Alles rund um Aachen

„Wir möchten das Thema wieder versachlichen. Ich möchte vermeiden, dass Jemand Schaden nimmt“ , so die Dezernentin für Bildung und Kultur, Schule, Jugend und Sport der Stadt Aachen, Susanne Schwier, die bei einem Pressegespräch am heutigen  Dienstag, 1. April, zum Thema des Umbaus der 4. Gesamtschule an der Aachener Sandkaulstraße und die damit verbundenen Umzüge der auslaufenden David-Hansemann-Gesamtschule, die Planungen der Stadt vorstellte.

Im Dezember 2010 hatte der Rat der Stadt die auslaufende Schließung der David-Hansemann-Realschule beschlossen, heißt, es wurden keine neuen Schülerinnen und Schüler mehr angenommen. In die Gebäude an der Sandkaulstraße 75 und 12 sollte gleichzeitig die 4. Gesamtschule der Stadt „nachwachsen“. Damals ist der Realschule ein Verbleib am Standort zugesichert worden – aber der beinhaltete stets beide Gebäude, die durch die Sankaulstraße getrennt sind. Ab dem kommenden Sommer wird die Realschule noch insgesamt rund 180 Schülerinnen und Schüler in zwei Jahrgängen beschulen: drei 9. Klassen und vier 10. Klassen, im Jahr darauf wären es nur noch drei Klassen. „Und es geht uns hier nur um das kommende Schuljahr 2014/2015“, betonte Schwier. Danach sei geplant, dass sich die David-Hansemann-Schule einer anderen Realschule – vermutlich der Hugo-Junkers-Realschule – anschließt.

Dies würde nötig, um einen vernünftigen Unterricht zu gewährleisten, denn für nur drei 10. Klassen könnten nicht sämtliche Fachlehrer vorgehalten werden. Die 4. Gesamtschule hat ab dem Sommer schon 480 Schülerinnen und Schüler in 16 Klassen, dazu 34 Lehrkräfte. Da sie stetig weiter wächst, muss das derzeitige Gebäude an der Sandkaulstraße 75 dringend renoviert und erweitert werden. Da dies aber nicht während des laufenden Unterrichts möglich ist, muss eine gangbare Lösung her. Derzeit liegen noch zwei Vorschläge der Verwaltung auf dem Tisch. Variante 1: Die David-Hansemann-Realschule zieht für ein Jahr von der Sandkaulstraße 12 in ein Pavillon-Gebäude vor dem Gebäude der jetzigen Gesamtschule. Sie könnte also am Standort Sandkaulstraße verbleiben, könnte eine Kooperation mit der Gesamtschule bei den Lehrkräften eingehen und auch Fachräume in ihren alten Gebäuden nutzen. Variante 2, die in der letzten Sitzung des Schulausschusses so empfohlen wurde: Die David-Hansemann-Realschule gibt den Standort an der Sandkaulstraße doch auf und zieht in das nur ein bis zwei Kilometer entfernte Schulgebäude an der Eintrachtstraße. Hier würde die Stadt noch die Toiletten herrichten. Vorteil hier wäre auch, dass die derzeitige Schulleiterin der David-Hansemann-Realschule, die ab Sommer auch Leiterin der Hugo-Junkers-Realschule wird, beide Schulen räumlich näher zusammen hätte, eine Kooperation mit den dortigen Lehrern und eine gemeinsame Nutzung von Fachräumen möglich wären. In beiden Varianten hätte die 4. Gesamtschule die Möglichkeit in die Sandkaulstraße 12 umzuziehen, in der Aula könnte eine Mensa eingerichtet werden und für die Zeit des Umbaus sei Raum genug.

 

Allerdings möchte die David-Hansemann-Realschule derzeit nicht aus dem Gebäude Sandkaulstraße 12 ausziehen. „Aber es hätte große Nachteile, wenn die Realschule auch in dem Gebäude bliebe. Da müsste man sehr zusammenrücken“, erklärte die Dezernentin. Und wenn beide Gebäude – also Sandkaulstraße 12 und der Pavillon vor der 75 – von beiden Schulen genutzt würden, wären die Wege der Schülerinnen und Schüler quer über die Straße noch häufiger. „Bei einem auslaufenden System muss es erträglich für die Schüler bleiben“, möchte Schwier erreichen. Beide Konzepte seien auch seit längerem bekannt, die Kooperation mit den Schulleitungen beider Schulen gut, alle anderen möglichen Varianten von den Schulkonferenzen bereits früh abgelehnt worden. „Beides sind manierliche Angebote. Und ich habe bei keiner der Varianten ein schlechtes Gewissen“, sagt Schwier. Am liebsten wolle sie, dass sich beide Schulen zusammenraufen, sich die David-Hansemann-Realschule bei ihrer Schulkonferenz, die in dieser Woche noch tagt, für eine Variante entscheidet.

Aber: „Wenn es keine Einigung gibt, muss der Rat das entscheiden“, macht die Dezernentin klar. Am liebsten wäre ihr schon eine Entscheidung am Mittwoch kommender Woche, 9. April. Auch der Schulausschuss soll selbstverständlich noch einmal beteiligt werden. Dies wäre allerdings nur mit einer Sondersitzung vor der Ratssitzung möglich, da der Schulausschuss erst am Donnerstag, 10. April, tagt und so keine Empfehlung mehr für den Rat aussprechen könnte. Dies wird derzeit geprüft. Eins machte Susanne Schwier noch einmal deutlich: Ihr ist nach all den intensiven Gesprächen daran gelegen, dass die Schule sich freiwillig für eine der beiden Möglichkeiten entscheidet. Aber eine Entscheidung muss dringend gefällt werden, um die Umzüge, die in den Sommerferien erfolgen sollen, vorzubereiten.