Die heissen Quellen zu Aachen sind die heissesten! Quellen nördlich der Alpen. Sie entspringen aus zwei Quellzügen, die rund 1200m Meter voneinander entfernt sind und unter Aachen und dessem Stadtteil Burtscheid liegen.
Das Wasser tritt mit aus einer Tiefe von 3-4000 m ohne technische Hilfe ans Tageslicht. Beim Austritt hat es noch eine Temperatur von bis zu 74 Grad. Die Aachener Quellen unterscheiden sich dabei von den Burtscheidern vor allem am Geruch. Während die Quellen unter der Innenstadt nach Schwefel riechen, sind die Burtscheider geruchslos.
Woran liegt das? Ganz einfach: In den Aufstiegskanälen der Quellen haben sich Bakterien gebildet, die den Geruch verursachen. Diese Bakterien können aber nur bei einer Temperatur bis zu 60 Grad überleben. Da die Aachener Quellen aber etwas kälter sind, nämlich unter 60 Grad, können die Bakterien überleben und das Wasser riecht nach faulen Eiern. Die Burtscheider Quellen hingegen sind mehr als 70 Grad heiss und dadurch sterben die Bakterien ab und es kann kein Geruch entstehen.
Eine andere Begründung beschreibt eine Aachener Sage:
Als der Teufel mal wieder von den Aachener Bürgern hinters Licht geführt wurde und wütend aus der Stadt lief, kam er ins Stolpern und fiel in einen der zu damaligen Zeit noch bestehenden heissen Quelltümpeln. Daraufhin entfuhr ihm vor Schreck ein Lüftchen aus seinem Allerwertesten, worauf die Aachener Quelle vortan nach faulen Eiern stank.
Die heissen Quellen wurden schon von den alten Römern als Heiltherme genutzt. Es soll unter anderem eine heilende Wirkung auf rheumatische Erkrankungen haben. Das Wasser ist schwefelhaltig und weist zudem Natrium- Chlorid- Hydrogen- Carbonat- Verbindungen auf. Es soll bis zu 19 Mineralien enthalten. Heutzutage werden aus diesem Quellwasser unter anderem mehrere Mineralwasser hergestellt.
Übrigens: Auch wenn an dem Brunnen ein Schild mit der Aufschrift "Kein Trinkwasser" Aufgrund von gesetzlichen Vorschriften steht, kann man dieses Wasser ohne Bedenken mal probieren. Ein Glas pro Tag davon ist sogar sehr Gesund und deckt den Tagesbedarf an den enthaltenen Mineralien ab.
Ein beliebtes Mischgetränk in Aachen ist ein Glas dieses Wassers mit etwas Apfelsaft vermengt. Sollte jeder mal probieren.
Aber Vorsicht! Zuviel davon und man verbringt den Tag auf der Toilette.
Auf dem unterem Foto sehen sie einen Quellaustritt am Elisenbrunnen, der von der Kaiserquelle gespeist wird.
Text: Elke Döbbeler