Alles rund um Aachen

Donnerstagmorgen, 7 Uhr, 10 Grad, kein Niederschlag. Eigentlich kein Wetter, bei dem Dieter Bohn, Bereichsleiter Stadtreinigung und Winterdienst des Aachener Stadtbetriebs, die Kolonnen für den Winterdienst auf die Aachener Straßen schicken würde. Doch an diesem Morgen war es anders. „Fertig machen zur Bewegungsfahrt", hieß es für elf Mitarbeiter.

In jedem Jahr vor Beginn der Winterdienstsaison werden sämtliche Winterdienstfahrzeuge des Stadtbetriebs geprüft. Funktionieren das Räumschild und der Streuer? Ist die Elektronik in Ordnung? „Wenn es zum plötzlichen Einsatz kommt, wollen wir gut vorbereitet sein", erklärt Bohn den internen Testlauf. Und der funktioniert eben am Besten im realen Einsatzbereich.

An diesem Morgen gehen gleich sieben Fahrzeuge auf die Straße. Die Räumschilder werden bewegt und Streuteller ausgefahren. Streumittel werden dabei nicht auf die Straßen geworfen, es ist lediglich eine Trockenübung. Diese wird ebenso zum Anlass genommen, um neue Kolleginnen und Kollegen einzuweisen, wie auch langjährige Winterdienstfahrerinnen und -fahrer erneut an die Geräte zu gewöhnen. „Die Ausmaße der Räumschilder sind schon sehr groß, dafür muss man ein Gefühl bekommen", erläutert Dieter Bohn.

Neben kurzen Testfahrten gibt es auch solche durch die Reviere. Dort fahren die Winterdienstmitarbeiterinnen und -mitarbeiter einmal die komplette Streustrecke ab, um den Weg und auch die dortigen Herausforderungen kennenzulernen.

Ein Teil der Flotte ist ausschließlich dem Winterdienst vorbehalten. Andere Fahrzeuge wiederum werden der Saison angepasst und beispielsweise mit Räumschild und Streuaufsatz speziell für den Einsatz im Winter umgerüstet. Dies geschieht in der betriebseigenen Werkstatt am Madrider Ring. Die Mechatroniker sind auch jene, die mögliche Mängel, die während der Testfahrten festgestellt werden, beheben.

Im Einsatzfall sorgen die Fahrerinnen und Fahrer des maschinellen Winterdienstes mit ihren 35 Streufahrzeugen ab 4 Uhr morgens im Stadtgebiet auf rund 1.200 Straßen und Straßenabschnitten mit einer Streckenlänge von etwa 1.500 Kilometern für sichere Verhältnisse. Parallel zum maschinellen Winterdienst kümmern sich die rund 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des manuellen Winterdienstes in der Regel ab 5 Uhr um die Verkehrssicherheit an 223 Kreuzungsbereichen, 27 Fußgängerzonen, 183 Fußgängerüberwegen, 410 Gehwegen, 81 Radwegen, 18 Brücken- und 64 Treppenanlagen.

Die Winterdienstsaison beginnt im November und geht bis Ende März des Folgejahres. In dieser Zeit stehen bis zu 320 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Winterdienst zur Verfügung.

Zusatzinformation:

Informationen rund um das Thema Winterdienst hat der Aachener Stadtbetrieb in einem Flyer zusammengestellt. Darin werden die verschiedenen Dringlichkeitsstufen des Winterdienstes erläutert. Außerdem wird erklärt, welche Aufgaben Eigentümer übernehmen müssen. Die Flyer sind ab Montag, 30. Oktober, kostenlos bei den Bezirksämtern, Recyclinghöfen und im Bürgerservice erhältlich.