Alles rund um Aachen

Vor genau einem Jahr öffnete das Depot Talstraße seine Türen. Über Jahre liefen zuvor die aufwendigen Sanierungs- und Bauarbeiten am alten Straßenbahndepot. Aachens Kulturdezernentin Susanne Schwier sah in der Eröffnung des Hauses einen wichtigen Impuls für den Aachener Norden und wünschte sich für die Zukunft ein „offenes, fröhliches Haus, in dem alle Mieter dazu aufgerufen sind, gemeinsam Kooperationen zu schaffen". Ein Haus, das als soziales und kreatives Stadtteilzentrum durch die Verzahnung von Jugendarbeit, sozialer Stadtteilarbeit, von Kulturschaffenden und Kulturwirtschaft eine innovative und zukunftsfähige Perspektive schaffen sollte und soll.

Foto © Stadt Aachen/ Andreas Herrmann.

Zogen eine Bilanz des ersten Depot-Jahres und nahmen gleichzeitig das aktuelle Jahr 2018 in den Blick: (v.l.n.r.) Olaf Müller, Leiter des städtischen Kulturbetriebs, Kulturdezernentin Susanne Schwier, Irit Tirtey, Kaufmännische Leiterin des Kulturbetriebs, sowie Center-Managerin Sabine Zierz. 

Die Bilanz ist positiv

Nach 365 Tagen Betrieb zieht Susanne Schwier jetzt eine erste Bilanz dieser „wunderbaren Immobilie" Depot und sagt nicht ohne Stolz: „Wir haben unser Ziel insgesamt erreicht." Und erzählt von einer Rückschau mit den Mietern im Januar, wo man sich ausgesprochen positiv über die gemeinsame Arbeit geäußert und viele Komplimente verteilt habe. Komplimente, die Susanne Schwier nur zurückgeben kann, denn „die Mieter haben sich alle mit großer Offenheit in diese Kooperation und gleichzeitig dieses Experiment geworfen".

Die einzelnen Mieter des Depots

Die Mieter: das sind das Atelierhaus Aachen, der Kinderschutzbund, das Euregionale Medienzentrum, die Jugendberufshilfe, der Mieterschutzverein, Mineworks Film, die Stadtteilbibliothek Depot Talstraße, das Stadtteilbüro Aachen Nord, das Jugendzentrum OT Talstraße sowie der Ungarisch-deutsche Freundeskreis. Sie alle garantieren ein buntes und vielschichtiges Angebot an Beratungsdienstleistungen, Veranstaltungen, Seminaren, Ausstellungen, Informationen, Events, Kooperationen und anderes mehr. Neben der Schaffung neuer kultureller Angebote für die Bewohner ist das oberste Ziel des Projektes jedoch vor allem die soziale Durchmischung des Stadtteils.

Ein großes Angebot von Flächen

Für die Besucher und Nutzer steht im Depot eine Fläche von etwa 8.500 Quadratmetern mit vielseitigen Möglichkeiten bereit. Für Veranstaltungen gibt es verschiedene Flächen. Neben der Piazza im Erdgeschoss, die multifunktional nutzbar ist und somit gleichermaßen für Ausstellungen, Lesungen, Seminare, Theater, Konzerte und Präsentationen zur Verfügung steht, komplettieren weitere kleinere Räume für Sitzungen, Schulungen oder auch private Anlässe das Angebot. Ein Beispiel ist der von den Stadtteilakteuren so genannte „Hochzeitsraum", der flexibel und niederschwellig insbesondere auch vom Stadtteil und seinen Bewohnern genutzt werden kann. Und das MIN-Bistro (Modern-Innovativ-Neu), das von dem Aachener Catering und Partyservice Kerres in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Städteregion Aachen e.V.  betrieben wird, bietet den Mietern des Depots, aber auch allen interessierten Aachenern einen Frühstücks – und Mittagstisch an und hat die gastronomische Betreuung der Gäste im Depot übernommen.

Einnahmen im Rahmen der Erwartungen

An Einnahmen aus der Raumvermietung konnte das Depot im vergangenen Jahr bereits rund 24.000 Euro verzeichnen; für das laufende Jahr sind etwa 30.000 Euro eingeplant. „Und das liegt genau im Rahmen dessen, was auch im Vorfeld veranschlagt wurde", sagt Irit Tirtey, die kaufmännische Leiterin des städtischen Kulturbetriebs. Olaf Müller, Leiter des Kulturbetriebs, lobt vor allem die Strahlkraft des Depots als sozio-kulturelles Zentrum und den räumlichen Brückenschlag des Hauses zur Musikschule am Blücherplatz und dem Ludwig Forum an der Jülicher Straße. Centermanagerin Sabine Zierz legt den Nachdruck auf die Dynamik des Hauses und die verschiedenen Highlights des Depots im vergangenen Jahr – angefangen von der großen Eröffnung der Chorbiennale über die Tagung des Deutschen Städtetages und den Kinderrechtetag bis hin zum großen Talstraßenfest im September.

Anfragen für Veranstaltungen unterschiedlichster Art

Auch für 2018 stehen bereits zahlreiche Veranstaltungen auf dem Jahresplan des Depots: aktuell sind bereits 23 Anfragen für die Piazza und verschiedene für die Seminarräume bei Sabine Zierz eingegangen. Unter anderem für eine Veranstaltung im Karlspreis-Rahmenprogramm, für eine Abschlussveranstaltung des WDR-Schulchorprojekts, für ein Orchester-, Künstler- und sogar ein Zirkusprojekt. Aber auch die Herausforderungen, die das Depot mit sich bringt, will Susanne Schwier nicht verschweigen: „Es muss uns in der Zukunft einfach noch besser gelingen, die Bewohner des Stadtteils ins Haus zu holen und noch mehr Schwung in die Bude zu bringen", sagt die Kulturdezernentin. Sie ergänzt: „Und an der Akustik der Piazza arbeiten wir auch...."