Alles rund um Aachen

Die gemeinsame Tempo 30-Initiative von Anwohnern, Geschäftsleuten, Verwaltung und Parteien für den Krugenofen ist endgültig am Nein der Bezirksregierung gescheitert. Allen Beteiligten ist klar: Auf jeder Fahrbahnseite müssen jetzt Radfahrstreifen markiert werden auf Kosten von 35 Parkplätzen. Die Stellungnahme der Verwaltung ist eindeutig. Es gibt keine Alternative mehr - die Sache ist ausdiskutiert.

Morgen Nachmittag soll der Mobilitätsausschuss abschließend entscheiden. Und doch: Die CDU meldet nach drei Jahren Diskussion „Beratungsbedarf“ an. Der Vorsitzende des Mobilitätsausschusses Achim Ferrari hat wenig bis gar kein Verständnis für das Verhalten der Christdemokraten: „In der Regel akzeptiert man den Vertagungswunsch einer Fraktion. Aber hier muss jetzt mal Schluss sein. Die Sachlage ist klar und eindeutig. Wir müssen nun endlich entscheiden.“
 
Am Ende hoffen die GRÜNEN, dass die SPD das Manöver ihres Koalitionspartners dieses Mal nicht mehr mitträgt und sich aus Gründen der Sicherheit für Radfahrer ebenfalls gegen eine Vertagung ausspricht. Wilfried Fischer, mobilitätspolitischer Sprecher seiner Fraktion: „Es gibt keine neuen Erkenntnisse, die noch beraten werden müssten. Wenn wir die Menschen – mit Blick auf die hohen Schadstoffwerte in der Luft – davon überzeugen wollen, vom Auto auf das Fahrrad umzusteigen, dann müssen wir den Radverkehr in Aachen sicherer und damit attraktiver machen. Am Krugenofen haben wir in dieser Hinsicht schon viel zu viel Zeit verstreichen lassen.“ Der Krugenofen ist eine wichtige Verkehrsader: Bei einer Verkehrserhebung im Januar 2014 wurden an einem Tag über 15.000 Fahrzeuge und 500 Radfahrer gezählt. Dazu kommen noch knapp 230 Busse.
 
Dr. Fabian Küthe, sachkundiger Bürger der GRÜNEN Fraktion und Lehrer an einem Aachener Gymnasium weiß, dass viele seiner Schülerinnen und Schüler täglich mit dem Rad auf dem Krugenofen unterwegs sind: „Natürlich sehen wir auch, dass der Wegfall der Parkplätze den Parkdruck im Viertel erhöhen wird. Es geht aber auch um die Sicherheit unserer Kinder. Die Politik hat hier schon eine hohe Verantwortung.“