RWTH

Der Minister für Auswärtige Angelegenheiten Japans würdigt Verdienste des RWTH-Chemikers. RWTH-Professor Dr. Jun Okuda hat eine Verdienstauszeichnung vom Minister für Auswärtige Angelegenheiten Japans erhalten. Diese wird jährlich an Einzelpersonen oder Gruppen für herausragende Leistungen auf einem bestimmten Gebiet vergeben, aktuell gingen vier Auszeichnungen nach Deutschland.

Gewürdigt werden  Okudas herausragende wissenschaftliche Ergebnisse auf dem Gebiet der Anorganischen Chemie, seine langjährigen Bemühungen um die Förderung des japanisch-deutschen Wissenschaftsaustausches und sein Beitrag zur Festigung der Freundschaft zwischen Japan und Deutschland. Kiminori Iwama, japanischer Generalkonsul in Düsseldorf, wird die Urkunde pandemiebedingt zu einem späteren Zeitpunkt überreichen.

Okuda, 1957 im japanischen Osaka geboren, studierte und promovierte an der RWTH Aachen. Nach beruflichen Stationen am Massachusetts Institute of Technology, der Technischen Universität München, der Philipps-Universität Marburg und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz übernahm er 2003 den RWTH-Lehrstuhl für Metallorganische Chemie. Der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeiten liegt auf der Synthese und der präzisen Strukturermittlung extrem empfindlicher Katalysatorvorläufer. Ziel ist die Anwendung auf unterschiedlichen Gebieten wie Polymerisation und der Wasserstoffspeicherung.

Deutsch-japanische Beziehungen

Die Zusammenarbeit mit japanischen Universitäten war Okuda stets ein Anliegen, so war er viele Jahre RWTH-Rektoratsbeauftragter für die Zusammenarbeit mit Japan. Er betreute Kooperationen zwischen der RWTH und führenden Universitäten Japans, etwa der Osaka University und dem Tokyo Institute of Technology, letzteres unterhält an der RWTH ein Verbindungsbüro. Ein reger Austausch zwischen Aachen und Japan erfolgte beispielsweise im Rahmen des Internationalen Graduiertenkollegs „Selektivität in der Chemo- und Biokatalyse (SeleCa)“. Dieses wurde von 2010 bis 2019 durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert, Okuda hatte auch das Sprecheramt inne. Regelmäßig organisierte er internationale Symposien. Er vermittelte nicht nur junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für einen Forschungsaufenthalt nach Japan, sondern konnte auch eine Reihe international renommierter Persönlichkeiten für einen Aufenthalt an der RWTH gewinnen. Auch ist Okuda im Vorstand der Deutsch-Japanischen Gesellschaft in der Region Aachen e.V. aktiv.

Preise und Auszeichnungen

Okuda wurde bereits mehrfach für seine wissenschaftlichen Leistungen und für die Zusammenarbeit mit Japan ausgezeichnet. So erhielt er 1991 als Nachwuchswissenschaftler den Heinz Maier-Leibnitz-Preis des Bundesministers für Bildung und Forschung für herausragende Leistungen. Für seine Aktivitäten im Bereich des naturwissenschaftlichen Austauschs wurde er vom Japanischen Kulturinstitut Köln mit dem JaDe-Preis 2012 ausgezeichnet. Seit 2013 ist der Chemiker Mitglied in der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste und berät unter anderem die NRW-Landesregierung in Fragen der Forschungsförderung. Die Osaka University verlieh ihm 2018 die Ehrendoktorwürde für herausragende Leistungen in Forschung und Lehre.

Der RWTH-Professor engagierte sich in der Wöhler-Vereinigung für Anorganische Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker, der Alexander von Humboldt-Stiftung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Er ist Fellow der Japan Society for the Promotion of Science und lehrte als Gastprofessor an Hochschulen weltweit. Okuda hat mehr als 350 wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht und hält neun Patente.

Foto: Peter Winandy