Stolberg

„Ab jetzt das Doppelte!“, stellt Elfriede K. resigniert mit Blick auf die Ankündigung ihres Energieversorgers fest. Der kündigt an, den monatlichen Abschlag für Erdgas ab November drastisch zu erhöhen. Die 79-Jährige bezieht nur eine kleine Rente und erhält aufstockend Leistungen der Grundsicherung im Alter durch das Sozialamt. Aber auch Geringverdienende, die ergänzende Leistungen durch das Jobcenter erhalten, stellen sich die Frage, ob die aktuellen Preissteigerungen über die sozialen Leistungen aufgefangen werden.

„Grundsätzlich muss sich niemand Sorgen machen, der einen angemessenen Verbrauch nachweist“, beschwichtigt Marcus Alt, Geschäftsstellenleiter des Jobcenters Stolberg. Neben dem Vergleich der aktuellen Abrechnung mit dem Verbrauch im Vorjahr gibt es Richtgrößen, die Jobcenter und Sozialamt heranziehen, um den Verbrauch als angemessen einzustufen.
Ergibt sich eine höhere Rechnung allein aufgrund der gestiegenen Energiepreise, aber gleichem Verbrauch, wird die Leistung dementsprechend angepasst.

„Täglich erreichen viele Anrufe und E-Mails das Sozialamt der Kupferstadt Stolberg“, so Paul Schäfermeier, Leiter des Sozialamtes, „und dabei handelt es sich keineswegs nur um Fragen von Personen, die bereits Leistungen beziehen.“
Die Fragen, die an beide Behörden gerichtet werden, sind breit gefächert. Durch die konkreten Fragestellungen zum Bürgergeld an das Jobcenter oder gewünschte Informationen über die umfangreiche Reform des Wohngeldes in Zuständigkeit des Sozialamtes, wird sichtbar, wie verunsichert zahlreiche Menschen in der jetzigen Situation sind.
Doch auf viele Fragen können auch Jobcenter und Sozialamt zum derzeitigen Zeitpunkt noch keine konkreten Antworten geben.

Beispielsweise sind Umfang und Auswirkungen des dritten Entlastungspaketes der Bundesregierung noch nicht in Gänze bekannt und werden erst in den kommenden Monaten mit Leben gefüllt werden.

„Uns ist es daher wichtig, eng miteinander im Austausch zu bleiben und die notwendigen Absprache zu treffen, damit wir umgehend auf Neuerungen reagieren können und zügig Entlastungen für unsere Kunden schaffen,“ bekräftigen Alt und Schäfermeier. Darüber hinaus stehen beide im engen Kontakt mit dem lokalen Energieversorger.

Die Kupferstadt Stolberg hat auf ihrer Internetpräsenz (www.stolberg.de) gemeinsam mit dem Jobcenter allgemeine Informationen zu diesem Thema zusammengetragen und wird diese aufgrund der hohen Dynamik ständig aktualisieren.