Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Die Stimmung beim 7. Integrativen Segelcamp in Woffelsbach ist ausgelassen. Das merkt man an Bord der „Aachen“, mitten auf dem Rursee, sofort. „Der Gesamteindruck ist wieder absolut positiv“, bestätigt auch Organisatorin Uschi Brammertz. Insgesamt 60 Jugendliche nehmen derzeit am Camp teil. Der integrative Aspekt zeigt sich schon bei der Zusammensetzung der Teilnehmer. „Wir haben ein Drittel Jugendliche mit Behinderung, ein Drittel Jugendliche ohne Behinderung und ein Drittel Jugendliche mit Fluchthintergrund“, erklärt Lara Brammertz, pädagogische Leiterin des Camps.

Urheber: StädteRegion Aachen, Thomas Steinjan
Uschi Brammertz im Kreise der Teilnehmer, Betreuer und Unterstützer des 7. Integrativen Segelcamps in Woffelsbach

Auch die Jugendlichen spüren die tolle Atmosphäre. Der sechzehnjährige Amir aus Afghanistan ist seit 18 Monaten in Deutschland und zum ersten Mal beim Camp dabei. „Mir hat besonders das Segeln gefallen. Genauso toll ist es, neue Leute kennenzulernen“. Marceline ist 17 und kommt aus Köln. Sie bringt den integrativen Gedanken des Camps auf den Punkt: „Jeder wird hier so akzeptiert, wie er ist.“

Die Frage wie es möglich ist, dass in der kurzen Zeit des Camps eine Gemeinschaft unter den Jugendlichen entsteht, ist für Lara Brammertz einfach zu beantworten: „Jeder der hier ist, freut sich auf das Camp. Teilnehmer aus früheren Jahren und Betreuer machen Neuankömmlin-gen von vornherein klar, dass hier alle gleich sind. Jeder ist willkom-men“. Auch die Ehrengäste betonen die Bedeutung und den besonderen Charakter des integrativen Segelcamps. Der stellvertretende Städteregionsrat Hans-Josef Hilsenbeck dankte den finanziellen Unterstützern: „Ohne Geld geht es nicht. Auch die StädteRegion wird weiter als Unterstützer erhalten bleiben“. Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp freute sich über die zahlreichen Teilnehmer und Gäste: „Ich freue mich, dass so viele Menschen hier sind. Das zeigt, wie gut die Veranstaltung funktioniert“. Professorin Doris Klee, Prorektorin der RWTH Aachen, hob Vielfalt als wichtigen Aspekt hervor: „Eine der Leitlinien der RWTH ist Diversity, also Vielfalt. Genau das erleben wir hier.“ Für den simmerather Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns, ist das Projekt ein Beispiel für gelungene Zusammenarbeit in der StädteRegion: „Ich freue mich, dass wir hier in Simmerath als Gemeinde einen Beitrag leisten können. Genauso schön ist es, wenn Jugendliche aus der Stadt hierher, in die Eifel kommen. So bringen wir den Menschen die Schönheit und Vielfalt der Region ein Stück näher.“ Für den Aachener Bundestagsabgeordneten Rudolf Henke ist Inklusion ein zentraler Baustein für eine bessere Ge-sellschaft: „Wenn wir wollen, können wir mit Inklusion wirklich etwas verbessern. Die jungen Menschen hier können zu Botschaftern dafür werden.“ Brigadegeneral Karsten Stoye, Kommandeur des NATO-AWACS-Verbandes in Geilenkirchen lobt die bereits seit mehreren Jah-ren bestehende Zusammenarbeit mit Uschi Brammertz. Der NATO-Stützpunkt öffnet regelmäßig seine Tore für die Teilnehmer des Camps. „Das ist für die Jugendlichen immer eine tolle Erfahrung“, bestätigt Brammertz.

Ohne die zahlreichen Unterstützer wäre die jährliche Organisation des Camps nicht möglich. Für Hans Georg Suchotzki, Vorsitzender des Fördervereins „Integration durch Sport“, beginnt das schon beim Gelände. Die RWTH Aachen hat in diesem Jahr wieder ihren Segelstützpunkt am Rursee zur Verfügung gestellt. Suchotzki: „Ohne die Unterstützung der RWTH wäre das Camp so nicht realisierbar gewesen.“ Prorektorin Doris Klee sicherte die weitere Unterstützung der Universität zu: „Für ein solches Projekt stellen wir unser Gelände gerne zur Verfügung. Solange das Camp weiter läuft stehen wir auch weiter als Kooperationspartner bereit.“ Neben der RWTH, der StädteRegion Aachen und der Stadt Aachen wird das integrative Segelcamp unter anderem von der DLRG und dem Aachener Bootsclub unterstützt. Die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer tragen entscheidend zum Gelingen des Camps bei. „Es ist wichtig, diese ehrenamtliche Arbeit auch zu würdigen“, sagt Hans Georg Suchotzki. Diese Würdigung hat sich an diesem Tag in den strahlenden Gesichtern der jugendlichen Teilnehmer eindeutig gezeigt.