Alles rund um Aachen

Der Brückenschlag ist meisterlich geglückt: Die 5. Internationale Chorbiennale ist am Wochenende mit einem einzigartigen Gänsehautmoment auf dem Aachener Marktplatz zu Ende gegangen, als tausende Menschen zur Mitternachtsstunde vor dem historischen Rathaus das „Farewell“ anstimmten. „Bridges“ lautete das Motto der diesjährigen Biennale. Und der Konzertmarathon setzte in unruhigen Zeiten ein wahrlich beeindruckendes Zeichen, wie ein (kulturelles) Miteinander vorbildlich funktionieren kann.

Foto: © Stadt Aachen / Stefan Herrmann

Viele tolle Konzertmomente: So wie beim Auftakt der Chorbiennale im neuen Depot Talstraße erlebten die Besucher in den vergangenen anderthalb Wochen an zahlreichen Orten in Aachen herausragende Chormusik

Knapp 28.000 Besucher lockte die im Vergleich zu ihren Vorgängerinnen leicht verkürzte Chorbiennale 2017 insgesamt an. Allein zur Langen Chornacht am Samstag, 17. Juni, strömten fast 12.000 Menschen zu den zahlreichen Konzerten in der City und dem abschließenden „Farewell“ auf dem Markt. Rund 6000 Besucher bei den kostenfreien Konzerten stehen gut 3700 Zuhörerinnen und Zuhörer bei den Veranstaltungen mit Eintritt gegenüber. Vollauf zufrieden zeigt sich entsprechend Ansgar Menze, künstlerischer Produktionsleiter der Chorbiennale: „Die Qualität der Gastchöre war in diesem Jahr phantastisch – und noch einmal etwas höher als in den Vorjahren!“

„Singen ist in“
Auch Aachens Kulturdezernentin Susanne Schwier blickt euphorisch auf die knapp anderthalb Wochen zurück: „Die Chorbiennale 2017 war ein Höhepunkt des Kulturjahres. Wundervolle Gastchöre, berauschende Auftritte, ein unglaublich sachkundiges und begeisterungsfähiges Publikum – ich bin total begeistert.“
Einen besonderen Dank schickt Schwier in Richtung aller Sängerinnen und Sängern aus nah und fern, dem Team um die Aachener Chorleiter und Ansgar Menze. „Singen ist in, Qualität ist in, wir haben den richtigen Ton getroffen“, findet die Kulturdezernentin und fügt an: „Das betrifft die Gastchöre und das Motto ‚Bridges‘. Wir haben Brücken gebaut, auch in die Stadtgesellschaft hinein. Der Zuspruch war enorm, sowohl abends als auch zu den Lunch-Konzerten. Die Aachener Chöre waren wieder wundervolle Gastgeber, die Sponsoren und Unterstützer haben es zusammen mit allen Partnern ermöglicht, dass wir 2017 eine starke Chorbiennale erleben durften. Nicht nur in Aachen, sondern auch bei den Satellitenkonzerten in der gesamten Region.“

Dem schließt sich auch Olaf Müller, Leiter des Aachener Kulturbetriebs, an: „Gäste aus ganz Nordrhein-Westfalen, aus Belgien und den Niederlanden  haben in Aachen ausgezeichnete Chöre gehört. Und auch der Nachwuchs bekam eine Bühne gemeinsam mit dem WDR. Das Depot war nicht nur für kreischende Straßenbahnen gut, sondern ist heute ein Ort des feinen Klangs und offen für alle Bürger. Die Chorbiennale 2017 erreichte die Herzen und Emotionen der Zuhörer. Aachen klingt eben toll – am  Tag und in der Nacht."

Eine Biennale der Rekorde
Einen neuen Rekord gab es in diesem Jahr bei den aktiven Teilnehmern: Insgesamt 2000 Sängerinnen und Sänger waren bei den 27 Konzerten zu sehen und zu hören. 112 Chöre aus Aachen und der Region sowie internationale Ensembles sind aufgetreten. Allein 69 Chöre konnten die Besucher bei dem Publikumsmagneten schlechthin, der Langen Chornacht, erleben. Gespannt waren die Macher auf die Premiere in der neuen Spielstätte Depot Talstraße. Dort fand zum Auftakt der Biennale das von Besuchern und Presse gleichermaßen gefeierte gemeinsame Konzert des Credo Kammerchor aus Kiew mit dem Aachener Kammerchor statt. Ansgar Menze freut sich besonders darüber, dass neue Formate wie das Familienkonzert „Junge Stimmen" und die Pop-Academy bestens angenommen wurden – auch und gerade bei jungen Menschen. „Dort liegt die Zukunft!“

Für alle, die noch einmal Chorbiennale-Flair schnuppern wollen: Einen „Nachklang“ gibt es am Freitag, 7. Juli, mit „Norwegian serenade“ auf dem Platz vor St. Jakob an der Jakobstraße. Weitere Infos finden Sie unter www.chorbiennale.com.