Stolberg

Am Mittwoch, den 27.09.2017 wurde die Kupferstadt in Osn-abrück als eine von neun Kommunen aus ganz Deutschland als „Familiengerechte Kommune“ zertifiziert. Vorausgegan-gen ist der Auszeichnung ein rund einjähriger Auditierungsprozess unter Einbindung vieler kommunaler Akteure aus dem sozialen Bereich, in dem die kommunalen Angebote überprüft und analysiert wurden. Mehrere Maßnahmen wur-den erarbeitet, im Rahmen des Auditierungsprozesses erar-beitet, die in den kommenden drei Jahren umgesetzt werden sollen. Hierzu hat sich der Rat durch Beschluss selbst verpflichtet.

„Die Herstellung, Gewährleistung und Förderung von Familiengerechtigkeit ist sowohl ein sozialer Auftrag an uns als Verwaltung wie auch ein zunehmend wichtiger Standortfaktor.“, erklärt Bürgermeister Dr. Tim Grüttemeier nach der Zertifizierung. „Wo Kinder und Beruf miteinander vereinbar sind, da lassen sich Familien gerne nieder und die Bevölkerung wächst. Von Familien mit Kindern profitieren Vereine, das Ehrenamt wird gestärkt und der gesellschaftliche Zusammenhalt wächst. Firmen und Arbeitgeber finden in familiengerechten Kommunen motivierte und engagierte Arbeitnehmer, was die wirtschaftliche Entwicklung fördert. Hiervon profitieren alle Bürgerinnen und Bürger einer Stadt und den Menschen geht es besser. Es ist ein schöner Erfolg, insbesondere für die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung, die den Auditierungsprozess inhaltlich und organisatorisch begleitet haben, dass wir nun erfolgreich zertifiziert worden sind. Allen, die hieran mitgewirkt haben, danke ich herzlich im Namen des Rates und der gesamten Verwaltung.“

Die Zertifizierung als „Familiengerechte Kommune“ steht am Ende eines Auditierungsprozesses, das durch den gemeinnüt-zigen Verein „Familiengerechte Kommune e.V.“, vom Land Nordrhein-Westfalen, der Bertelsmann Stiftung und der Hertie Stiftung entwickelt und dem Verein mit dem Ziel der Skalierung zur Verfügung gestellt wurde.

Es handelt sich dabei um einen  Managementprozess. Entscheider in Politik und Verwaltung werden vom Verein unter-stützt, gemeinsam mit weiteren Akteuren der Zivil-gesellschaft, eine nachhaltige Strategie und damit verbunden eine zielbezogene, integrierte Steuerung einer familien- und generationengerechten Ausrichtung der Kommune zu etablieren. Durch diesen Prozess wird die Zusammenarbeit von Verwaltung, Politik und Bürgern nachhaltig positiv beeinflusst.
Das Audit ist bundesweit das einzige Verfahren mit dem Mehrwert eines imagebildenden anerkannten Zertifikats, dass auf der Grundlage politischer Beschlüsse die nachhaltige Absicherung und Umsetzung der vereinbarten Ziele garantiert.

Eine faktenbasierte, qualitative Analyse der familienpoli-tischen Ausgangslage hilft innerhalb des ersten Prozessjahres eine nachhaltige – von allen getragene – Gesamtstrategie mit allen Beteiligten zu entwickeln. Abgestimmte Ziele und vereinbarte präventive Maßnahmen sind dabei ein gutes Ergebnis für alle Generationen. Eine qualitative Begutachtung des Prozesses und seiner Ergebnisse erfolgt nach ca. einem Jahr durch unabhängige Experten. Das nun überreichte Zertifikat wurde der Kupferstadt Stolberg nun als erster Prozesserfolg verliehen.

„Wir haben von dem Auditierungsprozess bereits erheblich profitieren können.“, freut sich der 1. Beigeordnete Robert Voigtsberger. „Stolberg war zwar schon zuvor in vielen Bereichen gut aufgestellt, aber manchmal fehlten noch die richtigen Netzwerke, um Synergien freizusetzen. Bei anderen Angeboten waren die Hürden einfach zu hoch, diese anzunehmen. Hier konnten wir gute neue Konzepte erarbeiten, die wir zum Teil bereits schon umgesetzt haben und zum Teil in den kommenden drei Jahren noch umsetzen werden. Die für Familien sichtbarste Veränderung ist mit Sicherheit unser neues Familienbüro, in dem wir unsere Angebote bündeln und das eine Lotsenfunktion einnimmt, um den Familien die vielen unterschiedlichen Angebote in unserer Stadt näher zu bringen.“

Nun beginnt für Stolberg die dreijährige Umsetzungsphase.
In dieser Zeit werden mittels jährlicher Berichterstattung die Umsetzungsschritte dokumentiert. Zudem werden die Ver-antwortlichen eingeladen, an Netzwerktreffen der Auditkommunen teilzunehmen.