Alles rund um Aachen

Plastik hat viele Vorteile: Es ist leicht formbar, langlebig und preiswert. Und so findet sich Plastik überall im Alltag wieder: bei der EC-Karte, der Zahnbürste oder als Verpackungsmaterial. Doch eben diese Verpackungen schaden der Umwelt und der eigenen Gesundheit. Mehr Aufmerksamkeit auf die Thematik lenken und Alternativen aufzeigen – das sind die Ziele der Plastiktüten-Tauschaktion des Aachener Stadtbetriebes. Am Elisenbrunnen konnten Besucherinnen und Besucher mitgebrachte, ausgediente Plastiktüten gegen einen hochwertigen, biozertifizierten Baumwollbeutel eintauschen. „Ich versuche so gut es geht auf Plastik zu verzichten und habe oft schon einen Stoffbeutel dabei“, sagt Susanne Lang. Dennoch gebe es immer wieder Situationen, in denen sie auf die Plastiktüte zurückgreife. „Da muss ich noch an mir arbeiten“, sagt sie und lacht.

Unverpacktes Obst, Mehrweg- statt Einwegflaschen
Eingebettet ist die Tauschaktion des Stadtbetriebes in die Europäische Woche der Abfallvermeidung, die unter dem Motto „Verpackungsabfälle vermeiden“ steht. Und so geben die Mitarbeiterinnen des Stadtbetriebes Anne Janotta, Mona Koch und Annika Huppertz Tipps und Anregungen, Plastikabfälle im Alltag zu reduzieren. Ob die klassische Brotdose, unverpacktes Obst- und Gemüse kaufen und auf kleine Tragetüten an den Theken verzichten, Mehrweg- statt Einwegflaschen nutzen: „Es gibt viele Möglichkeiten, im Alltag auf Plastik zu verzichten“, sagt Anne Janotta.

Eine davon ist eben die Plastiktüte, die mittlerweile auch im Einzelhandel oft nur noch gegen Bezahlung erhältlich ist. Jährlich werden rund sechs Milliarden Plastiktüten in Deutschland verbraucht – etwa 74 Plastiktüten kommen so durchschnittlich auf jeden einzelnen Bundesbürger – und dann ist eine solche Tüte im Schnitt nur 25 Minuten in Gebrauch. Europaweit sind es Jahr für Jahr sogar rund 100 Milliarden Plastiktüten, die verbraucht werden. Dabei werden allein für den Verbrauch in Deutschland jährlich rund 240 Millionen Liter Erdöl benötigt, um die Zahl der benötigten Plastiktüten herzustellen.

30 Millionen Tonnen Plastik im Meer
Werden Kunststoffabfälle nicht verwertet, gelangen sie in die Müllverbrennung. Oder, wie Zahlen belegen, in der Natur. Allein im Meer landen nach Expertenschätzungen rund 30 Millionen Tonnen Plastik – jedes Jahr. Es dauert etwa 450 Jahre, bis Plastikmüll verrottet, wenn er nicht verwertet wird.

Die Plastiktüten, die an diesem Freitag bei der Aktion abgegeben wurden, werden durch den Aachener Stadtbetrieb der sachgemäßen Verwertung zugeführt.