Alles rund um Aachen

Seit rund einem Jahr müssen in jedem Haushalt in Nordrhein-Westfalen Rauchgaswarnmelder – auch Rauchmelder – installiert sein. Wie sieht das bei Ihnen aus? Vielleicht schieben Sie es schon lange vor sich her, es kontrolliert ja schließlich niemand. Vielleicht fällt Ihnen beim Lesen dieses Artikels aber auch wieder ein, dass Sie nicht wissen, ob das Ding da an der Decke überhaupt noch funktioniert?

Rauchmelder retten Leben – eine wichtige Kampagne

Zum Tag des Rauchmelders am 13. Oktober heißt es: „Eigentum verpflichtet! Jetzt ausstatten und Rauchmelder regelmäßig prüfen!". Die Kampagne, die vom Forum Brandrauchprävention zum Tag des Rauchmelders veröffentlicht wurde stellt anschaulich dar, wie wichtig Rauchgaswarnmelder sind.

Die Feuerwehr Aachen möchte an diesem Tag die Kampagne nutzen, um das Thema Rauchmelder noch einmal in die Köpfe der Aachener zu bringen.

Der Schwerpunkt liegt hierbei nicht auf der Anschaffung der Geräte, sondern auf ihrer Wartung, denn dafür ist jeder selbst verantwortlich. Frank Groteclaes von der Abteilung Vorbeugender Brandschutz der Berufsfeuerwehr Aachen erklärt:

„Die Anschaffung war Pflicht der Vermieter, also der Eigentümer, die Wartung hingegen ist Aufgabe der Mieter, also der Nutzer. Regelmäßige Kontrollen brauchen nicht viel Zeit, können aber im Ernstfall die Lebenszeit der Bewohnerinnen und Bewohner bedeutend verlängern. Schließlich kommt es bei einem Brand auf jede Sekunde an."

Rauchmelder – besondere Schutzengel bei Nacht

Entgegen vieler Meinungen, dass man rechtzeitig aus dem Schlaf aufwacht, wenn es brennt, stehen Statistiken, die belegen, dass zwei Drittel der Brandtoten nachts zu beklagen sind. Der Grund klingt fast schon zu einfach: Während des Schlafs ist der Geruchssinn abgestellt, man kann also den Geruch des Feuers gar nicht wahrnehmen. Diese Statistik kann Frank Groteclaes auch für Aachen bestätigen:

„Es ist in der Tat so, dass zwei Drittel der Brände am Tag zu verzeichnen sind und ein Drittel in der Nacht. Bei der Zahl der Brandtoten ist es dagegen leider genau umgekehrt! Zwei Drittel der Opfer sind nachts zu beklagen, ein Drittel kommt indessen am Tag bei einem Feuer uns Leben. Das verdeutlicht nochmals, wie wichtig eine Absicherung zu nachtschlafender Zeit ist."

Wo bringe ich Rauchmelder an und was kann ich zusätzlich tun:

Wenn Sie sich jetzt fragen: Ist ja schön und gut, aber wo muss ich diese Dinger denn überall aufhängen? Keine Sorge, die Antwort ist ziemlich einfach, denn grundsätzlich sollte man Rauchmelder immer da installieren, wo man schläft, oder weglaufen würde, wenn es brennt.

Hierzu hat Frank Groteclaes noch einen entscheidenden Hinweis: „Man sollte Rauchmelder auch über die gesetzliche Verpflichtung hinaus, nicht nur in Schlafzimmern, Kinderzimmern und Wohnungsfluren, sondern auch in weiteren Wohn- oder Arbeitsbereiche installieren. Hierzu zählen insbesondere Keller- und Küchenbereiche in denen Elektrogeräte, ohne ständige Aufsicht, betrieben werden. Küchenbereiche können mit sogenannten Thermomeldern abgesichert werden, um Fehlalarme durch normale Kochdämpfe zu vermeiden. Diese reagieren nicht auf Rauch, sondern auf Temperaturen über ca. 60°C."

Ein Punkt liegt dem Feuerwehrmann jedoch besonders am Herzen: „In der Gesetzeslage NRW ist nicht explizit verankert, dass Rauchmelder auch in Treppenhäusern von Mehrfamilienhäusern installiert werden müssen. Diese Räumlichkeiten/Treppenräume sollten dennoch mit Rauchmeldern ausgestattet werden, um rechtzeitig vor einem Brand in einer Nachbarwohnung, im Kellerbereich oder im Treppenraum selber gewarnt zu werden. Ich finde es wichtig, dass auch hier ein Rauchmelder installiert wird, damit niemand in den Brandherd läuft und frühzeitig vor einem verrauchten Fluchtweg gewarnt werden kann."

Die Wartung

Nun ist es in den meisten Haushalten ja so, dass die Rauchmelder glücklicherweise nicht zum Einsatz kommen. Einmal im Jahr sollten die entsprechenden Geräte getestet werden. Das bedeutet, dass man den Probealarm auslöst und darauf achtet, dass die Batterien voll genug sind. Um nicht andauernd die Batterien wechseln zu müssen, empfiehlt die Feuerwehr sogenannte Langzeitbatterien, diese sind bis zu zehn Jahre lang funktionsfähig. „Eine Langzeitbatterie ersetzt jedoch nicht die jährliche Kontrolle," mahnt Frank Groteclaes.

Endlich losgehen und einen Rauchmelder kaufen – aber welchen?

Für Diejenigen, die sich nun denken: Es wird wohl höchste Zeit so ein Gerät anzuschaffen, aber welches nehme ich denn?, gilt folgende Empfehlung:
Wichtig ist, dass man beim Kauf auf die Zertifizierung achtet. Mindestens vorhanden sein müssen das Vds- und das GS-Zeichen. Ebenfalls wichtig ist noch das CE-Zeichen inklusive der Prüfungsnummer und der Angabe „EN 14604". Diese besagt, dass das Gerät in Europa verkauft werden darf.

Es darf gerne auch etwas mehr sein!

Nicht der teuerste ist auch der Beste, aber die Feuerwehr rät vom Kauf der Billigprodukte ab. Die Stiftung Warentest hat im Januar 2016 Rauchmelder geprüft. Das Resultat war, dass man bereits im mittleren Preissegment gute Geräte erwerben kann. Diese liegen zwischen 15 und 25 Euro. Wenn Sie diese Hinweise beachten, steht einem Kauf nichts mehr im Wege.

Haben Sie noch Fragen?

Wenn ja, scheuen Sie sich nicht, sich direkt an die Feuerwehr Aachen zu wenden:

Frank Groteclaes

Feuerwehr Aachen FB 37 Abt.400
Vorbeugender Brandschutz
Brandschutzaufklärung & Brandschutzerziehung

Stolberger Straße 155
Neubau 2. OG Zimmer 2.06
52068 Aachen

Tel: +49 241 43237 4081

Mail: feuerwehr@mail.aachen.de

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.feuerwehr-aachen.de

oder www.rauchmelder-lebensretter.de