Am 12. September 2003 fand in der GHS Aretzstraße die Ausstellung „200 Jahre Aachener Ostfriedhof“ statt. Innerhalb dieser Ausstellung wurde die Möglichkeit einer Vereinsgründung vorgestellt. Und da dies auf positive Resonanz stieß, luden die Initiatoren Wolfgang Berg, Dr. Holger Dux, Detlef Sambale und Frau Prof. Dr. Ingeborg Schild zu einer Gründungsversammlung am 26. Januar 2004 ein. Das ist die Geburtsstunde des „Förderkreises Ostfriedhof e.V.“. 6 Monate später wird der Förderkreis ins Vereinsregister eingetragen.

Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die vielfältigen und bedeutenden Grabstätten auf dem Ostfriedhof mit ihren Grabmalen aus Guss- und Schmiedeeisen, Bronze, Zink und Naturstein zu erhalten. Er leistet Öffentlichkeitsarbeit in Form von regelmäßiger Berichterstattung, Publikationen, Beratungen und Informationsveranstaltungen.

Der 1. Vorsitzende und Bauhistoriker, Herr Dr. Holger A. Dux, führt regelmäßig über die „Grüne Lunge“ von Aachen, wie die Öcher ihren Ostfriedhof auch liebevoll nennen. In diesen Führungen erzählt Herr Dr. Dux Anekdoten zu den hier bestatteten Personen. Weiterhin gibt er die Stadtgeschichte weiter. Es scheint, als würde man in einem Geschichtsbuch lesen.

Im Laufe der Jahre haben sich zwei Arbeitsgruppen gebildet. Eine Gruppe erfasst die Gräber auf dem Ostfriedhof, die eine so genannte Bestandsaufnahme zwischen 2005 und 2010 durchgeführt hat. Die andere Arbeitsgruppe widmet sich der Pflege der Gräber. Ein Mal im Jahr treffen sich verschiedene Mitglieder und pflegen vorhandene historische Grabstätten.

Zukünftig soll es eine Arbeitsgruppe geben, die sich mit den Familiengeschichten beschäftigt, die sich hinter den einzelnen Gräbern verbergen.

Aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert der Förderverein die Instandsetzung und Restaurierung geschädigter Grabmale.

Auch Schulprojekte fanden schon auf dem Ostfriedhof statt. Hier beispielsweise im Mai 2005 der Besuch einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Sekundarschule am Dreiländereck mit ihrem Lehrer Kurt Vogels. Ziel der Veranstaltung war es, die Jugendlichen, von denen einige einen anderen Glauben haben, für den außergewöhnlichen Ort Ostfriedhof zu sensibilisieren. Außerdem sollte gezeigt werden, dass ein historischer Friedhof besonders gut geeignet ist, um Stadtgeschichte kennenzulernen.

Der Ostfriedhof ist die grüne Lunge mitten im Aachener Ostviertel. Wer einmal eine Runde über den Ostfriedhof gedreht hat wird feststellen, dass man von dem Lärm der Fahrzeuge, der von den umliegenden Strassen ausgeht, nichts mehr zu hören ist.

Ich wünsche den fleißigen Mitgliedern des Fördervereins Ostfriedhof weiterhin viel Erfolg und Freude bei der Gestaltung, Erhaltung und Pflege ihrer „Grünen Lunge“.

Für mich ist der Ostfriedhof ein Ort der Stille, auf dem man innehalten kann.


Text und Bilder: Bettina Berg

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