Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Das Festival „Danse en ville / Tanzende Stadt“ gastiert im August und September in der StädteRegion. In Aachen, Stolberg und Herzogenrath können alle Interessierten dann herausragende Tanzdarbietungen an außergewöhnlichen Orten erleben. Irène Borguet-Kalbusch und ihr Ensemble bespielen dabei gemeinsam mit internationalen Künstlern die drei Städte. Der Eintritt zu dem Festival ist frei. Ein Parkhaus. Unzählige negative Gedanken: Es ist dunkel, es wirkt bedrohlich, es scheint unsicher, es fühlt sich nicht an wie ein Ort, an dem Menschen sein wollen. An einem Nachmittag jedoch ändert sich das. In dieses Parkhaus kommt Bewegung, es ist bevölkert, pulsiert,  inspiriert. Mit Tänzern zieht dort Lebendigkeit ein, und wie durch unsichtbare Magie verändert dies die Wahrnehmung dieses Ortes mitten in einer Stadt. „Das ist einer der Grundgedanken der Tanzen-den Stadt“, sagt Irène Borguet-Kalbusch. „Jenseits von Kommerz und vom Offensichtlichen  und Naheliegenden verschmelzen öffentliche Orte mit Tanz und offenbaren so eine andere Seite, einen neuen Charakter, den es zu  entdecken gilt.“ Die belgische Choreografin hat vor elf Jahren das Festival „Danse en ville – Tanzende Stadt“ initiiert, „um eine Kommunikation zwischen Raum, Kultur und Menschen zu ermöglichen“, die  über Sprach- und Landesgrenzen hinweg funktioniert und darstellende Kunst dorthin bringt, wo die Einwohner der Euregio leben.

Das Festival soll in diesem Jahr neben Eupen, Verviers und Durbuy an drei anderen Orten in der StädteRegion, konkret in Aachen, Herzo-genrath und Stolberg wirken. In den drei Städten kooperiert das Fes-tival unter anderem mit der StädteRegion Aachen. Die Dynamik einer Aufführung jenseits der klassischen Bühne folgt schließlich eigenen Regeln: Der Boden ist selten eben, der Untergrund muss „betanzbar“ sein, Ort und Choreografie sollten miteinander korrespondieren. „Und während der Aktion ist es für die Tänzer dann ganz anders als würden sie auf einer Schaukastenbühne stehen. Das Publikum ist überall um sie herum, Zuschauer kommen, bleiben stehen, verweilen oder auch nicht, sie gehen, sie bilden eine Einheit mit den anderen“, erklärt sie. Diese  Dynamik mit dem faszinierenden Faktor des Un-vorhersehbaren macht die Tanzende Stadt so spannend – und inter-essant für  jeden.

Hinweis:
„Danse en ville – Tanzende Stadt“ ist am Freitag (28. August) in Aa-chen (Start: 17.00 Uhr auf dem Marktplatz) am Samstag (29. Au-gust) in Herzogenrath (Start: 15.00 Uhr auf dem Ferdinand-Schmetz-Platz)  und am Freitag (11. September) in Stolberg (17 Uhr, Offermann-Platz) zu Gast.

Neben der Compagnie Irène K. (Belgien), die ihre Performances dem Umfeld anpassen sowie sich dem Umfeld widersetzen gibt es noch folgende Künstlergruppen zu sehen:
•    In Aachen: Das Duo Rudi Cole & Julia Roberts (Spanien) versu-chen in „Tempus fugit“ tänzerisch zeigen, dass die Zeit davon läuft, doch die Erinnerung an die Vergangenheit bleibt.
Das Ensemble Gil Carlos Harush Family (Israel) präsentiert eine romantische Erzählung von drei Sternen mit dem Namen „Avri new star“. Harold Henning Laps Productions (Belgien) „Leopold“, zeigt zwei Menschen die sich ignorieren, aber auch ignorieren, dass der eine der andere werden kann. Die Tanz-compagnie Gießen (Deutschland) präsentiert mit „Make a Triangle“  einen Auszug aus dem Satz des Pythagoras, bei dem das Verhältnis zwischen Tanz und Geometrie ausgelotet wird, um es choreographisch zu nutzen.
•    In  Herzogenrath: Catalina Carrasco und Gaspar Morey (Spa-nien) reisen in einer Geschichte über Selbstfindung, Entde-ckung und Akzeptanz durch Gefühlswelten. Jiyu-Kaze Move-ments (Deutschland) widmen sich der Kunst der Fortbewe-gung, im Stil der Sportart „Parcour“. Schüler des städtischen Gymnasiums Herzogenrath haben  im  Rahmen des städtere-gional geförderten Projekts Kulturrucksack gemeinsam mit Hiroshi Wakamatsu (Compagnie Irène K.) eigene Ausdrucksweisen gefunden.
Rudi Cole und Julia Robert (Spanien) tauchen mit „Tempus fu-git“ in den Fluss der Zeit ein.
•    In Stolberg: Die Künstler des Orang Orang Drum Theatre (Ma-laysia) lassen urtümliche Trommelrhythmen in den Körper fließen.Andreas Gallo Rosso (Italien) kontrastiert mit seinem Programm „No Habla“ innere und äußere Welten zwischen zwei fremden Personen, welche versuchen einen Dialog aufzubauen. Die Gruppe Equipe A (Belgien/Frankreich) verschmilzt die unterschiedlichen Disziplinen des Urban Dance, bei dem die Subjektivität der Realität Hand in Hand gehen.
Ein Wiedersehen gibt es mit den Parcourkünstlern Jiyu-Kaze Movements ebenfalls.

Der Eintritt ist frei, weitere Informationen gibt es unter:
http://www.irenek.be/compagnie-de/festival/festival_2015.php

An dem Projekt sind unter anderem die Deutschsprachige Gemein-schaft Belgiens, die Province de Liège, der Kulturbetrieb der Stadt Aachen - Veranstaltungsmanagement - "across the borders", die Euregio Maas-Rhein, die Städte Herzogenrath und Stolberg sowie das Kulturamt der StädteRegion Aachen beteiligt.