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StädteRegion Aachen. Städteregionsrat Helmut Etschenberg hört auf: Er hat Regierungspräsidentin Gisela Walsken heute (20.06.2018) anlässlich seines Geburtstags gebeten, ihn zum 01. Januar 2019 in den Ruhestand zu versetzen. Seit dem 21. Oktober 2009 ist Etschenberg der erste Städteregionsrat der StädteRegion Aachen. Er war zuletzt bei der Kommunalwahl vor 4 Jahren im zweiten Wahlgang mit über 50 Prozent aller Stimmen bis 2020 gewählt worden. Bis zum Jahresende will Etschenberg noch wichtige Projekte, die zur prosperierenden Entwicklung der gesamten Region beitragen, mit gewohntem Einsatz von voller Konzentration vorantreiben. Potentielle Nachfolger muss die Politik jetzt benennen. Den Wahltermin setzt die Regierungspräsidentin fest.

Foto – Andreas Herrmann

Städteregionsrat Helmut Etschenberg hat Regierungspräsidentin Gisela Walsken heute (20.06.2018) anlässlich seines 71sten Geburtstags gebeten, ihn zum 01. Januar 2019 in den Ruhestand zu versetzen. Bis zum Jahresende will Etschenberg noch wichtige Projekte für die Region mit einhundertprozentigem Engagement vorantreiben: „Wer mich kennt, der weiß, dass es ein "gemächliches Ausklingen" mit mir nicht geben wird. Das kann ich nicht!"

"Wir sind in der StädteRegion Aachen sehr gut aufgestellt", ist Städteregionsrat Helmut Etschenberg überzeugt. Deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt für mich, in den Ruhestand zu gehen!", kündigt der 71-jährige an. „Nach 55 Dienstjahren merke ich, dass es mich immer mehr Energie kostet, den hohen Ansprüchen an mich selbst gerecht zu werden. Besonders in Kombination mit den vielen Abendterminen, Dienstreisen im In- und Ausland sowie der Termindichte an den Wochenenden verspüre ich zunehmend den Bedarf nach Regeneration und den Wunsch nach Freizeit, die ich zusammen mit meiner Frau verbringen möchte. Zumal mir auch mein Körper – zwar dezent, aber doch vernehmbar – den Hinweis gibt, etwas kürzer zu treten."

Seine Arbeitsstunden hat er nie gezählt, aber unter 12 Stunden ist er in den letzten 35 Jahren nur an wenigen Tagen wieder nach Hause gekommen. Dennoch wäre es töricht und falsch, von Amtsmüdigkeit zu sprechen. „Die Städteregionsverwaltung arbeitet hocheffizient und erfolgreich. Ein Dezernent oder eine Dezernentin für Bauen und Umwelt und Verbraucherschutz soll noch in diesem Monat gefunden werden, Dezernent Gregor Jansen soll Nachfolger des Allgemeinen Vertreters werden, und ... ", so Etschenberg mit Stolz, „gemeinsam mit dem Aachener Oberbürgermeister, der Kölner Regierungspräsidentin und dem Land NRW haben wir die schwierigen Finanzbeziehungen zwischen Stadt und StädteRegion Aachen zukunftsfähig und einvernehmlich geregelt".

„Bis zum Jahresende will ich noch zusammen mit der Landesregierung den Grundstein für die Entwicklung eines Forschungsflugplatzes Merzbrück legen. Ich werde mich auch dafür stark machen, dass die Weichen zur Bewältigung des „Strukturwandels Braunkohle" jetzt richtig gestellt werden. Mir ist es zudem sehr wichtig, die ausgezeichnete Entwicklung unseres Krankenhauses, dem Rhein-Maas-Klinikum in Würselen, noch ein weiteres Stück voranzubringen." Die Bildungseinrichtung Alten- und Krankenpflege in Bardenberg wurde bereits gegründet. Auch die Beteiligungsgesellschaften sieht Etschenberg „hervorragend aufgestellt".

Wer Etschenberg kennt, der weiß, dass ihm noch ein anderes Thema besonders am Herzen liegt. „Im Engagement gegen Tihange 2 werde ich nicht nachlassen! Wir werden noch in diesem Jahr gegen Brennelemente-Lieferungen aus Lingen vorgehen und wir werden die Ergebnisse der internationalen Expertenkonferenz noch juristisch verwerten. Dazu haben wir als Unterstützung eine weitere, belgische Kanzlei ins Boot geholt."

Die Liste mit den wichtigsten Aufgaben, die er noch vor Jahresende erledigen will, ist also lang. „Ich werde heute noch den Oberbürgermeister, die Bürgermeisterin von Monschau, die Bürgermeisterkollegen, die Fraktionsvorsitzenden sowie die Dezernenten informieren, bevor ich mich unmittelbar danach wieder dem Tagesgeschäft widme.'

Etschenberg konnte während seiner Presserklärung nicht verbergen, dass ihn der Moment des Rückzugs emotional stark berührt. „Entscheidungen können weh tun, auch wenn es die richtigen sind", so der scheidende Städteregionsrat.

Zur Person:

Helmut Etschenberg wurde am 20. Juni 1947 in Aachen geboren. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder sowie 2 Enkelkinder. 1963 begann er seine Ausbildung beim damaligen Kreis Aachen mit dem Besuch der Verwaltungs- und Sparkassenschule. Zwischen 1969 und 1973 absolvierte er ein Abendstudium an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie an der RWTH Aachen.  Im Jahr 1979 wurde er einstimmig zum Stadtdirektor von Monschau gewählt, bevor er 1993 als Kreisdirektor und Dezernent für Soziales, Jugend und Schule zum Kreis Aachen zurückkehrte. Am 30.08.2009 wurde mit 40,1 Prozent der Stimmen zum ersten Städteregionsrat der StädteRegion Aachen gewählt.

Etschenberg ist zudem Vorsitzender des Vorstands der Unfallkasse NRW, Vorsitzender der Mitgliederversammlung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), Vorsitzender des DRK-Ortsverbandes Monschau, im Vorstand des Kunst- und Kulturvereins Haus Troistorff e. V. und Kuratoriumsmitglied des Maria-Hilf-Stiftes Monschau.