RWTH

Die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf, Studium und Familie ist der RWTH Aachen, die als familiengerechte Hochschule zertifiziert wird, ein wichtiges Anliegen. Dazu gehört auch die Umsetzung einer entsprechenden Personalführung. In den vergangenen Monaten hatten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der RWTH Aachen zum zehnten Mal die Möglichkeit, ihre Chefin oder ihren Chef für die Auszeichnung „FAMOS für Familie“ vorzuschlagen. Mit dem Preis werden Personen ausgezeichnet, die sich für familiengerechte Personalführung, nachhaltige Mitarbeiterführung, ausgewogene Work-Life-Balance und Kreativität am Arbeitsplatz einsetzen. Die Jury setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern des Rektorats, des Gleichstellungsbüros, des Integration Team – Human Resources, Gender and Diversity Management, IGaD, und der Personalräte zusammen.

Foto: Andreas Schmitter / Kanzlervertreter Thomas Trännapp (Vierter von links) überreicht im SuperC den famosen Führungskräften ihre Preise

In diesem Jahr wurden Professorin Janina Fels vom Lehr- und Forschungsgebiet für Medizinische Akustik, Professor Rainer Telle vom Lehrstuhl für Keramik und feuerfeste Werkstoffe, Professor Dirk Uwe Sauer vom Lehrstuhl für Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik, Professor Antonello Monti vom Lehrstuhl für Automation of Complex Power Systems, Professor Joost-Pieter Katoen vom Lehrstuhl Informatik 2 sowie Dr. Marcus Gerards und Sebastian Knoth von der Projekteinheit „Medien für die Lehre“ ausgezeichnet.

„Ich freue mich, dass wir dieses Jahr eine ganze Reihe von Preisträgerinnen und Preisträgern haben“, sagte RWTH-Kanzlervertreter Thomas Trännapp bei der Übergabe der Preise. „Als Vater von drei Kindern weiß ich, was es heißt, Beruf und Familie zu vereinbaren.“ Die Ausgezeichneten erhielten neben einer Urkunde und einem Glaskubus einen Scheck über 500 Euro, der für eine gemeinsame Teamaktivität genutzt werden soll.

Preisträgerin und Preisträger

Professorin Janina Fels nimmt großen Anteil und zeigt Interesse an den Lebenssituationen ihrer Mitarbeitenden und deren Familien. Besonders hervorzuheben ist die großzügige Flexibilität in Bezug auf die Arbeitszeiten von Eltern. Sie ist jederzeit offen für eine Erarbeitung von geeigneten Teilzeitarbeitsmodellen und unterstützt insbesondere in Fällen von Krankheit der Kinder oder geschlossenen Kitas die Nutzung von Home Office. Janina Fels hat in ihrem Büro eine Kiste mit Spielsachen, die für alle Kinder jederzeit zur Verfügung steht.

Professor Rainer Telles Unterstützung hinsichtlich der Vereinbarkeit von familiärem und beruflichem Leben ist herausragend. Das macht seine flexible Art und sein Vertrauen gegenüber seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern deutlich. Professor Telle interessiert sich für die Lebenssituation seiner Teammitglieder, zeigt sich bei Notsituationen stets hilfsbereit und befürwortet Home Office. Mitarbeiterinnen des Instituts werden besonders unterstützt und zur Teilnahme an RWTH-Fortbildungsprogrammen für Frauen animiert. Die Kinder aller Teammitglieder sind stets herzlich willkommen und fester Bestandteil jeder internen Feier.

Professor Dirk Uwe Sauer erreicht durch seinen Einsatz für Gleichberechtigung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine Frauenquote von 25 Prozent beim wissenschaftlichen Personal und 50 Prozent in der Leitungsebene. Er hat das Konzept der Doppelspitze in der Abteilungsleitung eingeführt. Hierdurch können Auszeiten abgefedert und die Rückkehr an den Arbeitsplatz inklusive etwaiger Arbeitszeitreduktion erleichtert werden. So könnten unter anderem Eltern mit reduzierter Arbeitszeit direkt wieder in Leitungspositionen einsteigen. Professor Sauer ist sehr interessiert an der persönlichen Lebenssituation seines Teams und erarbeitet die passenden beruflichen Rahmenbedingungen in persönlichen Gesprächen.

Professor Antonello Monti erleichtert seinen Mitarbeitenden die Kombination von Familie und Arbeit in mehrerlei Hinsicht: „Mehrere unserer Kolleginnen und Kollegen mit Kindern haben den Bedarf geäußert, reguläre Arbeitszeiten anzupassen, um der Familienverantwortung gerecht zu werden. Dies wurde immer verständnisvoll genehmigt und erleichtert uns den Spagat zwischen Arbeit und Familie.“ Kurzfristig beantragte Heimarbeitszeit aus familiären Gründen sei ebenfalls möglich. „Professor Monti ist ein Vorgesetzter, für den die berufliche und persönliche Entwicklung seines Teams ebenso im Fokus steht wie der Erfolg von Projekten und wissenschaftlichen Arbeiten.“ So ermögliche er auch Mitarbeitenden, mit reduzierter Stundenanzahl in Projekte einzusteigen.

Professor Joost-Pieter Katoen nimmt jederzeit Anteil an familiären Umständen. Bei Bedarf unterstützt er ausländische Teammitglieder in der Kommunikation mit Ämtern. Er nimmt Rücksicht auf Mitarbeitende mit Familie, sogar Seminar- und Konferenzteilnahmen während der Stillzeit werden ermöglicht. Für Professor Katoen ist ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgs seines Instituts die Zusammensetzung der Arbeitsgruppe, er motiviert durch Anerkennung der Arbeitsergebnisse, fördert Maßnahmen zur Teambildung und zeigt Interesse an den persönlichen Belangen seines Teams.

Dr. Marcus Gerards und Sebastian Knoth achten aus Überzeugung auf Mitarbeitende mit familiären Verpflichtungen. Bei außergewöhnlichen Belastungssituationen wie Dienstreisen werden Ausgleichszeiten geschaffen. Arbeitszeitreduzierung hat keinen Einfluss auf die Übertragung von Verantwortung und auch nicht auf die Möglichkeit der Teilnahme an Fortbildungen. Im Fall der Erkrankung von Kindern kann die Arbeitszeit flexibel gestaltet werden, kurzfristige Terminverlegungen werden aufgefangen und häufig von Marcus Gerards oder Sebastian Knoth persönlich übernommen.