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... und gefährdet damit nachhaltig die weitere Arbeit des LSBT* Jugendtreffs Knutschfleck. Gestern kam es im Finanzausschuss der Stadt Aachen zu einer ungewöhnlichen und für viele nicht nachvollziehbaren Entscheidung. Auf Antrag der großen Koalition (CDU & SPD) wurde der Beschluss des Kinder- und Jugendhilfeausschusses vom 29.11.2016, die personelle Ausstattung der TOT Knutschfleck dem aktuellen Bedarf anzupassen, wieder kassiert. Paul Jonas Juncker, Vorstand Knutschfleck e.V.: „Leider wurde unser Antrag auf Erhöhung der städtischen Förderung für den Jugendtreff Knutschfleck e.V. erneut abgelehnt. Obwohl zunächst vom Jugendhilfeausschuss bewilligt, wurde er im Finanzausschuss von der Großen Koalition anschließend wieder kassiert. Die angegebene Begründung, dass der Antrag richtig sei, aber zu kurzfristig eingereicht worden wäre, ist für uns nur schwer nachvollziehbar, da er, wie auch bereits im Vorjahr, fristgerecht eingebracht wurde.“

 

Die aktuelle Leistungsvereinbarung mit dem Träger Knutschfleck e.V. aus dem Jahr 2006 sieht nur eine 400 EUR-Stelle mit 7 Wochenstunden vor. Bereits seit 2015 hat die Verwaltung die Politik regelmäßig darauf hingewiesen, dass der Verein mit der derzeitigen Personalausstattung dem stark gestiegenen Bedarf bei weitem nicht mehr gerecht wird. Die Besucherzahlen und der Beratungsbedarf haben sich in den letzten Jahren knapp verdreifacht. Gleichzeitig ist das Alter der Besucher deutlich gesunken und der damit verbundene Betreuungs- und Beratungsbedarf zusätzlich gestiegen.

Das Angebot von Knutschfleck e.V. ist fester Bestandteil des aktuellen Kinder- und Jugendförderplans der Stadt Aachen. Bereits in dem 2014/2015 verabschiedeten Planung wird deutlich auf die Problemstellung hingewiesen: „...Aufgrund ihres Alleinstellungsmerkmals und der immer jünger werdenden Klientel fällt es dem Verein in den letzten Jahren immer schwerer, die dem Bedarf entsprechenden personellen Ressourcen vorzuhalten.“ (3. KJHP der Stadt Aachen 2015-2020)

Vor diesem Hintergrund ist der Beschluss des Finanzausschusses umso unverständlicher. Obwohl VertreterInnen aller Parteien ausdrücklich die Notwendigkeit des Angebotes betonten und die Kämmerin die nötigen Gelder bereits in Ihre Veränderungsnachweisung eingearbeitet hatte, blieben SPD und CDU, trotz besseren Wissens, aber bei Ihrem Beschluss unter dem Vorwand der Gleichbehandlung allen Trägern ohne Ausnahmen nur eine zwei prozentige Steigerung der Förderung zuzusprechen und darüber hinaus alle Einzelanträge abzuweisen.

Paul Jonas Juncker, Vorstand Knutschfleck e.V.: „Wie kann man von Gleichbehandlung sprechen, wenn der Jugendtreff Knutschfleck zwar in der Jugendhilfeplanung der Stadt Aachen als TOT eingestuft wird, aber bei weitem nicht eine vergleichbare finanzielle Ausstattung erhält.“