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Im Weißen Saal des Rathauses wurde gestern Abend (21. März) Gerd Dupont offiziell verabschiedet. Er war 37 Jahre lang im städtischen Dienst tätig, etwa 25 Jahre davon im direkten Umfeld des Oberbürgermeisters als Leiter der Klärungsstelle. Nun geht der 65-jährige Ende März in den Ruhestand. „Er hat Außerordentliches geleistet, was einen außerordentlichen Abschiedsempfang rechtfertigt", brachte Marcel Philipp den Anlass auf den Punkt. „Deshalb freue ich mich, dass wir heute hier zusammenkommen, um ihm Danke zu sagen." Gemeinsam mit Bezirksbürgermeisterin Marianne Conradt würdigte er Duponts Tätigkeiten in einer Rede.

Foto: Stadt Aachen/Andreas Herrmann

Abschied von Gerd Dupont, der sich als Leiter der Klärungsstelle für die Belange der Bürgerinnen und Bürger starkmachte und der nun in den Ruhestand geht. Oberbürgermeister Marcel Philipp und Bezirksbürgermeisterin Marianne Conradt dankten Dupont bei der Verabschiedung im Weißen Saal für seine engagierte Arbeit.

Für Bürgerinnen und Bürger zur Stelle

Vom Printenbäcker zum „Bürgerbeauftragten", so könnte die Karriere Duponts grob heruntergebrochen werden. In Xanten geboren, kam er nach Aachen, um Lehrer zu werden. Neben seinem Studium arbeitete er unter anderem als Printenbäcker, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Nach seinem Examen 1981 blieb es ihm verwehrt, Deutsch und Sport am Gymnasium zu unterrichten; es gab zu viele Lehrkräfte für zu wenige Stellen. So gelangte er zur Stadt: Zunächst war er Schulhausmeister, dann in der Stadtbibliothek tätig. Anschließend wurde er Marktmeister, zuständig für Groß- und Wochenmärkte sowie den Bend. Schließlich, 1994, machte er „den Sprung ins Rathaus".

Als Leiter der Klärungsstelle, auch bekannt als „der Bürgerbeauftragte", vermittelte er dort zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Politik und Verwaltung. „Um die Bedürfnisse der Stadtbevölkerung unkomplizierter, verständlicher und freundlicher zu handhaben, sollte eine Art Ombudsmann den Lotsen durch das Wirrwarr der verschiedenen Ämter bahnen. Diese Aufgabe erfüllte Gerd Dupont mit Bravour", wie Philipp betonte.

Dupont wurde in den Medien bekannt als „Kämpfer für die kleinen Leute gegen die große Bürokratie" und setzte sich für alle ein, die Rat bei ihm suchten. Vielen riet Dupont, mit ihren Anliegen zum Bürgerforum zu gehen und keine Scheu davor zu haben, diese dort auch vorzubringen. So sah er sich immer sowohl als „Teil der Verwaltung als auch als Teil der Bürgerschaft".

Neben der Leitung der Klärungsstelle übernahm Gerd Dupont auch die Geschäftsführung des Bürger- und Beschwerdeausschusses, heute bekannt als Bürgerforum. Seit 2007 war er außerdem Geschäftsführer der Bezirksvertretung Mitte. Auch Bezirksbürgermeisterin Marianne Conradt und die Fraktionen der Bezirksvertretung dankten ihm im Weißen Saal für sein engagiertes und bürgernahes Wirken, unter anderem mit einem eigens für ihn geschriebenen Lied und einem wunderbar einstudierten Sketch, der die ihm seitens der Politik zugemuteten Belastungen selbstironisch auf die Schippe nahm. Alle würdigten insbesondere seine unkomplizierten, manchmal sogar hemdsärmeligen Methoden der Problemlösung.

Dupont: „Oberbürgermeister wäre noch ein tolles Ziel"

Dupont selbst blickte bei der Verabschiedung mit dem ihm eigenen Humor auf seine Arbeit: „Ich war in meiner Zeit bei der Stadt Schulhausmeister, Marktmeister und Bendmeister. Bademeister zu werden, schaffe ich nicht mehr. Aber Oberbürgermeister wäre noch ein anzustrebendes, tolles Ziel "