Stolberg

Die Kupferstadt Stolberg wurde im Juli 2021 besonders stark von der Hochwasserkatastrophe getroffen. Betroffen ist aber nicht nur der häufig historische Gebäudebestand, sondern auch die Verkehrsinfrastruktur in der Talachse. Großflächige Bereiche des Straßenraums in der Innenstadt, der erst vor wenigen Jahren neugestaltet wurde, müssen deshalb neu aufgebaut werden.

„Wir wollen die beschädigte Verkehrsinfrastruktur nicht so wiederaufbauen, wie sie vorher war, denn dann hätten wir eine riesige Entwicklungschance verpasst. Wir wollen und werden unsere Verkehrsinfrastruktur an die modernen Mobilitätsbedürfnisse anpassen und den Straßenraum städtebaulich aufwerten“, erklärt Bürgermeister Patrick Haas die Zielsetzung des Verkehrskonzeptes Talachse.

Konkrete Ideen könnten die Schaffung von komfortableren und sicheren Fuß- und Radwegen entlang der Talachse, die mit dem Verkehrskonzept zusammenhängende Anpassung des ÖPNV – zum Beispiel mit einem Stadtbussystem – oder die Anlage von attraktiven Verweilmöglichkeiten und Außengastronomiemöglichkeiten im Straßenraum sein. Das Projektgebiet erstreckt sich von der Mühle bis zum Heinrich-Böll-Platz.

Mit dem Verkehrskonzept Talachse möchte die Stadtverwaltung die Planungen für die ohnehin notwendige Überarbeitung der von der Flut betroffenen Straßen in der Talachse vorantreiben. Ein wichtiger Faktor des Konzeptes: Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. „Wir planen den Straßenraum nicht an den Menschen vorbei, sondern mit ihnen gemeinsam“, erläutert Haas. Mit dem Büro „mobildenker“ hat die Stadtverwaltung deshalb eine Online-Bürgerbeteiligung erstellt. Auf einer interaktiven Karte können ab sofort alle Stolbergerinnen und Stolberger ab sofort ihre Vorschläge einbringen und kommentieren, was schon gut ist und was noch besser gemacht werden kann. Bis zum 14.08.2022 freut sich die Stadtverwaltung über möglichst viele Meinungen.

Die Karte ist unter www.denkmobil.de/stolberg abrufbar.

Die Leitfragen für die Bürgerbeteiligung lauten:
-    Wo fühlen Sie sich als Verkehrsteilnehmer*in unsicher? Wo gibt es Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern?
-    Wo liegen Defizite im Fuß- und Radverkehr vor? Gibt es zum Beispiel Gehwege, die zu schmal sind oder Stellen, an denen Sie nur erschwert die Straße queren können?
-    Welche Defizite liegen im Bus- und Bahnverkehr auf der Talachse vor?
-    Wo wünschen Sie sich eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität (z.B. zum Verweilen, Spielen oder für Außengastronomie)?
-    Was gefällt Ihnen hinsichtlich der Verkehrssituation auf der Talachse gegenwärtig gut?
-    Wo und wie sollte sich zukünftig etwas ändern?
Alle Hinweise fließen in den Abwägungsprozess ein. Im Anschluss findet im Herbst dieses Jahres ein Bürgerworkshop statt. Der Abschlussbericht liegt im Frühjahr 2023 vor. Die Umsetzung wird dann im Anschluss beginnen.