Würselen

In der „Gewichtsklasse“ unter 100.000 Einwohner reiht sich die Düvelstadt in eine immer länger werdende Liste von Städten ein, die im Rahmen des sogenannten „Wattbewerbs“ den Anteil von Solaranlagen auf ihren Dächern erhöhen wollen. Der Blick aus den Dachfenstern offenbart hier ein sehr hohes Potential. Die meisten Dächer erfüllen lediglich ihre Grundfunktion, Schnee und Regen aus dem Haus zu halten, werden aber weder ökologisch noch energetisch genutzt.

Die „Faktor 2“ Challenge ist eine Initiative von Fossil Free Karlsruhe, einer Lokalgruppe der Fossil Free Bewegung und 350.org Kampagne, die sich für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern und für Klimagerechtigkeit einsetzt. Unterstützt werden sie durch zahlreiche Gruppen der for Future Bewegung, zu denen auch die Ortsgruppen von Fridays for Future, Parents for Future oder Scientists for Future gehören. Sie betrachten mit Sorge den stockenden Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland. Der Genehmigungsstau bei Windenergieanlagen und das weitgehend ausgeschöpfte Potential in der Wasserkraft bremsen hier aus.
Der „Wattbewerb“ soll so lange laufen, bis die erste Großstadt ihre Photovoltaik-Leistung verdoppelt hat. Gemessen wird hierfür die installierte Leistung in kWh im Verhältnis zu den Einwohnern (kWh/Einwohner). In Würselen liegt dieser Wert derzeit bei 0,27.
Auch wenn die Einspeisevergütungen nach dem EEG (Erneuerbare Energien Gesetzt) seit dem Jahreswechsel niedriger ausfallen, kann sich eine Solaranlage aber besonders für den Eigenverbrauch immer noch kräftig lohnen! Kühlschrank, Waschmaschine, Herd, Warmwasser und Computer werden so zu geringen Kosten und dazu auch noch klimaneutral mit Strom aus nächster Nähe versorgt. Und der Stromfresser Klimaanlage ist dann besonders hungrig, wenn im Sommer die meiste Solarenergie zur Verfügung steht. Dann wird das Energiegründach zur perfekten Lösung! Dieser Hybrid aus begrüntem Dach mit Solaranlagen nutzt das Beste der zwei Modelle: Die dämmende und kühlende Wirkung des insektenfreundlichen Gründachs und die Möglichkeit, eigenen Strom zu produzieren.
Viele Kinderkrankheiten früherer Anlagen sind inzwischen behoben worden. So etwa die Produktionseinbußen bei teilweiser Verschattung der Anlagen. Bei alten Anlagen konnte bereits ein Schatten über einem einzelnen Solarpanel die Leistung einer ganzen Anlage reduzieren. Neue Regelungstechnik ermöglicht es hier nun, dass die unverschatteten Paneele weiterhin ihre volle Leistung bringen können.
Wenn Sie wissen wollen, ob Ihr Dach für eine Solaranlage geeignet ist, dann empfiehlt sich ein Blick in das Solarpotentialkataster der Städteregion Aachen unter www.solare-stadt.de/staedteregion-aachen. Sie unterstützt zudem die Installation von Anlagen bis 10 kWp mit einem eigenen Förderprogramm. Gerne berät auch die Verbraucherzentrale NRW bei der Auswahl der richtigen Anlage und Ihren Möglichkeiten.
Für weitere Fragen zum „Wattbewerb“ steht auch der Klimaschutzmanager der Stadt Würselen zur Verfügung: Fabian Onkels, Tel. 02405 67-359, E-Mail fabian.onkels@wuerselen.de.