Alles rund um Aachen

„Wir wollen den Flüchtlingen auf Augenhöhe begegnen, wir wollen sie nicht an der Hand nehmen“, das ist Merten Wothge und seinen Mitstreitern bei STARRING (STudents And Refugees foR INtegration in Germany) ganz wichtig. Und wo können sich jungen Menschen besser begegnen als beim Fußball? Bis zu 50 Studierende und Flüchtlinge kicken und trainieren jeden Freitag ab 14 Uhr auf dem Kunstrasenplatz an der Vaalser Straße. Die Flüchtlinge werden von den jungen Studierenden an den Unterkünften persönlich abgeholt und man fährt gemeinsam mit dem Bus zum Fußballtraining. „Unterstützung bei den Bustickets bräuchten wir auch noch, die sind recht teuer auf Dauer“, fällt Wothge mit einem Augenzwinkern ein.

Sportangebote sind nur ein Standbein
Zusätzlich gibt es montags immer noch ein gemeinsames Fitnesstraining in der Sporthalle Minoritenstraße. „Aber Sport ist nur eins unserer Standbeine“, so der STARRING-Vertreter. Geplant ist demnächst ein Fotospaziergang durch Aachen, eine Eins-zu-eins-Vermittlung „Live and learn“ für gemeinsamen Nachhilfe oder Hobbies läuft an. Bewusst sei man, als STARRING gegründet wurde, vor allem in die Flüchtlingsunterkünfte des Landes gegangen, also zu den Menschen, für die Aachen nicht unbedingt die neue Heimat wird, die vielleicht später noch auf andere Städte verteilt werden, für die es noch schwieriger ist, Kontakte zu finden, sich sinnvoll zu beschäftigen. Wichtig ist den STARRING-Studierenden, dass man auf keinen Fall eine Konkurrenz zu den Sportvereinen aufbauen wolle: „Im Gegenteil, wir hatten sogar schon Talentscouts hier beim Training“, ist Wothge erstaunt gewesen.

Sportkleidung gesucht – vor allem Sportschuhe
Mit ihrer Idee fand STARRING ganz schnell Unterstützer in Aachen, den Bildungs- und Integrationsverein hêvî e.V. etwa, deren Vertreter Johannes Artz bewundert feststellt: „Wir unterstützen STARRING. Wir sind stolz, wie hartnäckig STARRING an ihrem Programm arbeitet.“ Artz ruft auch zu Kleiderspenden für das Sportangebot auf: „Hallen- oder Fußballschuhe wären klasse. Aber auch andere Sportklamotten“ Abgeben könne man die beim ASTA-Büro, montags bis freitags, 10 bis 14 Uhr, Pontwall 3.

Auch die Stadt Aachen war sofort bereit, das Sportangebot zu unterstützen: „Sport ist das beste integrierende Moment, das es derzeit gibt“, weiß Karlheinz Welters vom Fachbereich Sport der Stadt. „Und hier wird Sport nicht für sondern mit den Flüchtlingen gemacht, Studierende, gebürtige Aachenerinnen und Aachener, Flüchtlinge – alle gemeinsam.“ Die Stadt ist sofort eine Kooperation mit STARRING eingegangen und stellt die Sportstätten – den Fußballplatz an der Vaalser Straße und die Sporthalle in der Minoritenstraße – kostenfrei zur Verfügung. „Und wenn Bedarf besteht, können wir das Angebot sicher auch noch erweitern“, bietet Welters an.

Bürgerstiftung sammelt Spenden für STARRING
Ebenfalls mit im Boot ist die Bürgerstiftung Lebensraum Aachen. Vorstandsvorsitzender Hans-Joachim Geupel: „Wir sind dankbar, dass sich STARRING an uns gewendet hat. STARRING wollte offiziell keinen Verein gründen, brauchte aber die Gemeinnützigkeit. Und das konnten wir arrangieren: Die Bürgerstiftung steht dem Projekt nun offiziell vor, die Spenden werden durch uns eingeworben.“ Ein Stück Heimat und die Flüchtlinge mit den Menschen hier in Kontakt bringen sei die Motivation der Bürgerstiftung, das Projekt zu unterstützen. „Hier in Aachen ist eine große Neugierde da, diese Menschen kennen zu lernen. Die Erfahrung zeigt, dass die Bereitschaft in unserer Stadt groß ist, Flüchtlingen zu helfen“, so Geupel.

Unterstützen kann STARRING aber Jeder: „Wir freuen uns auch über Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die zum Beispiel die Flüchtlinge abholen oder unsere Angebote organisieren helfen“, so Merten Wothge. Man müsse nicht unbedingt Studierender sein oder Fußball spielen können.

Kontakt und Informationen
STARRING (STudents And Refugees foR INtegration in Germany)
www.starringaachen.org
info@starringaachen.org
facebook.com/starringaachen