FH Aachen

Seit 2017 werden im Rahmen des Talentscouting-Programms von FH Aachen und RWTH Aachen talentierte Schülerinnen und Schüler aus Familien ohne akademische Erfahrung in der Städteregion Aachen und den Kreisen Düren, Heinsberg und Euskirchen auf ihrem Bildungsweg begleitet. Mit der Studie „Zukunfts- und Berufspläne nach dem Abitur“ wurde nun die Wirkung des Talentförderprogramms „Talentscouting NRW“ auf den Bildungsverlauf der Teilnehmenden untersucht. Die Ergebnisse der vom Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin und der Universität zu Köln gemeinsam durchgeführten Studie zeigen, dass die Studienaufnahmequote von Schülerinnen und Schülern ohne akademischen Hintergrund durch das Programm signifikant erhöht wird. Das ist ein klarer Anhaltspunkt dafür, dass das zentrale Ziel des Talentscoutings, Ungleichheiten im Bildungsverlauf abzubauen, erreicht wird.

Mittlerweile haben FH Aachen und RWTH Aachen das Angebot verstetigt und verankern es jeweils in der Studienberatung – das Talentscouting-Team arbeitet aber nach wie vor hochschulübergreifend. Vor fünf Jahren hatten die beiden Hochschulen das Programm für die Aachener Region gemeinsam eingerichtet, um Bildungs- und Chancengerechtigkeit zu fördern. Seitdem wurden Schülerinnen und Schüler an 34 Schulen in Aachen und der Städteregion individuell beraten und betreut. „Für uns als Hochschule ist das Talentscouting ein Eckpfeiler in unserem Diversitykonzept“, betont die Prorektorin für Diversity und Chancengerechtigkeit der FH Aachen, Prof. Dr. Martina Klocke. „Wir sind überzeugt vom Ansatz des Talentscoutings und schauen dabei vor allem stolz auf die vielen jungen Talente, deren Studium wir seit Einführung zu einem erfolgreichen Ende führen konnten“, erläutert Professor Aloys Krieg, Prorektor für Lehre der RWTH Aachen.

Das Team scoutet im aktuellen Schuljahr weitestgehend wieder in Präsenz an den Schulen, nachdem das Angebot pandemiebedingt mehr als ein Jahr lang auf den Onlinebetrieb umgestellt worden war. Es konnten bisher 1519 Talente im Talentscouting Aachen begleitet werden. 510 Schülerinnen und Schüler stammen von Gesamtschulen, 360 besuchen Gymnasien, die restlichen besuchen Weiterbildungs- und Berufskollegs oder erhalten Einzelberatungen. 654 Talente haben einen Migrationshintergrund, 1116 stammen aus Familien, die keinen akademischen Hintergrund haben.

Das Talentscouting unterstützt begabte Schülerinnen und Schüler individuell im Übergang „Schule-Beruf-Studium“. Ziel ist es, die Angebote der Studienberatungen beider Hochschulen um einen niederschwelligen, individuellen, langfristigen Ansatz zu ergänzen. Das Programm hilft, verborgene Talente zu entdecken, indem Visionen für die berufliche Zukunft entwickelt, Wege aufgezeigt, hilfreiche Netzwerke geschaffen und Barrieren gemeinsam überwunden werden. Somit bekommt das Talent die Möglichkeit, unabhängig von Herkunft oder Schulform, die eigene Zukunft aktiv selbstständig zu gestalten.

Das Talentscouting wird in Nordrhein-Westfalen an 17 Hochschulstandorten mit insgesamt mehr als 70 Talentscouts umgesetzt. Die Talentscouts kooperieren mit circa 400 Schulen und beraten derzeit rund 15.000 Schülerinnen und Schüler. Insgesamt konnten bereits 30.000 Schülerinnen und Schüler von diesem Beratungsangebot profitieren. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft fördert das Programm Talentscouting NRW seit dem Jahr 2021 dauerhaft mit rund 6,4 Millionen Euro pro Jahr.

Die neuen Webseiten des Talentscoutings Aachen sind unter www.fhac.de/ASBTSC sowie unter www.rwth-aachen.de/talentscouting erreichbar. Die Studie zum Talentscouting können Sie hier herunterladen: https://www.mkw.nrw/system/files/media/document/file/studie_talenscouting_0_0.pdf