Alles rund um Aachen

Der Neumarkt im Frankenberger Viertel ist eine besondere und vielgenutzte Fläche. Seit vielen Jahren denken Anwohner und Stadt- und Grünflächenplaner darüber nach, wie dieser Platz behutsam umgestaltet werden kann. Das ist aber gar nicht so einfach, weil der Platz von ganz verschiedenen Gruppen sehr intensiv genutzt wird. Es gibt kleine und größere Kinder, die hier viel und ausgiebig spielen. Gerade die kleineren werden dabei oft von ihren Eltern begleitet. Ein Teil des Platzes wird immer samstags als Marktplatz genutzt. Und ein Gastronomiebetrieb nutzt eine gepflasterte Fläche des Platzes an der Bismarckstraße. Überdies gibt es viele Anwohnerinnen und Anwohner, die ihr gewohntes Umfeld genau beobachten und schnell irritiert sind, wenn sich vor ihren Haustüren etwas verändern soll. All diese Gruppen will die Stadt für eine Umgestaltung des Neumarkts gewinnen. Bei einer dritten Informationsveranstaltung seit August 2015, diesmal in der Burg Frankenberg, hat sie die etwa 70 interessierten Gäste über die aktuellen Umgestaltungspläne informiert.

Flächen auf dem Neumarkt werden neu aufgeteilt
Elfi Buchkremer, die federführende Planerin im Fachbereich Umwelt der Stadt Aachen, erläuterte dabei die Pläne ausführlich und detailreich. Sie berichtete, dass die Flächen gegenüber heute anders angeordnet werden. Die Spielflächen werden von der Frankenberger Straße aus gesehen in Zukunft hintereinander angeordnet werden. Das heutige, notdürftig reparierte Klettergerüst wird gegen ein großes neues ausgetauscht, das Kinder ab drei Jahre aufwärts nutzen können. Dahinter folgt der gepflasterte Platz, der heute schon zum Rollschuhfahren und Ballspielen genutzt wird. Er wird zugunsten des Sandkastens etwas verkleinert und neu eingefasst. Dann folgt  der gegenüber heute etwas größere Sandkasten für die kleineren Kinder, komplett umgeben von Sitzflächen.
Die vorgesehenen Neuerungen bei den Spielflächen sind auf alle Fälle erforderlich, weil die gesetzlichen Auflagen für Spielplätze und -geräte in den vergangenen Jahren deutlich verschärft worden sind. Die einzige Alternative wäre gewesen, alle marode gewordenen Spielflächen und Spielgeräte vom Neumarkt zu entfernen. Das wollte bislang aber niemand.

Stände auf dem Wochenmarkt werden anders sortiert
Der Wochenmarkt soll sich nach den bisherigen Vorschlägen auf der Fläche parallel zum „Spielband“ ausdehnen dürfen. „Wie das im Detail aussehen kann, wollen wir in weiteren Gesprächen mit den Marktbeschickern besprechen“, sagte Elfi Buchkremer. Es sei aber klar, dass der wassergebundene Untergrund verbessert wird. Das Wasser soll  in Zukunft besser abfließen können. Zurzeit ist die Fläche nach heftigen Regenfällen oft sehr aufgeweicht und matschig.

Die Bäume auf dem Neumarkt bleiben erhalten
Die Gastronomie bleibt dort, wo sie heute schon sind. Die vorhandene bewachsene Pergola soll freigeschnitten, neu bepflanzt und zum Platz hin weiter geöffnet werden als bisher. Die Boulebahn bleibt erhalten, die Tischtennisplatte wird umgestellt. Die Bänke auf dem Platz werden zum Teil versetzt. Zwischen der Telefonsäule am Neumarkt und der Gastronomiefläche soll ein Raum entstehen, auf dem vielleicht sogar ein Bücherschrank stehen könnte.

Die Bäume, die heute den ganzen Platz einrahmen oder auf dem Platz stehen, bleiben komplett erhalten. Sofern sie krank sind oder noch krank werden, werden sie schnellstmöglich gegen neue Bäume ausgetauscht. Neue Bäume können aber nur im Frühjahr oder Herbst gepflanzt werden.

Pläne stießen weitgehend auf Zustimmung
Die Gäste der dritten Informationsveranstaltung zeigten sich in der überwiegenden Mehrheit durchaus angetan von den aktuellen Planungen und freuten sich auch darüber, dass die in früheren Veranstaltungen vorgetragenen Ideen von den Planern aufgegriffen worden seien. Einige meldeten sich mit weiteren Anregungen  zu Wort, die noch berücksichtigt werden sollen, sofern das umzusetzen ist. Doch vereinzelt äußerten sich auch Kritiker, die sich um die angeblich eingeschränkteren Spielflächen für ihre Kinder sorgen und befürchten, der Neumarkt könne seinen heutigen, leicht morbiden Charme verlieren.

Umgestaltung ist für 2017 vorgesehen
Die städtische Grünflächenplanerin Elfi Buchkremer betonte mehrfach, die Planungen weiterhin behutsam voranzutreiben, wies aber auch darauf hin, dass ein gewisser Termindruck vorhanden sei. Die nun vorgestellten aktuellen Pläne sollen noch bis Ende dieses Jahres den politischen Gremien vorgelegt und von diesen beschlossen werden. Danach können die Aufträge vergeben werden. Die Umbauarbeiten dauern nach bisheriger Schätzung rund zwei Monate. Die Verwaltung hat dafür bislang die Zeit von Mai bis zu den Sommerferien 2017 eingeplant. Bei dieser Zeitplanung sei das letzte Wort aber noch nicht gesprochen, sagte Buchkremer.

Es gibt noch viel zu tun, das ist allen Beteiligten klar. Im städtischen Haushalt sind rund 230.000 Euro für die Umgestaltung reserviert.

Weitere Informationen und einen Plan mit den aktuellen Ideen gibt es unter dem Stichwort „Neumarkt“ auf den Internetseiten der Stadt Aachen: www.aachen.de