Würselen

Würselen und Morlaix verbindet seit Jahrzehnten eine tiefe Freundschaft. So wurde zuletzt das 45-jährige Jubiläum der Deutsch-Französischen Freundschaft mit einer großen Feierstunde im Alten Rathaus zelebriert.

Dazu lud Bürgermeister Roger Nießen die Bürgermeister von Morlaix und der Pays de Morlaix, die Deutsch-Französische Freundschaftsgesellschaft und die französischen Freunde sowie einige Ehrengäste ein. Mit dabei waren auch die Amtsvorgänger von Bürgermeister Roger Nießen, die die Städtepartnerschaft begründet und seitdem gelebt haben. Während dieser Veranstaltung lag das besondere Augenmerk darauf, die Freundschaft durch die jungen Menschen beider Länder zu vertiefen.

Deshalb freute sich Bürgermeister Roger Nießen jetzt sehr über die Ankündigung der zahlreichen jungen Gäste aus Morlaix. „Ich finde es toll, dass die Verbundenheit zwischen Morlaix und Würselen auf die nächste Generation übergeht“, so Nießen. „Treffen wie diese legen den Grundstein für das Weiterführen unserer Freundschaft.“ Persönlich begrüßen konnte er die Schüler:innen und Lehrer:innen leider nicht, umso mehr freute sich Beigeordneter René Strotkötter, diese Aufgabe stellvertretend übernehmen zu können. Er hieß die Gäste herzlich willkommen und unterstrich die Bedeutung von Städtepartnerschaften und solchen Austauschprogrammen. „Es ist wichtig, dass Ihr Euch vernetzt und über Ländergrenzen hinaus Freundschaften pflegt“, so Strotkötter. „Europa funktioniert nur miteinander und das fängt beim Schüleraustausch an.“

Die Vorfreude der Schüler:innen war groß

„Wir organisieren immer im jährlichen Wechsel einen Austausch nach Frankreich beziehungsweise nach Deutschland“, sagt Französisch-Lehrerin Anja Friderichs. Zusammen mit ihrer Kollegin Andrea Ernstes organisiert Friderichs den Austausch. „Aufgrund von Corona konnte das aber leider die letzten beiden Jahre nicht stattfinden.“

Die Vorfreude bei den Schülerinnen und Schülern sei schon seit Wochen groß. Um einen ersten Eindruck zu bekommen, haben sie schon Steckbriefe ausgetauscht. „Einige haben sogar schon einen persönlichen Kontakt über Socialmedia und Co. hergestellt“, sagt Friderichs. Erste offizielle Kennenlernen im realen Leben findet aber in diesen Tagen statt.

Um möglichst viele Erfahrungen aus einer deutschen Familie in dem einwöchigen Besuch aufzuschnappen, sind die französischen Schüler:innen in einer Gastfamilie untergebracht und erleben auch die Nachmittage mit der Gastfamilie. Zusätzlich besuchen sie einen Teil der schulischen Veranstaltungen, haben aber auch noch Zeit für Sightseeing. So steht dieses Jahr ein Besuch im Sportmuseum Köln sowie im Haus der Geschichte und im Beethoven Haus in Bonn an. Auch der Besuch einer Printenbackstube haben sich die Schüler:innen gewünscht.

Fragt man die Schüler:innen, was ihnen an Deutschland gefällt, bestätigen sie das Klischee des ordnungsliebenden Deutschen. „Ich mag die Disziplin hier“, sagt Leyla. „Auf die deutschen Schüler:innen ist immer Verlass.“

Der persönliche Kontakt erhöht die Motivation der Schüler:innen

„Besonders schön an diesem Austausch ist immer das Hineinschnuppern in eine andere Welt – für deutsche genauso wie für französische Schüler:innen“, sagt Friderichs. „Neben allen Unterschieden finden die Schüler auch immer viele Gemeinsamkeiten – vor allem in den Werten und dem Zusammenleben.“ Zusätzlich würde der persönliche Kontakt mit einem fremden Land und einer anderen Sprache auch immer das Interesse und die Motivation in der Schule erhöhen. „Die Austausche zeigen den Schülern, dass die Schule ihnen das Handwerkszeug gibt zu kommunizieren und sich auszutauschen – Schule ist eben auch Lernen für das Leben.“