RWTH

Die in der Stadtbibliothek und im Stadtarchiv aufbewahrten Aachener Adressbücher, Rats- und Staatskalender sowie die so genannten „Sackkalender“ sind jetzt online für alle interessierten Menschen frei zugänglich, nachdem sie in Zusammenarbeit mit der ULB Bonn digitalisiert wurden. Bei dem aktuell online gestellten Archiv- und Bibliotheksgut handelt es sich um alle beim Stadtarchiv aufbewahrten Aachener Adressbücher von 1838 bis einschließlich 1970 - ergänzt um das Aachener Einwohnerbuch von 1927 und ähnliche Nachschlagewerke (http://digitale-sammlungen.ulb.uni-bonn.de/topic/titles/6234664), die bei der Stadtbibliothek aufbewahrten Aachener Rats- und Staatskalender der Jahre 1779 bis 1794, den Almanach du Département de la Roër von 1804/05 (http://digitale-sammlungen.ulb.uni-bonn.de/topic/titles/2926126 ) sowie die teils im Stadtarchiv, teils in der Stadtbibliothek aufbewahrten so genannten „Aachener Sackkalender“ von 1762, 1767, 1783, 1785, 1789, 1792 und 1794 (http://digitale-sammlungen.ulb.uni-bonn.de/periodical/titleinfo/5770044 ).

Da die Einwohnermeldekartei der Stadt Aachen zu den Kriegsverlusten des Zweiten Weltkriegs zählt, stellen die Adressbücher eine wichtige familiengeschichtliche Quelle dar. Sie geben Auskünfte über die Einwohner, Gewerbebetriebe und andere Einrichtungen in der Stadt. Sie sind somit ein wichtiges Element der Herrschaftspräsentation. Die Bezeichnung „Kalender“ weist auf ein jährliches Erscheinen.

Staats- und Ratskalender sind amtliche Adressbücher, die die hierarchische Gliederung der Behörden wiedergeben und über die Namen und Funktionen der höheren Behördenmitglieder, Beamten und anderen Staats- und Ratsangestellten Auskunft geben.
Der Almanach du Département de la Roër ist eine mit einem Kalender verbundene Sammlung von Texten aus verschiedenen Sachgebieten zum Rur-Departement, ein Département im nördlichen Rheinland zur Franzosenzeit (1798–1814). Das Département umfasste im Wesentlichen frühere preußische, kurkölnische beziehungsweise jülich’sche Gebiete, aber auch die freien Reichsstädte Köln und Aachen.

„Sackkalender“ sind Taschenkalender, die man „im Sacke“, also in der Tasche, bei sich tragen konnte. Es sind Vorläufer von Adressbüchern und enthalten neben einem allgemeinen Kalendarium ein Verzeichnis der Häuser und Bewohner nach Stadtvierteln, Straßen und Gassen geordnet sowie ein Behördenverzeichnis mit Mitarbeitern. Historisch besonders interessant ist zum Beispiel der Teil, der Lebensmittelpreise auflistet. Auch Fahrplanauskünfte der Postkutschen und Ankunftszeiten der Kuriere und Boten sind vermerkt und abschließend enthält ein Sackkalender noch die Auflistung aller europäischen regierenden Fürsten mit ihren Gemahlinnen.