Alles rund um Aachen

Im Bereich der Hohenstaufenallee erneuert und erweitert die Stawag derzeit den Kanal, das Fernwärme- und das Stromnetz. In diesem Zusammenhang muss auch im Bereich der Mittelinsel gearbeitet werden. Die zwei dort stehenden Amberbäume, 11,5 Meter hoch, rund 20 Jahre alt, sowie neun Meter hoch, etwa 17 Jahre alt, sind jedoch vital und gut gewachsen. Daher hat der Aachener Stadtbetrieb in Abstimmung mit der Stawag eine Großbaumverpflanzung initiiert. Am Mittwoch und Donnerstag war es so weit. Die auf Großbaumverpflanzungen spezialisierte Firma Optiz aus Heideck bei Nürnberg reiste mit einem Lkw mit Rundspaten an. Die Maschine mit insgesamt 35 Tonnen Leergewicht ist eine Eigenkonstruktion der Firma. 

Mit Fingerspitzengefühl, Ruhe und Leichtigkeit
Es knackt und knarzt, als sich der Rundspaten am Donnerstagmorgen ganz langsam in die Erde drückt. Mit Fingerspitzengefühl lenkt Günther Hohmann die tonnenschwere Maschine, geradezu mit Ruhe und Leichtigkeit. Seit 30 Jahren arbeitet er als Maschinenführer bei der europaweit agierenden Firma. Diese Verpflanzung hier, die ist für ihn keine große Sache. Für die vielen Zuschauer am Donnerstagmorgen hingegen schon, denn obwohl seit mehr als 40 Jahren auf diese Weise Bäume verpflanzt werden, ist es für die Meisten doch eine Neuheit.

Drei Meter Ballenumfang greift der Rundspaten. Günther Hohmann blickt auf die Maschine, dann zu seinem Kollegen Dr. Bernd Küster, Diplom-Forstwirt der Firma Opitz, mit dem er gemeinsam für die Verpflanzung verantwortlich ist. Der nickt und Hohmann fährt langsam den Rundspaten nach oben.

Nur wenig Erde rieselt herunter, Hohmann lässt den Spaten drehen und schließlich liegt der Baum auf dem Lkw. „Die herunterhängenden Äste werden jetzt noch zusammengebunden“, erklärt Bernd Küster, „und dann können wir auch schon losfahren.“

Baumkrone an den Wurzelverlust angepasst
Ziel der Fahrt ist der Stadtgarten. Dort ist am Vortag bereits ein Loch ausgehoben worden, in das der Baum nun eingesetzt wird. Küster weist mit knappen Handzeichen seinen Kollegen ein – ein eingespieltes Team. Zuvor haben sie noch einige Äste des Baumes entfernt. „Dies wird gemacht, um die Krone an den Wurzelverlust anzupassen“, erklärt Nino Polaczek-Keilhauer, Arbeitsvorbereiter Baumpflege und Baumkontrolle des Aachener Stadtbetriebs. Damit der Baum an seinem neuen Standort gut anwächst, wird die Erde mit Substrat angereichert. Zusätzlich wird ein Gießring geformt, um das Gießwasser in der Nähe des Baumes zu halten. Noch am selben Tag und zusätzlich in der kommenden Woche wird der Baum mit jeweils 1.000 Litern Wasser gegossen.

Neuer Schattenspender auf dem Spielplatz
Schon am Mittwoch ist einer der beiden Amberbäume von der Hohenstaufenallee umgezogen – zum Spielplatz auf der Hollandwiese an der Valkenburger Straße. „An uns war der Wunsch herangetragen worden, dort einen Baum als Schattenspender zu pflanzen“, sagt Nino Polaczek-Keilhauer. „Hier passte also beides sehr gut zusammen.“ Der Baum dort ist bereits mit Stützen gesichert, gleiches wird noch im Stadtpark umgesetzt.