Alles rund um Aachen

„In Aachen wird die Integration geflüchteter Menschen gemeinsam von Stadt und Städteregion, sozialen Einrichtungen, der Polizei sowie vielen haupt- und ehrenamtlich engagierten Menschen getragen. Ihr Engagement ist eine unverzichtbare Stütze." Mit diesen Worten eröffnete der Aachener Sozialdezernent Professor Dr. Manfred Sicking am vergangenen Freitag (13. Oktober) gemeinsam mit Professor Dr. Edeltraut Vomberg, Sozialdezernentin der Städteregion, das Netzwerktreffen des Aachener Bündnisses für Geflüchtete in der Nadelfabrik. Edeltraut Vomberg ergänzte: „In den vergangenen zwei Jahren wurden über zahlreiche kommunale und Verwaltungsgrenzen hinaus Netzwerke und Kooperationen geschaffen. Unsere Region ist enger zusammengerückt und hat gemeinsam Lösungsansätze entwickelt".

Schirmherrschaft von OB Philipp und Städteregionsrat Etschenberg

Eingeladen zum Netzwerktreffen waren alle Akteure des Aachener Bündnisses für Geflüchtete, Fachleute der Politik, Verwaltung, der Freien Träger und interessierte Bürger und Bürgerinnen sowie ehrenamtlich engagierte Menschen. Das Aachener Bündnis für Geflüchtete wurde im Dezember 2014 unter Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Marcel Philipp und Städteregionsrat Helmut Etschenberg ins Leben gerufen. Entstanden war das Bündnis aus verschiedenen, bereits bestehenden Initiativen sowie Runden Tischen von Kommunen und Bundespolizei.

Mit dem Bündnis sollte von Beginn an ein Signal des Willkommens und Miteinanders für geflüchtete Menschen in Stadt und Städteregion geschaffen werden. Außerdem wollte man damit die interkommunale Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen, die Geflüchtete betreffen, in verschiedenen thematischen Arbeitsgruppen stärken. Nach der anfänglich wichtigen Nothilfe und grundsätzlichen Schaffung einer Willkommenskultur steht aktuell aber vor allem die Stärkung von Teilhabe und Integration der Flüchtlinge im Fokus.

Weichen stellen für die Zukunft

Das Netzwerktreffen startete mit dem Liedermacher, Dichter und Musiker Hessam Rassouli und seiner musikalischen Liebeserklärung an Aachen. Nach einem Impulsvortrag des Migrationsforschers, Autors und Journalisten Mark Terkessidis zu Thema „ Der Vielheitsplan. Warum wir in Sachen Migration aus der Ausnahme die Regel machen sollten" wurde in verschiedenen Experteninterviews und Präsentationen in der Moderation von Stadtsprecher Bernd Büttgens erarbeitet, was in der Integration neuzugewanderter Menschen bereits erreicht werden konnte und wo Stadt und Städteregion aktuell stehen. In Workshops zu den Themen „Ehrenamt", „Gesundheit und psychosoziale Versorgung" sowie „Arbeitsmarkt" diskutierte man weiter, welche Weichen noch für die Zukunft gestellt werden müssen.

Professor Dr. Manfred Sicking erklärte im Interview, dass die Stadt Aachen zurzeit an einem neuen Integrationskonzept arbeite, in dessen Rahmen in Zukunft die Integrations- und Maßnahmenplanung für alle Zielgruppen der Integration erfolgen werde. „Damit erhoffen wir uns künftig eine gleichberechtigte Integrationsplanung für alle Zielgruppen – nicht nur eine für die Gruppe der geflüchteten Menschen", sagte er. Professor Dr. Edeltraut Vomberg machte noch einmal deutlich, dass die Arbeit des Bündnisses jetzt eine neue Phase erreicht habe. In den kommenden Monaten werde es in den Kommunen vor allem darum gehen, die Integration neuzugewanderter Menschen nachhaltig zu gestalten. „Und bei dieser wichtigen Aufgabe sind Haupt- und Ehrenamt genauso gefragt wie bisher", machte die Sozialdezernentin der Städteregion deutlich.

Für zukünftige Herausforderungen gewappnet

Übereinstimmend erklärten beide Dezernenten zum Abschluss des Netzwerktreffens, dass alle Beteiligten durch das Bündnis für Geflüchtete in unterschiedlichen Bereichen handlungsfähig geworden sind und die gewinnbringende interkommunale und zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit stärken und ausweiten konnten. „Wir sind heute strukturell und personell gut aufgestellt, sodass wir für zukünftige Herausforderungen gewappnet sind", lautete entsprechend das Credo des Tages.