Alles rund um Aachen

Städteregion Aachen. Der Bürgermeister von Ansan/Südkorea Jong Geel Je und Städteregionsrat Helmut Etschenberg haben heute im Haus der StädteRegion Aachen die Grundlage für eine langfristige Zusammenarbeit geschaffen. Im Rahmen des Besuchs einer Delegation aus Südkorea unterzeichneten sie eine Absichtserklärung (Letter of Intent) mit dem vereinbarten Ziel, eine kommunale Partnerschaft zu gründen. Das Institut für Textiltechnik an der RWTH Aachen (ITA) sowie die Aachener Gesellschaft für Innovation und Technologie mbH (AGIT) sind bereits seit einigen Jahren in Südkorea aktiv und konnten verschiedene wissenschaftliche und wirtschaftliche Kooperationen aufbauen. An der Feierstunde nahmen neben Bürgermeisterin Margareta Ritter und den Bürgermeistern aus der StädteRegion Aachen zudem die Fraktionsvorsitzenden der im Städteregionstag vertretenen Fraktionen sowie die Geschäftsführer der AGIT und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft teil. Der Vorsitzende der Bürgermeisterrunde Dr. Tim Grüttemeier (Stolberg) machte deutlich, dass alle Kommunen sehr an einer nachhaltigen Partnerschaft interessiert sind.

Foto: StädteRegion Aachen-Robert Flader
Städteregionsrat Helmut Etschenberg und der Bürgermeister von An-san Jong Geel Je haben heute im Haus der StädteRegion Aachen einen Letter of intent (Absichtserklärung) unterzeichnet. Neben Bürgermeisterin Ritter und den Bürgermeistern aus der StädteRegion Aachen nahmen die Fraktionsvorsitzenden der im Städtere-gionstag vertretenen Fraktionen sowie die Geschäftsführer der AGIT, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und der Leiter des Instituts für Textiltechnik (ITA) teil

Ansan liegt südwestlich der Hauptstadt Seoul an der Küste zum Gel-ben Meer. „Etwa 745.000 Menschen leben bei uns auf einer Fläche von 150 Quadratkilometern und mir sind schon einige Parallelen zur Aachener Region aufgefallen“, sagte Bürgermeister Je beim Empfang.  Konkret nannte er die „blühenden Landschaften“, die hohe Zahl an prosperierenden Industrieunternehmen (64.000 in Ansan), die Hoch-schulen und die internationale Bevölkerung. Je bedankte sich aus-drücklich bei den Anwesenden für die große Wertschätzung, die er wegen der Anwesenheit der hochrangigen Repräsentanten und politischen Vertreter empfand. Aus seiner Delegation hob er besonders einige Fachleute für Architektur, für Wasserwirtschaft sowie für Investments und internationale Förderprojekte hervor. Mit dabei war auch Taewoo Kim vom Gyeonggi Technopark. Kim, der in den USA studiert hat und künftig der erste Ansprechpartner für die Region sein wird, stellte die ambitionierten Pläne zur Umsetzung einer smart-city vor und wies besonders auf die großartige Entwick-lung des Ansaner „Silicon Valley“ hin. Frank Leisten von der AGIT und Markus Terodde (Dezernent für Bildung, Jugend und regionale Entwicklung) präsentierten die Vorzüge die StädteRegion. Sie nannten dabei die Zentralität der 10 Kommunen am Dreiländereck, die Forschungsschwerpunkte der Hochschulen und Institute sowie die bereits ansässigen forschenden Unternehmen. Schon jetzt sind in Aachen, Baesweiler, Herzogenrath und Stolberg Unternehmen aus Südkorea aktiv.

Universitätsprofessor Thomas Gries vom Institut für Textiltechnik erläuterte noch einmal die Dream-to-Lab-to-Fab-Idee  (Dream2Lab2Fab). Im November des vergangenen Jahres hatte sein Institut gemeinsam mit den koreanischen Partnern, dem Korea Insti-tute of Industrial Technology (KITECH) und der Sungkyunkwan Uni-versity (SKKU), den deutschen Standort an der Vaalser Straße eröffnet. Im September dieses Jahres wird dann Oberbürgermeister Marcel Philipp zusammen mit weiteren Akteuren aus der StädteRegion zur Einweihung des Pendants in Ansan erwartet.

„Beide Seiten wollen die Chancen der Zukunftsentwicklung Industrie 4.0 intensiv nutzen“, sagte Städteregionsrat Helmut Etschenberg und fügte hinzu: „Mir liegt aber auch sehr viel daran, mich für die besondere Herzlichkeit zu bedanken, die uns beim Besuch in Südkorea zuteilwurde. Sowohl beim Deutschen Botschafter als auch in der Deutsch-Koreanischen Industrie- und Handelskammer wurden wir mit offenen Armen empfangen.“

Mit Blick auf die Provokationen des Regimes in Pjöngjang und der kaum kalkulierbaren Haltung der USA wirbt Etschenberg für eine noch intensivere Kooperation zwischen Europa und Südkorea. „Von unserer Vereinbarung soll ein starkes Signal zur langfristigen und nachhaltigen Zusammenarbeit ausgehen“, so der Städteregionsrat.