Alles rund um Aachen
U3-Betreuung: Aachen erreicht zum nächsten
KiTa-Jahr eine Betreuungsquote von fast 37 Prozent

Mit einer guten Nachricht hat der Beigeordnete der Stadt Aachen,
Wolfgang Rombey, das Jahr begonnen: ,,Wir können mit Stolz vermelden,
dass wir die Landeszielgröße von 32 Prozent bei der Betreuung der
Unter-Dreijährigen zum Stichtag am 1. August übertreffen - und auch
die des Bundes von 35 Prozent." Auf 36, 9 Prozent werde die U3-Quote
zum KiTa-Jahr 2013/2014, das im Sommer beginnt, steigen, erläuterte
Rombey, Dezernent der Stadt für Bildung und Kultur, Schule, Jugend und
Sport, in einer Pressekonferenz. Das sind 1.449 Plätze in
Kindertagesstätten die die nach dem Kinderbildungsgesetz (KiBiz)
gefördert werden, 500 in der Kindertagespflege, 85 in
privatgewerblichen KiTas und 149 in anderen Betreuungsformen. Bisher war die Stadt stets von einer Quote knapp unter 35 Prozent
ausgegangen. Doch nach der erneuten Überarbeitung der Planungen kommt
die Stadt mit zusätzlichen Bemühungen nun auf insgesamt 2.183 Plätze.
,,Die Stadt unternimmt große Anstrengungen, einerseits dem
Rechtsanspruch gerecht zu werden, aber andererseits auch dem eigenen
Anspruch als familienfreundliche Kommune", so Rombey, der vor allem
seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fachbereich Kinder, Jugend und
Schule lobte. ,,Das war gute Arbeit, die der Fachbereich hier geleistet
hat." Er betonte, dass beim Ausbau die Betreuungsquote der
Über-Dreijährigen (Ü3) immer noch bei den absolut ausreichenden
rund 97 Prozent liege - trotz der Umwandlung von Ü3- in U3-Plätze.
Und: ,,Das ist kein Abschluss unserer Planungen, sondern ein guter
Zwischensprint, damit wir die gesetzlich vorgegebenen Quoten
erreichen", so der Dezernent weiter. Schon 2014/2015 will man eine
Quote von rund 39 Prozent geschafft haben.

Auch die Leiterin des Fachbereichs Kinder, Jugend und Schule, Elke
Münich, ist zufrieden mit dem Ausbau, der sich über die gesamte
Bandbreite der Betreuungsformen und KiTa-Träger erstreckt. Sie lobte
alle Beteiligten noch einmal ausdrücklich: ,,Wir planen das ja nicht
alleine, sondern gemeinsam mit vielen Partnern wie den freien Trägern
oder der Kindertagespflege." Trotz der hohen Bereitschaft Aller, den
Ausbau gemeinsam zu stemmen, war ein großes Maß an Kommunikation nötig
gewesen, um als Stadt und Planungsträger die Versorgung gleichmäßig in
der ganzen Stadt zu gewährleisten. ,,Und in den Sozialräumen, wo wir noch
eine zu niedrige Quote haben, werden wir nachsteuern und weitere
Angebote schaffen", so Münich. Erste Gespräche würden bereits
stattfinden.

Wolfgang Rombey nannte auch Summen zum Ausbau: So wurden zwischen 2009
und 2012 insgesamt 9.125.000 Euro investiert, davon von der Stadt
4.700.000 Euro. In die Haushaltsplanungen von 2013 bis 2016 sind noch
einmal 17.300.000 Millionen insgesamt eingestellt - mit einem
städtischen Eigenanteil von 13.300.000. Allein im KiTa-Jahr 2013/2014
übernimmt die Stadt Aachen rund 3.6 Millionen Euro Betriebskosten für
die 1.449 KiBiz-geförderten Plätze.

Was der Rechtsanspruch auf einen U3-Betreuungsplatz, der ab Sommer
gilt, tatsächlich für die Stadt bedeuten wird, ist derzeit noch nicht
ganz klar. ,,Der Rechtsanspruch ist in diesem Jahr eine Prämiere", so
Sabine Fischer, zuständige Abteilungsleiterin für KiTa, OGS und
Tagespflege. Erst im April oder Mai dieses Jahres, gebe es belastbare
Anmeldezahlen, wie hoch der U3-Bedarf in Aachen tatsächlich sei, wie groß
die Lücke zwischen Quote und Bedarf. Welche Maßnahmen man dann ergreifen
will, um den Rechtsanspruch und die Wünsche der Eltern zu erfüllen, ist
derzeit noch in Planung. Aber, alle Optionen liegen noch auf dem Tisch,
zum Beispiel die Betreuung Großgruppen, so genannten LENA-Gruppen oder
ein KiTa-Platzsharing. ,,Aber dafür muss man erst einmal Eltern finden,
die mitmachen, also." Derzeit würden 85 Prozent die höchstmögliche
Betreuungsstundenzahl von 45 Stunden pro Woche buchen.