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Neues Leben auf alten Mauern auf dem Katschhof: Nachdem nun die archäologischen Ausgrabungsarbeiten abgeschlossen sind, ist wieder ein Baum auf den alten Standort der Rosskastanie eingezogen. Jetzt steht ein fast zwei Jahrzehnte alter Schnurbaum, Styhnolobium japonicum, vor dem Durchgang zur Krämerstraße. Mit einem aktuellen Stammdurchmesser von etwa 15 Zentimetern kann der Baum bis zu 25 Meter groß werden.

Der Name der Pflanze rührt von den Früchten her, deren Hülsen zwischen den einzelnen Samen perlschnurartig eingefasst sind. Das neue Gewächs gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler. Durch seine späte Blüte von Juli bis August, bietet der Schnurbaum auch später im Sommer noch Nahrung für Bienen und andere Bestäuber. Er kommt außerdem mit längeren Trocken- oder Hitzeperioden gut zurecht. Grund für die Nachpflanzung: Vor allem im Hinblick auf den Klimawandel ist es wichtig einen großen, schattenspendenden Baum zu setzen, der mit einer breiten Krone aufwarten kann. Der Baum hebt sich durch seine Blüte auch optisch von den Linden in seinem Umfeld ab.

Warum keine Kastanie dieses Mal?
Die bisherige Baumart, die Rosskastanie, wird zurzeit nicht nachgepflanzt. Bei diesen Bäumen können die Blätter von der Rosskastanien-Miniermotte befallen werden. Weit verbreitet ist auch die Pseudomoas-Rindenkrankheit, die das Kambium – also die dünne Schicht zwischen der Rinde und dem Holz – der Kastanien angreift und so die Pflanze innerhalb kurzer Zeit abtötet. Diese Krankheiten waren unter anderem die Ursache für die Fällung der 120-jährigen Rosskastanie auf dem Katschhof. Bisher gibt es keine resistenten Linien der Baumart gegen diese Krankheiten.

Im Mai 2022 war die alte Kastanie wegen ihrer massiven Schäden im Stammbereich nicht mehr standsicher. Der Aachener Stadtbetrieb musste den Baum damals kurzfristig aus Sicherheitsgründen fällen.