Herzogenrath

Die Stadt Herzogenrath setzt im Rahmen der AWO-Kampagne „100 Boote – 100 Millionen Menschen" ein Zeichen für Menschlichkeit im Umgang mit Geflüchteten. Seit dem 11. April steht ein überdimensionales Papierboot im Foyer des Rathauses – als Mahnmal für die weltweit über 100 Millionen Menschen auf der Flucht. 100 solcher rund fünf Meter langen Papierboote sind im ganzen Land verteilt worden, individuell von lokalen Künstlern und zivilgesellschaftlich engagierten Akteuren gestaltet worden und sollen schließlich am 20. Juni, dem Weltflüchtlingstag, im Berliner Lustgarten präsentiert werden.

Zur Vorstellung des Herzogenrather Boots hatten sich zahlreiche lokale und regionale Handlungsträger aus vielen Organisationen und Verbänden zusammengefunden. Der Herzogenrather Sänger Udo Schroll eröffnete und begleitete die Veranstaltung mit selbstgeschriebenen Liedern. Neben Künstlerin Anna Geliev sprach auch Wilfried Hammers, Leiter des Soziokulturellen Zentrums „Klösterchen". In seiner Rede verwies er auf die Verantwortung Europas für die globalen Fluchtbewegungen.

Bürgermeister Dr. Benjamin Fadavian zeigte sich beeindruckt vom Kunstwerk und seiner tiefgründigen Botschaft sowie der damit zusammenhängenden Arbeit der ehrenamtlich Aktiven in Herzogenrath: „100 Millionen, das sind keine Zahlen – das sind Menschen, jeder einzelne von ihnen mit einer Geschichte, mit Freunden und Familie, mit Hoffnungen und Träumen. Es ist schockierend, daran zu denken, dass so viele Menschen weltweit auf der Flucht sein müssen. Genau daran und an unsere Verantwortung als Europäerinnen und Europäer erinnert dieses Projekt."

Der Herzogenrather Beitrag zur AWO-Kampagne wurde unter Beteiligung durch im Bereich Flüchtlingshilfe aktive Institutionen wie dem „Klösterchen" und der SJD Falken Merkstein von den lokal tätigen Künstlerinnen Anna Geliev und Agata Meisner gestaltet. Die reichhaltige Bemalung des Papierboots stellt Elemente der gefährlichen Flucht dar. Das Boot ist vorerst im Herzogenrather Rathausfoyer zu besichtigen, bevor es nach Berlin gebracht wird. Die AWO und die Stadt Herzogenrath setzen sich vielfältig für einen angemessenen Umgang mit Geflüchteten ein.

Foto (c) Stadt Herzogenrath