RWTH

Drei Projekte im Rahmen von RWTHtransparent ausgezeichnet. Der Innovation Award der RWTH Aachen wurde jetzt zum dritten Mal verliehen. Ausgezeichnet werden jährlich drei Projekte, die besonders zur Strahlkraft der Region Aachen als Innovationsstandort beitragen. Univ.-Prof. Malte Brettel, Prorektor für Wirtschaft und Industrie, überreichte die Urkunden im Rahmen der Veranstaltung RWTHtransparent im Hörsaalzentrum C.A.R.L.

Foto: Andreas Schmitter
Professor Malte Brettel, Prorektor für Wirtschaft und Industrie, überreichte während der Veranstaltung RWTHtransparent den Innovation Award

Das Projekt „4D Textil – Additive Fertigung hybrider Werkstoffe für zeitlich formveränderliche Anwendungen“ der wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Valentine Gesché, David Schmelzeisen und Kristina Simonis belegt Platz eins beim Innovation Award. Angesiedelt am Institut für Textiltechnik unter Leitung von Univ.-Prof. Thomas Gries drucken die Projektverantwortlichen Mikrostrukturen mithilfe eines 3D-Druckers in Textilien. Dieses Verbundsystem reagiert auf externe Stimuli mit Verformung. Eine Verformung ist so ohne externe Energiezufuhr möglich, da die benötigte Energie im Textil selbst durch Vorspannung gespeichert wird. Aktuell wird ein internationales Graduiertenkolleg zwischen der Bergischen Universität Wuppertal, dem Massachusetts Institute of Technology, USA, der Massachusetts University Lowell, USA, und der RWTH vorbereitet, um die Forschung weiter voran zu treiben. Derzeit sucht das Team neue Kooperationspartner, um weitere Anwendungsfelder für den innovativen Hybridwerkstoff zu erschließen.

Moritz Cramer, Philipp Goergens, Dr. Simon Koopmann und Fabian Potratz konnten mit ihrem Projekt „n-voy – eine intelligente Plattform zur Energienetzplanung“ den zweiten Platz erreichen. Sie haben eine Plattformlösung entwickelt, die mithilfe von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen den Planungsprozess in Verteilungsnetzen automatisiert, optimiert und beschleunigt. Vor dem Hintergrund steigender Einspeisung durch erneuerbare Energien oder den Zuwachs von elektrisch betriebenen Fahrzeugen, ermöglicht die Softwareplattform effizientere digitale Prozesse bei Netzbetreibern. Das Team strebt eine Ausgründung im April 2017 an, die durch ein EXIST Gründerstipendium gefördert wird, um die Plattform erfolgreich zu vermarkten. Die Projektverantwortlichen arbeiten am Institut für Hochspannungstechnik, das von Univ.-Prof. Armin Schnettler geleitet wird.

Der dritte Platz wird von Dr. Rebecca Engel und Dr. Marcus Rose vom Institut für Technische und Makromolekulare Chemie unter Leitung von Univ.-Prof. Regina Palkovits mit ihrer Innovation „IsohexAmin - Technologie zur Herstellung biomassebasierter Amine“ belegt. Die Produktion von Aminen aus Zuckeralkoholen und Ammoniak ist jetzt über ein katalytisches Verfahren möglich, für das erstmals Wasser als Lösungsmittel eingesetzt werden kann. Die verbesserte Zugänglichkeit biomassebasierter Amine dient dabei als Grundlage, um künftig verstärkt Polymere aus erneuerbaren Rohstoffen produzieren zu können.