Alsdorf

Einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und die Stadtkasse zu entlasten – das sind zwei der Ziele, die mit der jungen Stadtwerke Alsdorf GmbH verbunden sind. Die Stadt ist alleinige Gesellschafterin des kommunalen Start-Ups. „Wir wollen uns als Kommune stärker in den Netzbetrieb einbinden und davon profitieren", sagt Bürgermeister Alfred Sonders. Als Infrastrukturdienstleister wollen die Stadtwerke für die Bürgerinnen und Bürger tätig werden. Ein erster Schritt zur Erreichung dieses Ziels ist in diesem Jahr eine 49,9 prozentige Beteiligung an den Gas- und Stromnetzen im Stadtgebiet, die in der ebenfalls neu gegründeten Alsdorf Netz GmbH zusammengefasst sind.

Als Aufsichtsratsvorsitzender betont Alfred Sonders den Vorteil der Netzgesellschaft: „Da wir direkt beteiligt sind, können wir unmittelbar Einfluss darauf nehmen, welcher Stadtteil wie versorgt wird. Aktuell werden beispielsweise bislang fehlende Bereiche in Bettendorf und der Broicher Siedlung mit Gasanschlüssen versorgt." Auch bei der Versorgung neuer Baugebiete z.B. mit Nahwärmenetzen hat die Stadt mehr Gestaltungsmöglichkeiten.

Im operativen Bereich arbeitet das Stadtwerke Team um den Geschäftsführer Ralf Kahlen an der Umsetzung von energetischen Lösungen für die städtischen Liegenschaften, Investoren und zukünftig auch für private Kunden. Als Aufsichtsratsvorsitzender begleitet Detlef Loosz die Stadtwerke Alsdorf GmbH. „Wir haben jetzt einen zarten aber wichtigen Anfang gemacht", sagt Ralf Kahlen. Und die Zeichen stehen ganz klar auf Wachstum. „Wir wollen den ökologischen Wandel in der Stadt mitgestalten." Nutzbar sind bereits erste modulare Solaranlagen auf städtischen Gebäuden. Diese Photovoltaik-Anlagen wandeln Lichtenergie in elektrische Energie um und machen diese im Gebäude nutzbar – oder speisen sie gegen Vergütung in das öffentliche Stromnetz ein. PV-Anlagen sind bereits auf den Dächern der Grundschule Annapark, der Grundschule Begau und des städtischen Familienzentrums Florianstraße installiert, schon bald folgen sollen die Marienrealschule, die Feuerwache und das Johannes Rau Kultur- und Bildungszentrum (KuBiZ). „Bis zu 50 städtische Gebäude könnten es einmal werden", sagt Alfred Sonders, der darüber hinaus auch die Unterstützung von Privatkunden bei der Errichtung von Solaranlagen als eine Aufgabe der Stadtwerke GmbH sieht. Geplant ist zudem ein großer Solarpark im Bereich des Business Parks Hoengen auf einer Fläche von bis zu zwei Hektar. So wird eine wichtige Infrastruktur neu geschaffen. „Nur eines geht nicht", sagt Ralf Kahlen augenzwinkernd, „nämlich Strom und Gas direkt bei uns zu bestellen".

Durch Errichtung der PV- Anlagen durch die Stadtwerke Alsdorf kann der Stromeinkauf, den die Stadtentwicklung Alsdorf GmbH im Auftrag und treuhänderisch für die Stadt Alsdorf übernimmt, reduziert sowie die Umwelt geschont werden. Allein die ersten drei Anlagen werden in Zukunft ca. 30.000 kWh Strom pro Jahr produzieren und dabei zwölf Tonnen CO2 einsparen. Durch die Eigenproduktion von Solarstrom wird die Stadt Alsdorf schrittweise unabhängig von den in Zukunft steigenden Strompreisen und wird einen Beitrag zum aktiven Umweltschutz und zur Klimaneutralität leisten. Finanzielle Gewinne sollen in die Stadtkasse fließen und dazu dienen, das Klimaschutzkonzept sukzessive umzusetzen.