Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen: Auf Einladung von Städteregionsrat Helmut Etschenberg und Oberbürgermeister Marcel Philipp kamen jetzt im Haus der StädteRegion etwa 40 Vertreter aus der Landwirtschaft zusammen, um sich gegenseitig über aktuelle Entwicklungen zu informieren. Auf der Tagesordnung standen der aktuelle Stand der Tierseuchen in der StädteRegion, das sogenannte „Greening“ als Beitrag der Landwirtschaft zur Biodiversität und die Planung „Runder Tische“ zwischen Stadt, StädteRegion und Landwirtschaft, um gemeinsam Gespräche zur Förderung der Biodiversität zu führen.

Foto: Andreas Hermann
Kamen jetzt in der StädteRegion zusammen, um gemeinsam mit Vertretern der Landwirtschaft aktuelle Entwicklungen zu besprechen (v.l.n.r.): Oberbürgermeister Marcel Philipp, Dr. Peter Heyde (Leiter Amt für Verbraucherschutz, Tierschutz und Veterinärwesen), Thomas Pilgrim (Leiter Umweltamt StädteRegion), Yvonne Hogen (Rheinischer Rübenbauer-Verband), Uwe Zink (Umweltdezernent StädteRegion), Städteregionsrat Helmut Etschenberg und Elmar Wiezorek (Leiter Fachbereich Umwelt Stadt Aachen)

Im Rahmen der Veranstaltung informierte Dr. Peter Heyde über die aktuelle Tierseuchensituation in der StädteRegion. Der BHV-1-Virus der Rinder konnte erfolgreich bekämpft werden. Es sind aktuell nur noch wenige Tiere betroffen. Die sogenannte Blauzungenkrankheit breite sich jedoch derzeit in den Nachbarländern aus und könne im nächsten Jahr auch in der StädteRegion auftreten. Gleiches gälte für die Schweinepest und die Tollwut. Die Krankheiten stellen jedoch kein Risiko für den Menschen dar. „Es gibt nichts Aktuelles, aber einige Entwicklungen im Osten Europas werden wir auch weiterhin sorgfältig beobachten“ beendete Dr. Heyde seine Ausführungen.

Von der Landwirtschaftskammer berichtete Sebastian Lammerich über das sogenannte „Greening“ als Beitrag der Landwirtschaft zur Biodiversität. Ziel ist es dabei, mit konkreten Maßnahmen einen ökologischen Mehrwert für Natur und Umwelt zu schaffen. So sind beispielsweise mehr als 5% der Ackerflächen als ökologische Vorrangfläche vorzuhalten. Laut der Fruchtfolgediversifizierung muss ein Landwirt zudem mindestens drei Fruchtarten anbauen. Es hat außerdem eine Reihe von weiteren zusätzlichen freiwilligen Maßnahmen der Landwirte gegeben um das „Greening“ zu unterstützen. Als Beispiel nannte Lammerich den Zwischenfruchtanbau, um Nitratauswaschungen im Winter zu vermeiden. Der Fachmann für Agrarumweltmaßnahmen appellierte an die Politik, Regularien zu konzipieren, die nicht zu kompliziert und leicht umsetzbar für die Landwirte sind.
Thomas Pilgrim vom Umweltamt der StädteRegion stellte kurz die Eckpunkte der im Dezember 2014 unterzeichneten Rahmenvereinbarung zur Förderung der Biodiversität in Agrarlandschaften vor. Diese sieht in erster Linie gute Kommunikationsmodelle vor, um den Rückgang der Artenvielfalt in der Region zu stoppen. Dies sei auch das vorrangige Ziel der Runden Tische, an denen alle in der Landschaft beteiligten Akteure zusammen kommen sollen. Ein erster Runder Tisch ist in der zweiten Jahreshälfte geplant. Hier seien gerade die Landwirte wichtige Partner, um die Artenvielfalt zu fördern. Auch der Leiter des städtischen Umweltamtes Elmar Wiezorek betonte nochmals, dass die Landwirtschaft ein wesentlicher Partner im Prozess der Landschaftsplanung sei. Der Fortschritt der Biodiversität und der Erhalt bedrohter Arten seien nur in Zusammenarbeit mit den Landwirten möglich und der Runde Tisch dafür ein gutes Instrument.

Am Ende der Veranstaltung lobten die Landwirte das faire Miteinander. Sie beklagten sich aber über die desolaten Zustände vieler Wirtschafts- und Feldwege. Insbesondere der Rückschnitt der Hecken entlang der Wege sei vielerorts nicht erfolgt. Auch das Straßenbegleitgrün sei, häufig aus Naturschutzgründen, nicht ausreichend beigeschnitten, wodurch die Wege oft verwachsen. Zudem wurde geäußert, dass die an den Wegerändern verpflichtenden Bankette zunehmend eine Überflutung der Wege zur Folge hätten. Das Wasser könne nicht vernünftig abfließen und würde dadurch den ohnehin schon desolaten Zustand der Wege oft noch verschlimmern. Oberbürgermeister Philipp sagte zu, bei nächster Gelegenheit einen Jahresplan vorzulegen „wann welche Ressource in welchen Bereichen eingesetzt werden“, um die Wege dauerhaft in einen guten Zustand zu bringen.