RWTH

Auf ihrer Sommerreise informierte sich die Ministerin über Forschung aus Aachen und Jülich zur Entwicklung der Hirnstruktur im Alter. Die Zukunft des Lebens im Alter ist das Thema der Sommerreise von Bundesministerin Johanna Wanka. Am 28. Juli 2016 besuchte sie den Forschungsverbund „Jülich Aachen Research Alliance – JARA“. Forscherinnen und Forscher aus Grundlagenforschung und klinischer Forschung erarbeiten hier fächerübergreifend, wie gesundes Altern mit den Funktionen des Gehirns zusammenhängt.

Foto: Peter Winandy / Professor Stefan Uhlig, Dekan der Medizinischen Fakultät, Professor Frank Schneider, Direktor von JARA-BRAIN, Professor Wolfgang Marquardt, Vorstand Forschungszentrum Jülich, und MdB Rudolf Henke mit Ministerin Johanna Wanka vor einem Forschungs-MRT (von links)

Professor Frank Schneider, Direktor von JARA-BRAIN und Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an der Uniklinik RWTH Aachen, bot gemeinsam mit jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern anschauliche Informationen anhand von Exponaten aus interdisziplinären Projekten. Um Alterungsprozesse besser zu verstehen, konzentriert sich die Sektion JARA-BRAIN auf das Gehirn als wichtigste Schaltzentrale des Körpers. Erörtert wurde mit der Ministerin in der Aachener Uniklinik, wie sich das Organ im Alter verändert. Thematisiert wurde dabei beispielsweise, wie sich äußere Faktoren wie Stress oder ein ungesunder Lebensstil auf dessen Leistungsfähigkeit auswirken. Ein aktuelles Projekt befasst sich mit der funktionellen Reorganisation des älteren Gehirns, das Wege sucht, um jung zu bleiben. Für diese Studie werden Struktur und Funktion des Gehirns an 1.000 Menschen ab 45 Jahren über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet. Alle zwei Jahre wird mithilfe eines bildgebenden Verfahrens, der Magnetresonanztomografie (MRT), und psychologischer Tests untersucht, wie weit der Alterungsprozess des Organs fortgeschritten ist. Von den Ergebnissen erhoffen sich die Forschenden auch neue Erkenntnisse darüber, wie degenerative Erkrankungen frühzeitig entdeckt werden können.

In einem weiteren Projekt wird der so genannte Olfaktometer eingesetzt, eine Apparatur zur Darbietung von unangenehmen und angenehmen Gerüchen. Es wird der-zeit versucht, durch Konditionierung mit Gerüchen neue Ansätze für die Therapie der Alkoholabhängigkeit zu entwickeln. Die Methode ist nach Aussage der JARA-Wissenschaftler auch für viele andere Fragestellungen in den Neurowissenschaften bedeutend. Nach der Vorstellung von insgesamt zwölf Forschungsprojekten wurde der Bundesbildungsministerin noch ein Forschungs-MRT vorgeführt, mit dem auch Untersuchungen bei der Emotionsregulierung durchgeführt werden. Die Jülich Aachen Research Alliance – JARA ist eine gemeinsame Forschungsinitiative der RWTH Aachen und des Forschungszentrums Jülich. JARA sowie die RWTH Aachen werden seit dem Jahr 2006 im Rahmen der Exzellenzinitiative vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.