Alles rund um Aachen

StädteRegion Aachen. Zum Thema Alkoholprävention bei Jugendlichen haben StädteRegion und Suchthilfe jetzt in Aachen eine Fortbildung für Pädagogen angeboten. Dabei stand der sogenannte „Methodenkoffer Alkoholprävention“ im Mittelpunkt. Er bietet praktische Methoden, sich spielerisch mit dem Thema Alkoholkonsum auseinanderzusetzen und über die Gefahren aufzuklären.
 
Die gute Nachricht zuerst: Gaben 2001 noch 18 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren an, regelmäßig Alkohol zu trinken, waren es 2011 nur noch 14 Prozent. „In vielen Bereichen zeigen also die präventiven Maßnahmen zur Verringerung des Drogen- und Suchtmittelkonsums Wirkung,“ betont Ralf Pauli, Jugendpfleger vom Amt für Kinder, Jugend und Familienberatung der StädteRegion Aachen. Doch weiterhin übt Alkohol auf junge Menschen eine hohe Anziehungskraft aus. Nicht selten gehört Rauschtrinken zum festen Bestandteil des Wochenendes. Eines steht fest: Wer früh und regelmäßig Alkohol trinkt, erhöht die Gefahr, abhängig zu werden. Dazu kommt, dass Jugendliche bei Alkoholexzessen schwere Alkoholvergiftungen, gesundheitliche Schäden, aggressive Entgleisungen oder Unfälle erleiden. Der verantwortungsvolle Umgang mit Alkohol stellt daher auch weiterhin eine Herausforderung für alle dar, die mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu tun haben.

In Kooperation mit dem Amt für Kinder, Jugend und Familienberatung der StädteRegion Aachen führten die Mitarbeiterinnen der Suchthilfe in Trägerschaft der Diakonie, Gabi Fischer und Elke Koch jetzt im Haus der StädteRegion eine Fortbildung durch. Eingeladen waren Lehrer sowie Sozialarbeiter an Schulen und in der Jugendarbeit, die in Ihren Institutionen Maßnahmen zur Alkoholprävention bei Jugendlichen durchführen. „Um Jugendliche mit Informationen zur Aufklärung zu erreichen genügt es nicht, ihnen Informationsbroschüren auszuhändigen oder gar mit dem erhobenen Zeigefinger zu warnen“, erläuterte Gabi Fischer.

Gemeinsam mit ihrer Kollegin stellte sie den so genannten „Methodenkoffer Alkoholprävention“ vor. Er bietet im Kern vier praktische Methoden, um sich auf „spielerische“ Art und Weise mit dem Thema Alkoholkonsum auseinanderzusetzen und über die Gefahren aufzuklären. Ein Quiz vermittelt Wissen, ein Film thematisiert Alkohol im Straßenverkehr, Rauschbrillen simulieren eindrucksvoll die Auswirkungen auf Sicht, Reaktion und Motorik bei einem Rausch. Der „Suchtverlauf“ erklärt, wie aus Genuss Sucht werden kann. Alle vorgestellten Methoden dienen dazu, mit Jugendlichen über ihr eigenes Konsumverhalten in einen Dialog zu treten und Akzente zur Suchtvorbeugung zu setzen.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Baesweiler, Monschau, Roetgen und Simmerath lernten die Arbeitsmittel kennen und probierten sie direkt selber aus. Nach der gut vierstündigen Fortbildung waren alle der Meinung, dass der Methodenkoffer ein hilfreiches Medium ist, um mit Jugendlichen zum Thema Alkohol vorbeugend zu arbeiten. „Gutes Arbeitsmaterial! Damit habe ich die Möglichkeit, aus verschiedenen Methoden die auszuwählen, mit denen ich meine Schüler am besten erreiche,“ betonte ein Teilnehmer zum Abschluss.

Einig waren sich alle auch darin, dass Suchtvorbeugung nicht allein durch Beratungsstellen, Schulen oder Jugendeinrichtungen zu leisten ist. „Alkoholkonsum gehört zur Lebenswirklichkeit. Und es ist die Aufgabe aller, vor allem der Familien, Suchtvorbeugung zu leisten. Kinder und Jugendschutz geht alle an,“ unterstrich Ralf Pauli abschließend und dankte den Teilnehmern für Ihr Engagement.

Informationen zu weiteren Fortbildungen und zum „Methodenkoffer Alkohol“ sind bei Gabi Fischer und Elke Koch von der Fachstelle für Suchtvorbeugung in der StädteRegion Aachen, Telefon: 02403/883050 erhältlich.