StädteRegion Aachen. Inklusion und Integration sind Themen, die viele Lehrerinnen und Lehrer in den Schulen vor große Herausforderungen stellen. Der Titel des Vortrags, den Prof. Dr. Christian Huber jetzt im Haus der StädteRegion gehalten hat, lautete deshalb „Soziale Integration durch schulische Inklusion?! Impulse aus der Forschung zur Förderung und Sicherung sozialer Integration in der inklusiven Schulpraxis". Das Angebot stellte die Fachstelle für schulische Inklusion vom Schulamt für die StädteRegion Aachen zur Verfügung. Finanziert wurde es aus der Inklusionspauschale des Landes NRW.
Schulrätin Beatrix Wollgarten begrüßte die zahlreich erschienenen Teilnehmer und freute sich, dass trotz bevorstehendem Schuljahresende so viele den Weg nach Aachen gefunden hatten. Dann gab sie das Wort an den Referenten weiter: Huber veranschaulichte seinen Vortrag anhand von wissenschaftlichen Studien und Experimenten und griff immer wieder auf praktische Beispiele zurück. Dabei zeigte er auch typische Verhaltensweisen von Lehrkräften auf, über deren Wirkung sich diese oft gar nicht bewusst sind. Am Ende konnte er den Teilnehmern einige Anregungen für ihren alltäglichen Unterricht mit auf den Weg geben. So sollen zum Beispiel eine öffentliche Notenvergabe und Wettbewerbssituationen möglichst vermieden werden. Stattdessen solle man die Kinder zusammen Ziele erreichen lassen. „Denn gerade in Deutschland zeigte sich ein sehr hoher Zusammenhang zwischen der Schulleistung und der sozialen Integration in Schulklassen", berichtete Huber. Zum Schluss betonte er die enorme Bedeutung von sozialer Integration im Klassenzimmer, insbesondere für Kinder mit Förderbedarf. „Die Kinder verbringen einen großen Teil ihrer Zeit gemeinsam in der Schule", so Huber „der Unterricht bildet also einen bedeutsamen Rahmen für soziale Kontakte."
Nach dem Vortrag hatten die anwesenden Lehrkräfte, Schulleiter, Sonderpädagogen und schulischen Inklusionshilfen in einer Fragerunde die Möglichkeit zum Dialog mit Huber. Diese wurde auch gerne genutzt. Hier kam man zu dem Schluss, dass die Ergebnisse der Inklusionsforschung natürlich immer sehr differenziert betrachtet werden müssen, da das Thema höchst komplex ist. Es wurde außerdem deutlich, dass Inklusion für die Lehrer sehr schwierig und belastend sein kann. Eine Teilnehmerin berichtete, dass sie oft nicht wisse, wie sie sich richtig verhalten soll. „Aber dieser Vortrag hat mich sehr positiv gestimmt, ich gehe jetzt mit neuem Elan an meinen Unterricht", war sie erleichtert. „Jeder Lehrer sollte sich diesen Vortrag anhören". Auch Wollgarten und Schulamtsleiterin Ruth Meyering bedankten sich bei Huber für die hilfreiche Präsentation.
Die Fachstelle für schulische Inklusion bietet eine Reihe von Angeboten für Lehrkräfte und Schulen. Dazu gehören neben Vorträgen auch pädagogische Austauschcafés und die Inklusionsfachberatungen, die Schulen auf Anfrage beim Thema Inklusion unterstützen.
Für weitere Informationen stehen Beatrix Wollgarten (Tel.: 0241 5198 4130, E-Mail: beatrix.wollgarten@staedteregion-aachen.de) und Ruth Meyering (Tel.: 0241 5198 4100, E-Mail: ruth.meyering@staedteregion-aachen.de) gerne zur Verfügung.