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Viele Menschen guten Willens organisieren zurzeit das Überleben der Flüchtlinge, die bis zu uns gekommen sind. Zum Weltflüchtlingstag wollen der ökumenische Arbeitskreis Bestattungskultur und die Gemeinschaft Sant‘Egidio an die Toten erinnern, die im Mittelmeer oder an einem anderen Ort auf der Flucht gestorben sind. Die Schirmherrschaft hat Martin Schulz, MdEP übernommen. Die Predigt hält der Superintendent des Kirchenkreises Aachen Pfarrer Hans-Peter Bruckhoff. Die katholische Kirche wird durch Dompropst Manfred von Holtum vertreten. Für die musikalische Gestaltung ist Heribert Leuchter, Saxophon angefragt. Spenden sollen dem Projekt „Humanitäre Korridore“ zu Gute kommen, das von der Gemeinschaft Sant'Egidio, der Union der Evangelischen Kirchen in Italien und den Waldensern in Zusammenarbeit mit dem Außen- und Innenministerium Italiens durchgeführt wird. Die Einrichtung von humanitären Korridoren ermöglicht es den Menschen seit Anfang des Jahres, auf sichere und legale Weise nach Europa einzureisen.

Die Grabeskirche St. Josef wurde als Ort ausgewählt, weil dort schon seit 2007 die linke Bildtafel des Triptychons von Rita Lausberg am Werktagseingang dem Betrachter mit einem überfüllten Flüchtlingsboot die Not der Menschen auf der Flucht vor Augen stellt. Das Thema wird auch durch das sog „Lampedusa Kreuz“ in den Raum geholt, das in Lampedusa aus dem Treibholz gekenterter Boote gezimmert wurde. Es kann bei Missio, dem Internationalen Katholischen Missionswerk in Aachen ausgeliehen werden.

Es sind immer noch relativ wenige Menschen, die ihr Ziel erreichen. Viele, und niemand weiß wie viele, schaffen es nicht, die Küste Nordafrikas zu erreichen, weil sie auf dem langen Zug durch die Wüste umkommen. Andere sterben in der Meerenge, die Afrika von Europa trennt. Diese Frauen und Männer sind auf der Flucht vor Hunger, Krieg oder Verfolgung, durch die man in vielen Teilen der Welt immer noch bedroht ist. Sie sind so verzweifelt, dass sie sogar ihr Leben aufs Spiel setzen, um die rettende Schwelle zu erreichen, die Europa für sie und ihre Kinder darstellt. Seit der Schließung des Landweges hat die Zahl derjenigen, die die Flucht über das Meer versuchen und dabei den Tod finden, wieder deutlich zugenommen.

Wir wenden uns mit unserer Einladung in erster Linie an die Aachener Bürger und Bürgerinnen. Flüchtlinge sind selbstverständlich auch herzlich willkommen, wenn sie bei uns einen Ort für ihre Trauer suchen wollen.

Vergessen, Abschieben, Resignation angesichts einer Normalität von Tragödien bedeutet, die Opfer auf den Fluchtwegen nach Europa noch einmal sterben zu lassen und sie zu "Opfern der Hoffnung" zu machen.

Fr 17.6.2016 20.00 Uhr Sterben auf den Reisen der Hoffnung - Gedenkfeier zum Weltflüchtlingstag 2016  in der Grabeskirche St. Josef – Schirmherr Martin Schulz, MdEP