Alles rund um Aachen

Aachen hilft Syrien - eine Gemeinschaftsaktion von Stadt Aachen und MISEREOR". Das ist die Überschrift über eine ungewöhnliche Hilfsaktion, die heute (7. Juni) im Haus Löwenstein am Aachener Markt gestartet worden ist. Oberbürgermeister Marcel Philipp und MISEREOR-Geschäftsführer Dr. Martin Bröckelmann-Simon gaben den Startschuss zu dieser Aktion, die die Stadt Aachen mit dem in Aachen beheimateten und in derzeit 92 Ländern agierenden Hilfswerk gemeinsam initiiert hat. Philipp: „Wir wollen als Stadt Aachen die Gelegenheit nutzen, MISEREOR nicht nur zum 60. Geburtstag zu gratulieren.

Wir wollen auch Danke sagen für ein großartiges Engagement für Menschen in Not." Es sei beeindruckend zu sehen, so der Oberbürgermeister weiter, „wie MISEREOR seit 60 Jahren wirkt. Das Aachener Hilfswerk setzt sich für Menschen ein, denen ein Leben in Würde, Freiheit und Sicherheit verwehrt ist."

Chöre gesucht! Eine Aktion, die richtig gut klingt.

Die Stadt gratuliert mit einer gemeinsamen Hilfsaktion, und alle Bürgerinnen und Bürger können mitmachen – auf dem klassischen Spenden-Weg, aber auch musikalisch. Nicht umsonst trägt die Aktion im Untertitel den interaktiven Slogan „singen und spenden".

MISEREOR-Geschäftsführer Dr. Martin Bröckelmann-Simon dankte dem Oberbürgermeister und freut sich sehr über das außergewöhnliche Engagement der Stadt Aachen: „Mit dieser Spendenaktion sendet Aachen eine ermutigende Botschaft an die Geflüchteten in und um Syrien: Es ist ein wunderbares Zeichen der Solidarität mit den Opfern des Krieges, denen damit signalisiert wird, dass wir sie in ihrer Not nicht alleine lassen."

Der Chor des Inda-Gymnasiums macht den Auftakt

Aktiv, also äußerst musikalisch, brachte sich gleich zum Auftakt im Haus Löwenstein und später auf dem Markt auch „Der Chor" des Inda-Gymnasiums ein. „Uns gefällt die Aktion sehr", sagte Chorleiter und Musiklehrer Martin Jahnke. „Wir sind gerne der erste Chor, also eine Art Eisbrecher, der die Aktionsidee in die Tat umsetzt." Tatsächlich konnte der Inda-Chor auf dem Marktplatz erste Spenden „ersingen".

Doch wohin geht das Geld aus Aachen in den kommenden Monaten? "Sieben Jahre dauert der Krieg in Syrien schon an", berichtete der MISEREOR-Geschäftsführer. „Viele Kinder wissen nicht, wie sich Frieden anfühlt – wie es ist, regelmäßig zur Schule zu gehen und unbeschwert draußen zu spielen. Genau diesen Kindern helfen wir neben den vielen anderen Opfern des blutigen Konflikts." Gemeinsam mit MISEREOR unterstützt die Stadt Aachen den internationalen Flüchtlingsdienst der Jesuiten dabei, Menschen aus Syrien das Überleben zu sichern und die Schrecken des Krieges zu überwinden.

Die Jesuiten helfen vor Ort und brauchen Unterstützung

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jesuit Refugee Service (JRS) sind für die Menschen da, wenn andere Helfer gehen – in schlimmsten Kriegszeiten und unter Granatenbeschuss. Die Mitarbeitenden kennen die Nöte der

bedürftigsten Menschen und gewährleisten, dass die Hilfe sie direkt erreicht. Bröckelmann-Simon richtet sich direkt an die Spenderinnen und Spender in Aachen: „Dank dieser verlässlichen Partner vor Ort kommt Ihre Hilfe da an, wo sie ganz dringend gebraucht wird. Wir können mit der Hilfe aus Aachen jeden Tag ein Zeichen des Miteinanders setzen, dort wo sonst keine Hilfe ankommt."

