RWTH

Das RWTH-Forschungsprojekt EnEWA wird mit dem European Paper Recycling Award ausgezeichnet. In dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Forschungsprojekt EnEWA entwickelt das Institut für Anthropogene Stoffkreisläufe der RWTH Aachen zusammen mit der Universität Siegen sowie mehreren Industriepartnern eine Lösung, um Altpapier aus Leichtverpackungen, Restabfall und Gewerbeabfall zu recyceln. Das Projekt wurde nun in Brüssel mit der höchsten Auszeichnung des Europäischen Rates für Papierrecycling (EPRC) in der Kategorie „Innovative Technologien und Forschung&Entwicklung“ ausgezeichnet.

Mit dem European Paper Recycling Award werden Projekte, Initiativen und Kampagnen gewürdigt, die durch Aktivitäten zur Unterstützung des Papierrecyclings zur europäischen Nachhaltigkeit beitragen.

In den vergangenen Jahrzehnten konnte der Energieverbrauch in der Papierherstellung durch technische Optimierungen von Anlagen und durch einen deutlich geringeren Energiebedarf bei der Wiederaufbereitung von Altpapier gesenkt werden. Daher ist der Einsatz von Altpapier eine wichtige Basis für die Papierproduktion. Dennoch gelangen derzeit rund 20 Prozent des produzierten Papiers nicht zurück in den Recyclingkreislauf und werden stattdessen hauptsächlich zur Energieerzeugung verbrannt.

Zur Rückführung dieses Papiers entwickelt das Forschungsvorhaben EnEWA – „Energieeinsparung bei der Papierproduktion durch Erschließung der Wertschöpfungsketten Altpapier aus Leichtverpackungen (LVP), Restabfall und Gewerbeabfall“ einen komplexen Aufbereitungsprozess von der trockenmechanischen Sortierung, Zerkleinerung und Hygienisierung bis hin zum Einsatz in der Papierproduktion. Somit soll auch Altpapier aus Leichtverpackungen, Restabfall und Gewerbeabfall in die nachhaltige Kreislaufwirtschaft integriert werden. Das könnte potenziell über 300.000 Tonnen CO2 pro Jahr in Deutschland einsparen.

Erste Analysen innerhalb des Forschungsprojekts zeigen, dass 50 Prozent des Papiers aus den bislang untersuchten gemischten Abfallströmen auch über die getrennte Altpapiersammlung hätte entsorgt werden können und somit das Potential für ein ressourcenschonenderes Handling vorliegt. Die generierten Ergebnisse fließen in die Entwicklung eines Sortierprozesses für Papiere aus gemischten Abfallsammlungen ein, um das recyclingfähige Papier zur Wiederaufbereitung aussortieren zu können. In weiteren Schritten wird das generierte Wissen in die zukünftig angestrebte Weiterentwicklung des Mindeststandards zum Verpackungsrecycling sowie die 36. Empfehlung „Papiere, Kartons und Pappen für den Lebensmittelkontakt“ des Bundesinstituts für Risikobewertung einfließen.