Alles rund um Aachen

Um den Verkehr in den Städten der Euregio möglichst emissionsfrei und ressourcenschonend zu organisieren, braucht es neue Ideen und Konzepte. Ein Pedelec-Verleihsystem wäre eine Möglichkeit, um Autoverkehr zu ersetzen und die Innenstädte lebenswerter zu gestalten. Die Bürgermeister des MAHHL-Netzwerkes, das aus den Städten Maastricht, Aachen, Heerlen, Hasselt und Lüttich besteht, haben sich auf ihrem Treffen am Donnerstagabend (19. Januar) im Centre Charlemagne über das Aachener System „Velocity“ informiert.

Foto: Stadt Aachen/Andreas Schmitter
von links nach rechts: Nadja Vananroye, Bürgermeisterin der Stadt Hasselt (B), Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp, Ralf Krewinkel, Bürgermeister der Stadt Heerlen (NL), sowie Annemarie Penn-te Strake, Bürgermeisterin der Stadt Maastricht (NL)

Das junge Unternehmen, das aus einer studentischen Initiative heraus entstand und die Hard- und Software selbst entwickelte, baut derzeit an mehreren Stellen im Stadtgebiet Stationen, an denen man sich künftig Pedelecs ausleihen kann. „Man wird Velocity im Verbund mit anderen Verkehrsmitteln nutzen können“, erläuterte Dennis Brinckmann, Geschäftsführer von Velocity, das Konzept. Ein Umstieg von Bus und Bahn auf ein Leih-Pedelec soll über die Mobility Broker-Karte der ASEAG ermöglicht werden. Auch eine Verknüpfung mit CarSharing sei geplant, so Brinckmann. Velocity betätige sich darüber hinaus als System- und Komponentenlieferant, so dass andere Kommunen oder Unternehmen die Möglichkeit erhalten, sich dem Aachener System anzuschließen.

„Fahrradfahren in Aachen ist sehr schön, aber bei unserer hügeligen Topographie und bei Dienstfahrten ist es nicht immer die beste Möglichkeit, sich fortzubewegen. Pedelecs können einen wichtigen Beitrag zur Verkehrsentlastung leisten – erst recht, wenn es darüber hinaus auf einfache Weise ermöglicht wird, auf öffentliche Verkehrsmittel oder Carsharing umzusteigen“, erklärte Oberbürgermeister Marcel Philipp auf dem Treffen der MAHHL-Bürgermeister, die sich in der dem Vortrag anschließenden Diskussion sehr interessiert zeigten.

Das Thema „Tihange“ stand ebenfalls auf der Tagesordnung des drei- bis viermal jährlich stattfindenden Treffens. Es wurden Möglichkeiten erörtert, die Vorsichtsmaßnahmen in Vorbereitung auf einen eventuellen Reaktorunfall grenzüberschreitend einheitlich zu organisieren – zum Beispiel die Ausgabe von Jodtabletten oder Staubmasken an Schulen.

Das MAHHL-Netzwerk wurde im Jahr 1989 gegründet, seit 2001 wurde die Kooperation intensiviert. Gemeinsame Ratsversammlungen und die MAHHL-Sicherheitskonferenzen wurden ins Leben gerufen, MAHHL-Koordinatoren benannt und Arbeitsgruppen zu den Themen  Kultur, Mobilität und Klima gebildet.