Alles rund um Aachen

Von außen war es der Robinie auf der Wilhelmstraße vor dem Suermondt-Ludwig-Museums nicht anzusehen: Ein Pilz hatte den unteren Bereich des Wurzelwerks zerfressen und die so geschädigten Wurzeln konnten am Ende das Gewicht des Baums nicht mehr tragen. Deshalb kippte die Robinie Mitte Juni sehr überraschend um – durch viel Glück kam es nicht zu größeren Schäden. Ein weiterer Baum wurde seinerzeit vorsorglich ebenfalls gefällt.

In sehr aufwändigen Untersuchungen, die weit über die üblichen Baumkontrollen hinausgehen, wurden aufgrund des Vorfalls nun auch die anderen Straßenbäume an der Wilhelmstraße von den Baumkontrolleuren des Aachener Stadtbetriebs eingehend untersucht, um ein weiteres Umkippen zu verhindern.

Die Experten sind zu der Erkenntnis gekommen, dass die Robinien vor den Häusern Wilhelmstraße 16, 24, 65 und 97 ebenfalls gefällt werden müssen. Vor den Hausnummern 49/52 und 107 werden die stark zur Straße überhängenden Kronen zurück geschnitten. Weitere Bäume werden ab sofort engmaschiger kontrolliert, um im Zweifel rechtzeitig eingreifen zu können. Die Fällungen und Rückschnitte sollen in der kommenden Woche, der 32. Kalenderwoche, erfolgen.

Die Stadt versucht natürlich bald neue Bäume nach zu pflanzen, aber die an der Wilhelmstraße vorhandenen Baumstandorte entsprechen nicht mehr den heutigen fachlichen Anforderungen: Häufig sind die in der Vergangenheit angelegten Baumscheiben zu klein oder Zustand die Zusammensetzung des Bodens sind nicht ausreichend für das Wachstum der Wurzeln. Dazu kommen noch Schadstoffe durch Verkehr, Streusalz und Hundekot oder -urin, Beparken der Baumscheiben, erhöhte Temperaturen durch Aufheizen von Fahrbahn und Fassaden, Wassermangel und Nährstoffarmut.
 
Es kann also an diesen Standorten nicht einfach nur nachgepflanzt werden. Die Baumgruben müssen optimiert werden. Aus diesem Grund sind vor den Baumpflanzungen Standortverbesserungen mit umfangreicheren Tiefbauarbeiten nötig. Versetzen von Bordsteinen, Aufbruch der Beläge sowie das Anlegen von größeren Baumgruben und die anschließende Verfüllung mit einem geeigneten Substrat sind Voraussetzungen für Neupflanzungen. Außerdem müssen solche Maßnahmen auch mit eventuell anstehenden Straßen- und Kanalarbeiten abgestimmt werden.