Oberbürgermeister Marcel Philipp hat sich für eine Syrien-Hilfsaktion stark gemacht, die Gemeinschaft signalisiert und bei der die Aachenerinnen und Aachener etwas bewegen können. Herausgekommen ist in der Kooperation mit MISEREOR der Aufruf „Singen und Spenden!"

Philipp erklärt gerne: „Unser Aktionsprinzip ist einfach, der Aufruf an die Bürgerinnen und Bürger lautet: Veranstalten Sie ein MISEREOR-Benefiz-Konzert und sammeln Sie Spenden für Syrien. Ob Kirchenchor, Schulchor, alle Chöre, ob groß oder klein sind uns willkommen! Wählen Sie den Wunschtermin wie den Ort des Konzertes, und melden Sie sich mit diesen Informationen bei uns." Gerne vermittelt die Stadt im Rahmen der Aktion auch Auftrittsmöglichkeiten auf ausgewählten Plätzen der Innenstadt, Mail mit allen Infos genügt: syrien@mail.aachen.de

Hashtag für die Aktion: #aachenhilftsyrien

Die Konzerte stehen im Übrigen im Zusammenhang mit der MISEREOR-Aktion „60 JAHRE – 60 CHÖRE", die für die musikalische Aachener Spendenaktion Pate stand. Mehr auf der MISEREOR-Seite www.misereor.de

Eins betonen Philipp und Bröckelmann-Simon: „Ihre Spende geht zu 100 Prozent in die Syrienhilfe von MISEREOR."

INFO 1:

Was Sie mit Ihren Spenden erreichen können

Mit 68 Euro sind für ein Kind pro Monat der informelle Unterricht und die dringend erforderliche psychosoziale Unterstützung gesichert. Mit 99 Euro tragen die Spender dazu bei, dass ein Kind ein Jahr lang eine Mahlzeit in der Pause bekommt.

Selbstverständlich kann auch gespendet werden, ohne ein Konzert zu organisieren:

MISEREOR-Spendenkonto

IBAN: DE75 3706 0193 0000 1010 10,

BIC: GENODED1PAX (Pax Bank),

Stichwort: Aachen hilft Syrien

oder

Online spenden unter

www.aachen.de/syrien

INFO 2:

60 Jahre Helfen mit MISEREOR

Seit 60 Jahren setzt sich MISEREOR für Menschen ein, denen ein Leben in Würde, Freiheit und Sicherheit verwehrt ist. Als Werk für Entwicklungszusammenarbeit mit Sitz in Aachen kämpft MISEREOR für Gerechtigkeit, gegen Hunger, Krankheit und Ausgrenzung sowie deren Ursachen.

Die Hilfe und Kooperation geschieht aus der Perspektive der Verletzlichsten und mit ihnen, unabhängig von Religion, ethnischer Zugehörigkeit oder Geschlecht. MISEREOR fördert zurzeit mehr als 3000 laufende Projekte mit über 795 Millionen Euro. Hilfsbedürftige Menschen und Gesellschaften gibt es trotz 60 Jahren aktiver Arbeit von MISEREOR in Asien und Ozeanien, Afrika und dem Nahen Osten, Lateinamerika und der Karibik immer noch.

INFO 3:

Die Fotoausstellung

Um das Hilfsprojekt zu erläutern, wird in den nächsten beiden Wochen die Fotoausstellung „ENTKOMMEN" des Aachener Fotografen Eric Greven im Foyer Haus Löwenstein am Markt 39 in Aachen gezeigt. Greven war vor Ort und dokumentiert mit seinen Bildern die Lebensumstände der syrischen Flüchtlinge im Libanon eindrücklich. Bei der Ausstellungseröffnung sagte er: „Im Libanon wird an jeder Straßenecke erkennbar, dass sehr viele Flüchtlinge im Land leben. Das bereitet natürlich Probleme. Dennoch ist die Gastfreundschaft überwältigend."

Die Ausstellung im Haus Löwenstein ist in der Zeit vom 11. bis 22. Juni geöffnet: Montag bis Freitag; 12 bis 17 Uhr.