Alles rund um Aachen

Der Stellenplan für das kommende Jahr ist aufgestellt. Den Entwurf legte die Verwaltung dem Personal- und Verwaltungsausschuss am Donnerstag, 19. Oktober, zur ersten politischen Beratung vor. Ein Schwerpunkt der Stelleneinrichtungen liegt im Bereich Kinder-, Jugend und Schule, besonders im KiTa Bereich. Weiter wird das Einsatzpersonal der Feuerwehr sowie der Bereich öffentlichen Sicherheit und Ordnung um deutlich mehr Stellen verstärkt. Ein Schwerpunkt liegt auch auf Stelleneinrichtungen im Bereich der Digitalisierung der Verwaltung, beispielsweise für die Einführung der E-Akte, der Aufbau eines Dokumentenmanagementsystems und die Weiterentwicklung des Serviceportals der Stadt Aachen. Dies sind Teile eines service- und bürgerorientierten Digitalisierungsprozesses, welcher mittelfristig Einsparpotentiale beinhalten soll. Auch die Infotheken der Bezirksämter werden mit neuen Stelleneinrichtungen unterstützt.

Von insgesamt 95 neuen Stellen entfallen  76,5 Stellen  auf  Pflichtaufgaben. 18,5 Stellen sollen zur Wahrnehmung von „freiwilligen" Aufgaben eingerichtet werden. Insgesamt schließt der Stellenplan 2018, vorbehaltlich der entsprechenden Beschlussfassung in den politischen Entscheidungsgremien, gegenüber dem Stellenplan 2017 mit 58 Mehrstellen ab. 41 der neuen Stellen hatte die Politik bereits im laufenden Haushaltsjahr 2017 im Vorgriff auf den Stellenplan 2018 genehmigt.

Dr. Markus Kremer, Personal- und Organisationsdezernent der Stadt Aachen weist darauf hin, dass bei der Aufstellung des Stellenplanentwurfes auch das notwendige „gesunde" Verhältnis zwischen der Gesamtentwicklung der Stadt und ihrer Verwaltung wichtig ist: „Eine prosperierende Stadt braucht auch eine leistungsstarke Verwaltung, die mit Blick auf das wirtschaftlich Machbare und unter Abwägung aller Interessen sowie Prioritätensetzung den konkreten gesellschaftlichen Handlungsbedarf aufgreift und den Bürgerinnen und Bürgern einen guten Service bietet." Dabei wird auch in der öffentlichen Verwaltung der Fachkräftemangel mehr und mehr zum Problem. „Da 7% unserer Stellen (221) in der Allgemeinen Verwaltung derzeit nicht besetzt werden können, suchen wir ab sofort vermehrt auch durch externe Stellenausschreibungen qualifiziertes Personal, insbesondere für die Bereiche Feuerwehr und Kitas", so Kremer. Das sei keine leichte Aufgabe mit Blick auf eine Gesamtmitarbeiterzahl von mittlerweile über 5.000 Mitarbeitern.

Stetige Aufgabenkritik und Einsparung von Stellen  

Im Stellenplan 2018 werden dagegen derzeit u.a. 21,5 Stellen im Fachbereich Wohnen, Soziales und Integration aufgrund des Rückganges der Flüchtlingszahlen nicht mehr benötigt. Eine Wiederbesetzung weiterer 10,5 Stellen ist nach durchgeführter Aufgabenkritik und aufgrund von Prozessoptimierung nicht erforderlich. Weitere Stelleneinsparungen können durch Stellenumwandlungen, beispielsweise von Vollzeit- in Teilzeitstellen erfolgen.

Personaldezernent Dr. Markus Kremer erläutert: „Der Stellenplan 2018 wurde vor dem Hintergrund eines optimierten Stelleneinrichtungsverfahrens entwickelt, das wir schon zu Beginn des Jahres dem Rat der Stadt vorgestellt haben. Mit diesem Verfahren können Politik und Verwaltung bei der Aufstellung des Stellenplans systematisch und noch besser als bislang aufgabenkritisch und unter Setzung von Prioritäten die Entscheidungen über Stellenneubildungen für die nächsten Haushaltsjahre treffen. Der Schwerpunkt des Stellenplans 2018 liegt eindeutig in den Bereichen Kitas, öffentliche Sicherheit und Feuerwehr sowie Digitalisierung."

Zusätzliche Kosten im Haushalt 2018

Die Kosten für die 95 neuen Stellen belaufen sich auf insgesamt 6,1 Millionen Euro. Hiervon sind 68 Stellen in Gänze bzw. in Teilen refinanziert oder haushaltsneutral. Unter anderem aufgrund der Senkung des Personalbedarfs für die Flüchtlingsbetreuung sowie der Berücksichtigung von Fördermitteln und durch Refinanzierung, wie beispielsweise Erträge aus Gebühren, ergibt sich ein ungedeckter Betrag an den Gesamtkosten für die neuen Stellen in Höhe von 1,8 Millionen Euro. Der prozentuale Anteil dieses zusätzlichen Mittelbedarfs beträgt im Verhältnis zu den gesamten Personalaufwendungen 2018 in Höhe von 189,4 Millionen Euro rund  1 Prozent.

Die Beschlussfassung zu den finanziellen Auswirkungen des für 2018 vorgelegten Stellenplans erfolgt im Rahmen der Haushaltsplanberatungen auf fachliche Empfehlung durch den Personal- und Verwaltungsausschuss zunächst im Finanzausschuss und danach im Rat der Stadt Aachen.   

Personal- und Versorgungsaufwendungen

Für 2018 sind inklusive der Stellenneueinrichtungen Mittel in Höhe von rund 212,8 Millionen Euro unter Berücksichtigung der Auflösung von Pensions- und Beihilferückstellungen für Personal- und Versorgungsaufwendungen erforderlich. Die Erhöhung der Personal- und Versorgungsaufwendungen ist u.a. korrespondierend mit der prosperierenden Stadtentwicklung auf eine wachsende Entwicklung der Mitarbeiterzahlen der Stadt Aachen sowie eine steigende Anzahl von aktuell 650 Versorgungsempfängern zurückzuführen.