Alles rund um Aachen

Auslieferung der Brief- und Paketpost über emissionsfreie Fahrzeuge wäre ein Baustein auf dem Weg zu einer umweltfreundlichen und effizienten Citylogistik in Aachen. Im heutigen Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft (AWW) steht ein GRÜNER Antrag auf der Tagesordnung: Dabei geht es um den flächendeckenden Einsatz von StreetScooter-Fahrzeugen in Aachen. Die Aachener GRÜNEN hatten den Oberbürgermeister aufgefordert, Gespräche mit der DHL zu führen. Ziel sollte sein, zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Auslieferung von Brief- und Paketpost in Aachen vollständig auf die Elektrofahrzeuge von StreetScooter umzustellen.

Die Vorlage der Verwaltung führt zum Antrag aus: „Die Post plant derzeit, die eigene Flotte sukzessive mit Elektrofahrzeugen auszustatten. […] Aachen ist für den Einsatz von Prototypen interessant […]. Für die Paketzustellung in den Innenstädten werden derzeit größere Autos entwickelt, da die bisherigen Fahrzeuge etwas zu klein dimensioniert sind. Darüber hinaus ist StreetScooter intensiv mit der Entwicklung von größeren Lastenfahrrädern beschäftigt, die auch aufgrund der anspruchsvollen Topographie zuerst in Aachen zum Einsatz kommen sollen.“ Das klingt nicht nach einer schnellen Lösung für Aachen, sondern nach einem längeren Prozess, der seitens der DHL nach und nach abgearbeitet wird.

Emissionsfreie Mobilität – Chefsache?

„Für einen Oberbürgermeister, der das Thema „emissionsfreie Mobilität“ zur Chefsache erklärt hat, ist es eine vertane Chance. Hier könnte man wirklich etwas vorantreiben“, sagt Wilfried Fischer mobilitätspolitischer Sprecher der Aachener GRÜNEN. „Die Stadt Bonn ist in einem Pilotprojekt mit DHL zum bundesweit ersten Standort mit einem CO2-freien Fahrzeugkonzept. Da frage ich mich: Warum Bonn, warum nicht Aachen? Die innovative Technologie von StreetScooter kommt aus Aachen und sollte deshalb hier auch so zügig wie möglich flächendeckend eingesetzt werden.“

Das wäre im Übrigen auch ein Vorzeigebeispiel für die „Wissenschaftsstadt“ – ein Schlagwort, das sich die Mehrheit aus SPD und CDU gerne auf die Fahnen schreibt. Fischer: „Wissenschaftsstadt bedeutet für uns: Technologische Innovationen wie die von StreetScooter im täglichen Leben erlebbar zu machen und zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger einzusetzen.“

Umweltfreundliche Lieferlogistik – für bessere Luft

Neben der Elektrifizierung unserer Busflotte und der Förderung der Nahmobilität ist eine möglichst CO2-neutrale und emissionsarme Citylogistik ein weiterer Baustein für bessere Luftqualität. „Auf die Bundesebene und den Herrn Verkehrsminister Dobrindt können wir uns nicht verlassen, wir müssen selber tätig werden“, mahnt Wilfried Fischer.

Praxistaugliches Modell zügig auf den Weg bringen

Deshalb fordern die Aachener GRÜNEN ergänzend zum StreetScooter-Thema in einem weiteren Ratsantrag einen „Runden Tisch Citylogistik“. Hier sollen sich Experten aus Hochschulen, Verwaltung, Handel und Logistik zusammenfinden und Vorschläge erarbeiten, wie Lieferprozesse in Aachen umweltfreundlicher und effektiver aufgesetzt werden können. „Eigentlich gibt es in Aachen schon die „Hard- und Software“ für eine smarte innerstädtische Lieferlogistik: von Lastenrädern über elektromobile Lieferwagen über die entsprechenden Online-Plattformen, bis hin zu der Bereitschaft vieler Akteure, gemeinsam an dem Thema zu arbeiten. Im Grunde muss man nur einzelne Fäden zusammenführen und in ein praxistaugliches Modell münden lassen“, so Fischer.

Denn wachsende Lieferverkehre in den Innenstädten betreffen uns alle: Sie nehmen stetig zu – zum einen durch den Versandhandel via Internet, zum anderen bieten Händler vor Ort zunehmend Onlineshops und die Möglichkeit der Anlieferung nach Hause an. Logistikern geht es bei einer Optimierung der Lieferprozesse um Kosten, um die ‚teure letzte Meile‘, den letzten Abschnitt, den die Ware zum Kunden zurücklegt. Den Aachener GRÜNEN geht es dabei aber vor allem auch um bessere Luft, mehr Platz und Sicherheit im Straßenraum.