Veranstaltungen

Für Menschen mit und ohne Demenz  im Lukas-Gemeindezentrum war für  viele Teilnehmer ein schönes und berührendes Erlebnis in angenehmer Atmosphäre. Gemeinsam luden die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden, AWO, Lokale Allianz für Demenz, Alzheimer Gesellschaft und die Stadt Herzogenrath zu einem ökumenischen Gottesdienst für Menschen mit und ohne Demenz ein.  Unter dem Motto „Du deckst mir den Tisch“ fanden sich viele Menschen im Lukas-Gemeindezentrum in der Lutherstraße in Kohlscheid ein.

Die gute Resonanz freute insbesondere die Initiatoren, die mit viel Engagement ans Werk gegangen sind. Pfarrer Joachim Wehrenbrecht von der evangelischen Kirchengemeinde Herzogenrath, Diakon Franz-Josef Kempen aus Merkstein und Pfarrer Rainer Thoma von der katholischen Pfarre Kohlscheid gestalteten zusammen den Gottesdienst. „Aus der Gedächtnisforschung konnte festgestellt werden, dass viele ältere Menschen mit alten Liedern vertraut sind. Vertrautes gibt ihnen Sicherheit und Halt. Deshalb ist dies auch ein wichtiges Element in unserem Gottesdienst ebenso wie die persönliche Segnung jedes Anwesenden“, so Pfarrer Wehrenbrecht. Diakon Kempen: „ Einfache Sprache – vertraute Dinge“, das ist unsere Basis auf der wir die Teilnehmer  erreichen möchten.

Das Konzept ging auf.  Der Gottesdienst war anschaulich und der Tisch  im wahrsten Sinne des Wortes gedeckt – nämlich der Altar mit dem Kreuz, Kerzen und Blumen. Die Geistlichen sprachen nicht nur vom Brot teilen – nein, sie teilten im Laufe der Veranstaltung tatsächlich ein ganzes Brot unter den Anwesenden auf. Gemeinsam wurden Lieder, mit Orgelbegleitung durch Andrea Lersch-Krüger, gesungen. Die vorgetragenen Texte waren lebensnah und leicht zu verstehen. Damit trugen die Organisatoren auch der Tatsache Rechnung, dass Menschen mit und ohne Demenz den Worten folgen wollten. Sie alle sollten von dem Vortrag gleichermaßen angesprochen werden.

„Wir haben im Vorfeld alle Alteneinrichtungen und –initiativen in Herzogenrath angeschrieben und über die Veranstaltung informiert. Diese Form des Gottesdienstes soll zweimal jährlich stattfinden. Ich bin mir sicher, dass wir noch mehr Teilnehmer gewinnen können, wenn sich dieses Projekt noch weiter rund spricht. In diesem Projekt sollen sich die Menschen wieder finden“, so die zuständige Mitarbeiterin der Stadt Herzogenrath, Kerstin Harings.

Der Gottesdienst wurde nach einer guten Dreiviertelstunde, mit einer für alle Anwesenden sehr ergreifenden persönlichen Segnung, beendet.   Anschließend hatten die Interessierten, Betroffenen und Angehörigen Gelegenheit sich bei Kaffee und Gebäck auszutauschen. Auch dieses Angebot wurde von fast allen Besuchern gerne angenommen.

Die 79-jährige Marianne Leuchter war begeistert: „Ich bin seit kurzem im Altenheim  Arche Noah in Kohlscheid untergebracht. Ich war bereits bei dem ersten Gottesdienst dabei. Mich überzeugt der ökumenische Gottesdienst. Er ist sehr schön gestaltet und dazu  ist dieser Ausflug für mich eine willkommene Abwechslung. Ich werde gerne wieder kommen und für die Veranstaltung auch bei anderen werben.“

Isabelle Zysk ist Sozialdienstleiterin in der Arche Noah und an diesem Tag mit einigen Heimbewohnern zum Gottesdienst gekommen: „Ich konnte sehr großes Interesse in unserem Haus feststellen. Die Feier hat hier in einer sehr schönen Atmosphäre stattgefunden. Wir werden das Angebot seitens unserer Einrichtung gerne wieder wahrnehmen.“

Pfarrer Thoma bringt es auf den Punkt mit den Worten: „Das Leben ist nicht immer ein leichter Spaziergang“. Diese Erfahrungen macht Jeder von uns in seinem Leben – aber durch solche engagierten Initiativen kann das Leben ein Stück lebenswerter werden. Übrigens: Für den 21. September 2017 ist der nächste Gottesdienst geplant. Er wird dann in der Kirche Herz-Jesu in Herzogenrath-Ritzerfeld stattfinden.

Weitere Informationen:

Koordinationsbüro „Rund ums Alter“, Kerstin Harings, Tel.: 02406/83-448