Würselen

Bis 2019 wurden der Tag der Kulturen und der Familientag der StädteRegion in Würselen getrennt gefeiert. Dann kam Corona und alle Feste mussten ausfallen. Im letzten Jahr haben sich die Veranstalter mit der Initative Helptoday zusammengeschlossen und berichten, wieso das Sinn macht.

Der Tag der Kulturen ist aus der Aktion „Engel der Kulturen" hervorgegangen, die 2015 von zahlreichen Einrichtungen, Institutionen, den Kirchen und der Moschee gemeinsam durchgeführt wurde. Die Bodenintarsie „Engel der Kulturen" wurde dabei vor dem Rathaus im Boden installiert. Im Jahre 2016 wurde diese interkulturelle Aktion mit dem ersten „Fest der Kulturen" fortgesetzt, das der Förderkreis Asyl in dem Garten hinter den Flüchtlingsgemeinschaftsunterkünften in der Kaiserstraße 114 – 118 durchgeführt hat. „Damit sollte ein deutliches Zeichen des Zusammenhalts in unserer Stadt auch mit den geflüchteten Menschen gesetzt werden," betont Jürgen Hohlfeld vom Förderkreis Asyl.

In den folgenden drei Jahren fand der „Tag der Kulturen" als zentrale Veranstaltung auf dem Morlaixplatz vor dem Rathaus statt. Dazu Pelin Yigit vom Türöffner e. V.: "Ziel ist es, die Vielfalt in unserer Stadt zu zeigen - als Bereicherung für uns alle. Durch den Kontakt von Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte können wir Vorurteile abbauen und Diskriminierung und Rassismus entgegenwirken. Für Vielfalt, Offenheit und Demokratie in Würselen."

Heute hat sich das Event schon zu einem Stadt-Groß-Ereignis gemausert an dem mehrere Hundert Menschen teilnehmen. Traditionell findet der Tag der Kulturen im September statt.

Ein weiteres Fest findet normalerweise in der ersten Jahreshälfte statt: der Familientag, der durch die StädteRegion initiiert wird. „An dem Tag ist uns wichtig, dass Familien einen schönen Tag in ihrer Stadt verbringen, sich austauschen und Spaß haben", sagt Nathalie Thomé vom Jugendamt Würselen. „Coronabedingt konnte der Familientag schon letztes Jahr im Mai leider nicht stattfinden." Ausfallen lassen wollten die Organisatoren ihn aber auch nicht. Also gingen sie auf die Suche nach einem neuen Termin. Viele Wochenenden schieden allein wegen der Sommerferien aus, dann wurde der September anvisiert. Da kam dann die Idee auf, dass der Familientag und der Tag der Kulturen zusammen gefeiert werden könnte.

Sinn macht das nicht nur wegen des gleichen Termins, sondern auch wegen der Zielgruppe. So richten sich beide Feste an Familien, sie sollen Spaß machen und zum Austausch anregen. Zusammen wurde entschieden, dass alles gut zusammenpasst und die Organisator:innen sich recht gut gegenseitig in der Planung unterstützen können.

"Der Zusammenschluss der Feste ist ein wunderbares Zeichen dafür, dass Integration als Prozess von zwei Seiten in Würselen stattfindet. Zusammen sind wir in Organisation und Gestaltung des Festes stark. Wir können unsere Kraft und unsere Ressourcen bündeln - und unsere Verschiedenheit positiv nutzen", so Catrin Renzelmann vom Türöffner e. V.

Der Verein Herzabdruck e.V. war 2021 ebenfalls auf der Suche nach einem Termin und Ort für den Helptoday Infotag. Die Initiative Helptoday ist eine Plattform, die ehrenamtliche Tätigkeiten vermittelt mit der Besonderheit auf kurzfristiges und zeitlich beschränktes Engagement (siehe www.helptoday.de). Viele Würselener Vereine sind dabei und bereichern das gemeinsame Fest mit ihren Angeboten.

Nach dem Erfolg im September 2021 hat das Organisationsteam beschlossen auch 2022 die drei Feste gemeinsam zu feiern. Gesagt getan, die Vorbereitungen für das kulturübergreifende Fest ist in vollem Gange.

Mehr Informationen unter: wuerselen.de/familienkulturentag