Alles rund um Aachen

Dass Touristen vor dem Aachener Dom die Fotokameras zücken, ist allein betrachtet nichts Ungewöhnliches. Doch an diesem Morgen wird für viele Schaulustige das Motiv unerwartet noch etwas spektakulärer. Denn als Guido Schmitz und seine Kollegen der Aachener Berufsfeuerwehr das ganz große Besteck am Münster auffahren, schwenken die Blicke schnell vom historischen Gemäuer auf das tonnenschwere Gefährt, das da genau vor dem Hauptportal des Doms angerollt ist. Kurze Zeit später ist die Hubrettungsbühne bereits ausgefahren und zwei Feuerwehrmänner begutachten hoch oben in rund 30 Metern Höhe den Turm der Marienkirche.

Mit dem Leiterwagen am Dom

Doch handelt es sich an diesem Vormittag glücklicherweise um keinen Ernstfall. Vielmehr geht es darum, die Aachener Berufsfeuerwehr perfekt in Szene zu setzen. Und was wäre da passender, als die Brandbekämpfer und Lebensretter vor dem Aachener Wahrzeichen schlechthin zu zeigen? Der Grund für dieses außergewöhnliche Foto-Shooting, das zuvor mit allen beteiligten Fachbereichen der Stadtverwaltung, der städteregionalen Leitstelle und weiteren Akteuren abgestimmt worden ist, steht am Eingangstor des Domhofs und versucht, das imposante Bild mit seiner Kamera festzuhalten. Christian Patzelt ist Redakteur beim monatlich erscheinenden Feuerwehr-Magazin, der mit 65.000 Exemplaren auflagenstärksten Fachzeitschrift im deutschsprachigen Raum. „Anfang der 1990er Jahre ist die Aachener Berufsfeuerwehr das letzte Mal von uns portraitiert worden", erzählt er. Seitdem hat sich vieles getan und geändert. „Das möchten wir unseren Lesern gerne präsentieren." Und so taucht Patzelt, selbst in seiner Heimatstadt Bremen bei der freiwilligen Feuerwehr tätig, zwei Tage lang in die Arbeit der Aachener Berufsfeuerwehr ein.

Junge Menschen für die Feuerwehr begeistern

Dabei stehen neben den rund 200 Beamten der Berufsfeuerwehr, den Einsatz- und Rettungskräften sowie Verwaltungsmitarbeitern natürlich auch die PS-starken Fahrzeuge im Fokus. Bevor der Leiterwagen am Dom abgelichtet wurde, hatten Zugführer Guido Schmitz und seine Truppe bereits auf dem Katschhof Stellung bezogen, um samt Löschfahrzeug vor der imposanten Kulisse des Rathauses für die Kamera zu posieren. „Bei so einer Aktion dabei zu sein, macht uns natürlich auch mal Spaß", sagt Schmitz. Doch die aufwendig inszenierten Fotos sollen nicht allein den Spaß-Faktor erhöhen. Der zweitägige Besuch des Feuerwehr-Magazins bietet die Möglichkeit, das große Spektrum der Aachener Feuerwehr zu präsentieren und so gewissermaßen Werbung in eigener Sache zu machen. „Der Beruf der Feuerwehrbeamtin bzw. des Feuerwehrbeamten ist vielfältig, die Stadt Aachen zudem ein attraktiver Arbeitgeber. Im besten Fall tragen auch Reportagen wie die des Feuerwehr-Magazins dazu bei, dass wir junge Menschen für die Feuerwehr begeistern können und vielleicht schon bald als neue Kolleginnen und Kollegen begrüßen dürfen", ist Aachens Feuerwehrchef Jürgen Wolff froh über den Bericht, der im Frühjahr 2018 im Feuerwehr-Magazin erscheinen soll. 

Komplexe Arbeit im Klinikum

Die abwechslungsreichen Arbeitsfelder haben auch Bernd Geßmann dazu bewogen, nach Aachen zu wechseln. Anfang Oktober ist er von der Rheinmetropole Köln in die westlichste Großstadt Deutschlands gewechselt und hat die Stelle als neuer stellvertretender Leiter der Aachener Berufsfeuerwehr angetreten. Er freut sich auf die Herausforderungen, die die neuen Aufgaben mit sich bringen: „Die Arbeit in Aachen zeichnet vor allem eines aus: Aachen ist Europa. Die Stadtgrenzen direkt zu den Niederlanden und Belgien fordert und fördert europäische Zusammenarbeit an der Basis, zum Beispiel auch was uns als Feuerwehren betrifft. Das finde ich sehr reizvoll", berichtet er Christian Patzelt. Anschließend machen Patzelt und Brandoberinspektor Florian Troschke, der den Besuch des Feuerwehrreporters zwei Tage lang begleitet und koordiniert, auf den Weg zu den nächsten Stationen: In der Wache Nord stehen unter anderem die Einsatzgebiete der Höhenretter im Mittelpunkt, im Klinikum gewinnt der Journalist spannende Einblicke, wie die Feuerwehrarbeit in dem hochkomplexen Gebäude organisiert ist und auch weitere typische Aachener Gebäude wie der neue Tivoli und das CHIO-Stadion in der Soers werden mit unterschiedlichsten Einsatzfahrzeugen angesteuert, um als Kulisse für die Reportage zu dienen.

Feuerwehr-Chef Wolff zieht in jedem Fall ein rundum positives Fazit und freut sich, dass die Arbeit der Aachener Feuerwehr bald bundesweit Beachtung findet: „Nicht zuletzt mit der gerade erst sanierten Hauptwache sind wir in Aachen gut aufgestellt. Unsere Arbeit nun auf solch einer großen Plattform darstellen zu können, ist eine tolle Sache für unsere Kolleginnen und Kollegen und die gesamte Stadt."

Weitere Informationen:

Die Berufswehr der Stadt Aachen sucht regelmäßig nach geeignetem Nachwuchs. Geboten wird  eine interessante und abwechslungsreiche Ausbildung. Körperliche Fitness, Kopfarbeit und Teamarbeit gehören bei einer Feuerwehr zusammen. Deshalb ist der Beruf der Feuerwehrbeamtin und des Feuerwehrbeamten eine wirkliche Herausforderung für jede Neueinsteigerin und jeden Neueinsteiger. Gefragt sind junge Menschen mit einer handwerklichen, naturwissenschaftlichen oder technischen Ausbildung und einer abgeschlossenen Berufsausbildung. Mehr Infos zu den Ausbildungsmöglichkeiten und –voraussetzungen bei der Feuerwehr Aachen findet man unter www.aachen.de/feuerwehr in der Rubrik „Lehrgänge / Seminare". Dort auf „Feuerwehr" und dann auf „Grundausbildung" klicken.