FH Aachen

Egal, ob Industrialdesign, Kurzfilme oder Illustrationen – die Studierenden, Absolventinnen und Absolventen des Fachbereichs Gestaltung der FH Aachen zeigen jedes Jahr aufs Neue, was in ihnen steckt. Nachdem die Semesterausstellung, die Showtime und die DIPLOMA pandemiebedingt 2020 und 2021 nur online stattfinden konnten, waren alle drei Veranstaltungen dieses Jahr wieder in Präsenz möglich.

Zum Ende des Semesters wurden die Semester- und Projektarbeiten der Studierenden aller Semester der breiten Öffentlichkeit präsentiert. Die Ausstellung bietet allen Interessierten die Gelegenheit, einen Einblick in die Studiengänge und die Studieninhalte zu erhalten und den Fachbereich näher kennenzulernen. Im Innenhof des Gebäudes am Boxgraben konnten sich die Besucherinnen und Besucher in entspannter Atmosphäre, bei Kaffee, Snacks und Musik der Studentin DJ Vinesse über die gezeigten Arbeiten austauschen.

Bei der Showtime werden jedes Semester die Filmprojekte der Studierenden auf der großen Kinoleinwand gezeigt, unter ihnen auch der Kurzfilm „Nur ein Freitag“ der Absolventin Alina Naomi Theis, der Kurzfilm „Da Capo – The Town of Music“ des Absolventen Marc David Wojcieszak und der Kurzfilm „Goldregen“ von Absolventin Asena Cakir. Der Film „Nur ein Freitag“ zeigt die wahre Geschichte des 15-jährigen Hans Jokisch im Zweiten Weltkrieg, welche auf den Erzählungen seiner jüngeren Schwester, der Zeitzeugin Maria Theis (geb. Jokisch), beruhen. In „Da Capo – The Town of Music“ geht es um die Musikstadt „Da Capo“, in der jedes Genre sein eigenes Viertel hat. Der Protagonist wurde im falschen Viertel geboren und muss sich nun herausmusizieren. Der Film „Goldregen“ beschäftigt sich mit der Traumabewältigung in einer Therapie und wie Ereignisse der Kindheit nachhaltig das Erwachsenenleben beeinflussen können.

Prof. Matthias Knézy-Bohm hat vor 25 Jahren die Showtime ins Leben gerufen. Zur Feier des 25-jährigen Jubiläums und der 50. Showtime fanden in diesem Semester sogar vier Showtimes statt: An zwei Abenden wurden die besten Projekte der 2000er und der 2010er Jahre gezeigt, die anderen beiden Abende fokussierten sich auf aktuelle Filmprojekte der 2020er Jahre. Prof. Michael Brucherseifer vom Fachbereich Gestaltung, Mit-Organisator der vier Showtimes, erzählt: „Mit den Rückblicken in die 2000er und 2010er Jahre merkt man, wie sich die Moralvorstellungen der Studierenden über die Jahre geändert haben, wie sie experimentierfreudiger waren und mit den Projekten an ihre Grenzen gingen. Heutzutage sind die Filmprojekte in großen Teilen viel aufwendiger, größer und auch professioneller, als sie es noch vor einigen Jahren waren.“

An zwei Tagen konnten die Besucherinnen und Besucher der DIPLOMA die Abschlussarbeiten der Absolventinnen und Absolventen aus den Bereichen Kommunikationsdesign und Produktdesign begutachten. „Unsere Absolventinnen und Absolventen haben sehr viel Zeit und Energie in ihre Abschlussarbeiten gesteckt. Die Ergebnisse zeigen, dass sie das Potenzial haben, sich den Aufgaben der Zukunft anzunehmen und dabei frei nach Andreas Rebers nicht nur die Nutzungsoberfläche gestalten, sondern auch das Betriebssystem modifizieren können“, sagt Prof. Lorenz Gaiser, Dekan des Fachbereichs Gestaltung.

So haben sich ein Teil der Absolventinnen und Absolventen in ihren Abschlussarbeiten mit dem Themengebiet Corporate Design für ein Museum auseinandergesetzt. Nicolas Horvath entwickelt in seiner Bachelorarbeit ein neues Erscheinungsbild für das „Rautenstrauch Joest Museum Köln“ Absolvent Simon Puzichs schafft in seiner Arbeit „Gesellschaftliches Wissen teilen und erhalten, um mit-, von- und übereinander zu lernen“ eine gesellschaftlich fördernde, digitale Oberfläche für den Generationenaustausch zwischen Jung und Alt.

Wie kann chronisch herzinsuffizienten Patientinnen und Patienten in Zukunft ein kontrollierter und gleichmäßiger Krankheitsverlauf in der häuslichen Umgebung ermöglicht werden? Dieser Frage nahm sich Elena Meesters in ihrer Bachelorarbeit mit dem Thema „Gestaltung eines häuslichen Telemonitoringsystems zur Prognose kardialer Dekompensation“ an. Mit der Service-Plattform „Loka“ möchte Ramona Pawelski ein Konzept ermöglichen, regionalen Händlerinnen und Händler sowie Dienstleisterinnen und Dienstleistern im ländlichen Raum eine eigene Online-Präsenz nach dem Vorbild der Großunternehmen zu bieten und Nachhaltigkeit ohne Kompromisse in den Alltag der Nutzerinnen und Nutzern zu integrieren. Möbeldesign im Kontext von Produkt und Raum werden zudem als realisierter Entwurf eines Garderobenmöbels für Kindergärten von Emily Voth, Hanna Janssen und Suzan Incemann vorgestellt. Ihr Designstück ist eine philosophische Auseinandersetzung von Raum, Ruhe und Möbelstück sowie eine durch die Kundin oder den Kunden selbst fertigzustellende Möbelstruktur.

Die Semesterausstellung, die DIPLOMA und auch die Showtime zeigen die Vielfältigkeit eines Design-Studiums an der FH Aachen. Doch nicht nur für Kommilitoninnen und Kommilitonen, Lehrende und Angehörige, sondern auch für Schülerinnen und Schüler sind diese Veranstaltungen eine tolle Möglichkeit: „Die Veranstaltungen zeigen, wie vielschichtig und komplex das Designstudium sein kann. Für viele Schülerinnen und Schüler sind die Veranstaltungen daher ein entscheidender Impuls, sich für ein Studium am Fachbereich Gestaltung der FH zu entscheiden“, erklärt Prof. Lorenz Gaiser, und nicht zuletzt: „Aus diesem Grund haben wir auch in diesem Jahr wieder mehrere Führungen für Studieninteressierte bei der DIPLOMA und der Semesterausstellung angeboten.“