Alles rund um Aachen

Was in den vergangenen Jahren erst im Hochsommer zum Problem wurde, zeichnet sich in diesem Jahr bereits jetzt ab: Aachens Straßenbäume leiden unter der anhaltenden Trockenheit, es bedeutet für sie Stress und einen Kampf ums Überleben. Das Wasser im Boden schwindet. Dies führt dazu, dass zahlreiche Bäume nur noch von der eigenen Restfeuchtigkeit leben.

Normalerweise nehmen die Böden über die Wintermonate genug Feuchtigkeit auf, um eine Reserve für die heißen Tage zu haben. Das war in den vergangenen Monaten nicht in ausreichendem Maße der Fall, wie Andreas Schulz, Leiter der Baumunterhaltung des Aachener Stadtbetriebs, berichtet.

„Schon jetzt haben die Bäume weniger Reserven zur Verfügung als sonst um diese Jahreszeit. Die anhaltende Trockenheit setzt ihnen jetzt weiter zu", erklärt Schulz. „Wir haben eine ähnliche Situation wie in den vergangenen Jahren. Wenn wir nicht selbst aktiv alle Bäume bewässern, sterben sie uns ab oder nehmen Schaden." Besonders junge Bäume sind davon betroffen, denn sie konnten noch nicht ausreichend breite und tiefe Wurzeln bilden.

Ausnahmesituation
Das einzige, was in der aktuellen Situation hilft, ist gießen. „Wir sind wieder in einer Ausnahmesituation", sagt Schulz. „Jeder Liter, der an einen Baum kommt, zählt. Es ist nicht absehbar, dass sich die Lage entspannt. Es müsste über Tage langanhaltend regnen, um den Boden wieder ausreichend zu befeuchten." Deswegen gießt der Aachener Stadtbetrieb seit einigen Tagen mit drei neuen Gießfahrzeugen im Stadtgebiet vorrangig die neu gepflanzten Bäume der vergangenen drei bis fünf Jahre. Zum Einsatz kommen dabei zwei Kolonnen mit jeweils einem 3000 Liter Fass sowie eine Weitere mit einem 8000 Liter Fass. Die schwer zugänglichen Pflanzorte werden zusätzlich von einer Kolonne mit einem 1000 Liter Fass versorgt.

Aufruf an die Bürgerinnen und Bürger
Darüber hinaus ist jeder Beitrag wichtig. Der Aachener Stadtbetrieb bittet daher um Mithilfe: Das Gießen können die Bürgerinnen und Bürger unterstützen, indem sie Bäume in der eigenen Wohnstraße mit Wasser versorgen. Dazu haben die Baumpflegeexperten des Stadtbetriebs einige Tipps: Bewässert werden sollte flächig innerhalb der Kronentraufe des Baumes, der Baumscheibe oder der Verkehrsinsel. Es gilt: Jeder Eimer Wasser zählt und zu viel Wasser gibt es nicht. Leitungs- und Regenwasser sind gleichermaßen geeignet. Ein Baum benötigt einhundert Liter Wasser, nach Möglichkeit mehr. Optimal ist es, zweimal hintereinander zu Wässern, um den Boden zu öffnen. Nach der Erstaufnahme sollen betroffene Bäumen in einem Intervall von zwei bis drei Tagen gewässert werden, bis sich die aktuelle Situation durch Regen entspannt.