Alles rund um Aachen

Aachen-Nord wird im kommenden Jahr im Mittelpunkt eines Ideenwettbewerbes für Studierende und Berufseinsteiger in den Fachrichtungen Städtebau, Architektur und Bauingenieurswesen stehen. Unter dem Motto „Aachen Nord 2030“ sollen Visionen für die mittel- bis langfristige Zukunft des Stadtteils entwickelt werden. Das Schlaun-Forum e.V. in Münster ist Träger dieses Wettbewerbs, der zum sechsten Mal durchgeführt wird. „Aachen ist mit seinen beiden sehr guten Hochschulen in diesen Fachrichtungen ein wunderbarer Standort für einen solchen Wettbewerb“, erklärte Dr. Wolfgang Echelmeyer, Sprecher des Schlaun-Forums,  auf einer Pressekonferenz.

Foto: Stadt Aachen, FB Presse & Marketing / von links nach rechts Matthias Schneider, Referent im Planungsdezernat, Dr. Wolfgang Echelmeyer, Sprecher des Schlaun-Forums, Stadtbaurat Werner Wingenfeld, Jörg Frohn, Wettbewerbs-Organisation beim Schlaun-Forum, Fabian Kumkar, Leiter der Abteilung Vorbereitende Bauleitplanung, und Volker Busen, Pressesprecher vom Schlaun-Forum.

Wettbewerbsbeiträge sollen Diskussion beleben
Dem Verein gehe es nicht um die anschließende konkrete Umsetzung der Wettbewerbsbeiträge, sondern vor allem darum, Ideen bereit zu stellen, die die Diskussion beleben, so Echelmeyer. „Ich bin begeistert davon, dass es für junge Ingenieure und Architekten die Chance gibt, noch in der Ausbildung an diesem Wettbewerb teilzunehmen“, sagte Stadtbaurat Werner Wingenfeld, Planungsdezernent der Stadt Aachen.

Von Kaiserbrunnen bis Wurmbenden
Der Fokus des Wettbewerbs liegt auf jenem Bereich des Fördergebiets Aachen-Nord, der bislang eher am Rande des Blickfelds lag – dem Areal nördlich der Jülicher Straße. „Wir haben schon eine Menge Ausrufezeichen in dem Projekt gesetzt. Nun wird es Zeit, dass wir uns mehr in Richtung Norden bewegen“, erläuterte Fabian Kumkar, Leiter der Abteilung Vorbereitende Bauleitplanung im Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen.

Entsprechend den drei beteiligten Disziplinen werden drei Aufgaben gestellt: Für Stadt- und Landschaftsplaner gilt es, neue städtebauliche Ideen für das Gewerbegebiet „Grüner Weg“ zu entwickeln. Von der Brache des ehemaligen Mineralwasser-Abfüllers Kaiserbrunnen über das Talbot-Werk bis zur Wurm sollen insbesondere die heutige Güterbahntrasse sowie die Übergänge zur Innenstadt und nach Haaren „neu gedacht“ werden. Bauingenieure können sich an der Konstruktion eines temporären Aussichtsturmes versuchen, von dem aus die Entwicklung des Areals überblickt werden kann. Schwerpunkt für Architekten wird die Montagehalle der ehemaligen Transformatorenherstellers „Garbe, Lahmeyer  & Co“ sein. Das bemerkenswerte Relikt aus der Hochphase der Aachener Schwerindustrie zwischen Krantzstraße und Talbot-Areal hat das Potential, zwischen Ludwig Forum und Altem Schlachthof zu einem weiteren „Leuchtturm“ der Jülicher Straße zu werden. Für die künftige Nutzung dieser sogenannten „Jahrhunderthalle“ ist eine Mischung aus urbanem Wohnen, nicht störendem Gewerbe und Kunst vorstellbar.

Etablierter Wettbewerb – neue Impulse
Seit dem Jahr 2011 wird vom Schlaun-Forum e.V. in Münster jährlich ein Wettbewerb zur Wahrung und Weiterentwicklung der Baukultur sowie zur Förderung junger Planerinnen und Planer ausgelobt (www.schlaun-wettbewerb.de). Namensgeber ist der Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun – der Architekt des Münsteraner Stadtschlosses. Nach Ahlen, Rheine, Düsseldorf, Oberhausen und Hamm ist die 6. Auflage des Wettbewerbs, an dem Studierende aus dem gesamten Bundesgebiet sowie dem deutschsprachigen Ausland teilnehmen, nun in Aachen „zu Gast“. Insgesamt werden Preisgelder in Höhe von 24.000 Euro vergeben. Förderer sind die Stadt Aachen, die NRW.BANK, LVM Versicherungen, die WSG Wohnungs- und Siedlungsbau GmbH, der Münsterländer Architekten- und Ingenieurverein und der Verband Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine e.V.

Startschuss fällt im August
Eine Ausstellung der Siegerentwürfe wird im Anschluss an das Preisgericht im Sommer 2017 in Aachen und Münster stattfinden. Aus den Wettbewerbsbeiträgen soll ein Ideenbuch erarbeitet werden. Für die Zulassung gibt es keine nationalen Beschränkungen. Teilnahmeberechtigt sind Studierende der Fachrichtungen Städtebau, Landschaftsplanung, Architektur und Bauingenieurwesen ab dem 5. Semester und Absolventen, die das 35. Lebensjahr am Abgabetermin noch nicht überschritten haben. Die Aufgabenausgabe erfolgt ab August 2016, der finale Anmeldeschluss für die Teilnahme ist der 10. Februar 2017. Die Aufgabenstellung ist einsehbar unter www.schlaun-wettbewerb.de/der-schlaun-wettbewerb/2016-2017.